Marcus SIPPEL

Marcus SIPPEL

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Marcus SIPPEL
Beruf Schultheiß

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1541 Heinebach nach diesem Ort suchen
Tod 11. Mai 1634 Sontra nach diesem Ort suchen
Heirat 1570 Heinebach nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1570
Heinebach
Els NN.

Notizen zu dieser Person

1582 Schultheiß in Heinebach, von Ratzebergischer Hofmann, 1590: der neue Hofmann in der Ratzenbergerin Hause erlegt das ganze Bürgergeld, zahlt 1594 Buße, weil er vor Sontra einige Ackergerodet hat. Folgende Urkunde im Familienbesitz der Familie Sippel.
Marx Seipell von Heinebach, ampt Hans Knueppell zue Merßhausen im Amp Spangenbergk, beclagt aich aber sond´s gedachter Marx Seippell uber etzliche nahmhffte auß Spangenbergk undt Heinebach, wegen Ihres an seinem zu Melsungen gekaufften biers, undt anders geübten frevels undt muttwillens, Bitt derowegen erstattung deßen undt nachlaß 5 Rth. bueß, so Ihme der Renthmeister zu Spangenberg abfordern thuett.
Caßel, den 17. July Ao 1582
Durchleuchtiger, Hochgeporner Furst, gnediger Herr, e.f.gn., kan ich in Unterthenigkeit Clagende nicht vorhalten, wie das ich kurtz verruhrten Tagen e.f.gn. zu Dienst, etzlich bauholtz alhier gen Cassel geführt, wie ich nun wieder Heimwertz gefahren und gen Milsungen kommen, Habe ich daselbst 4 Zöber bier kaufft, damit ich mein Arbeitsvolk dieße ernten uber mit drinken halten möcht, auch dieselbigen alsbaldt mitgeführt. Kurz hernach begibt sichs, das der burggraff zu Spangenbergk mihr entbeut, etzliche man in dienst uff e.f.gn. Schloß daselbst hinzubescheiden. Als aber derselben etzliche verbliben, hat gedachter Burggraff mich des andern Tage, ist heut 8 Tage, selbst hinein gefordert.
Wie ich nun ufm Weg gewesen, sindt etzliche burger aus Spangenbergk mihr ufm walde begegnet und zu mir der nechste angefangen, sie hetten bevelch vom Rhentschreiber daselbst, das sie mir das bier, so ich zu Melsungen kaufft, nemen und nach Spangenberg fhüren sollen.
Ob ich mich nun wohl in dem widersetzt und vor (gewalt gepetten?), weil ich mich nicht zu (berichten?) wußt, das mihr oder anderen verbotten, ob ich gleich im Ampt Spangenberg gesessen, kein Bier zu Milsungen vor mich und mein gesindt zu kauffen, hatt doch solches alles nit helfen wollen, sondern sie seindt in ihrem Vorhaben furt gefahren und nach Heinebach gangen, deswegensovil an mihr vor gewalt zu (bitten?), ich Ihnen wieder zuruck gevolget.
Wie sie nun in mein Haus kommen, haben sie das bier stracks hinwegk den furmuendern im Dorff zu fhuren bevolen, als aber dieselbigen solchs nit thun wollen, sindt sie in Keller gangen, erstlich den han oder Zapfen aus dem (Standen?) gezogen und etzlich (dunn?)bier oder drinken, davon mein Hausgesinde gedrunken, in Dreck muttwillig gelassen. Danach sind sie zugefahren undsich an das bier, so ich zu Melsungen kaufft, gemacht, alle meine Krugke und eimer genommen, dieselbige mit bier gefullet, sich niedergestzt und gesoffen.
Wie ich nun solchen muttwillen und thedlichen frevel lenger mit ahnsehen mogen, bin ich nach Spangenberg zum burgkgraven des Tags noch gangen, anzuhoren, was mihr derselbige wegen der zumdienst verbottenen aber ungehorsamlich verbliebenen bauern halber anzeigen wurde.
Sindt under des etzliche meiner Nachbaren, sunderlich aber die, so aus dem dienst bliben waren, zu den Spangenbergischen frevelern gesessen, mit ihnen weidlich herumbgesoffen, etzliche haben das bier mit Krugin heimgetragen und dem (geleich?) kaes und broidt zu brechen, damit sie ihr dem Drunck stark genug sein und das faß ufm boden endlich setzen mochten, wie den auch (Beschehen?).
Bey solchem frevel haben sie es nicht (entwinden, ertrinden?) lauffen, sondern als mein fraw ein fewer ahngemacht, den arbeits leuten jegen Abendt essen zu bereiten, sindt die Spangenbergische freweler zu gefahren, ih das fewer ausgegossen, das also mein Hausfraw ein anders holen mussen, und wie sie nun dasselbige wider (ahngesteckt?), haben sie abermaln darein gegossen,damit sie ihr mit ihrem mutwillen das bier aussauffen mochten.
Darnach sindt sie herausgangen uf die Misten und wie sie wohl besoffen, ihre buchsen gespannt, dieselbigen loisgeschossen, ohnerecht umb viel Stroedecher, so niderig sindt weil es ohne derozeit ein groiße Hitze und durre gewesen, nicht ein geringer brandt zu befahren.
Haben auch endlich das faß, als noch ein etzlich darin von bier gewesen, uf die misten geweltzet, uberige und wenige heraus zu unrecht fliesen lassen und darnach den Kardener von Münden zwingen wollen, das leer faß nach Spangenberg zu Fhuren, Als aber derselbige solches nicht gemacht, ist der Rhendschreiber zu Spangenbergk hernach zugefharen und mihr 5 Rth. zur streiff abgefordert.
Itzt meißen(Weise?) haben die Spangenbergischen mit mihr armen man umbgangen, und ist solchs in warheit wohl und liderlich (im fal?) verneinens zu beweisen. Es ist aber solcher gewaltsamerfrevel ihnen nicht new, den sie es bey Regierung e.f.gn. Herrn Vaters(Vetters?) christ sel. gedechtnus, wie ich berichtet, auch gethan und derwegen hart gestrafft worden, aber dem zuwider und vor ungefer zweien Jharen zu Merßhausen in mein Hansen Knuppels Haus auch (geubt?) das sie gleicher gestaldt das bier ausgesoffen, mein weib, so noch in Sechs Wochen, und mit ihrem Kind vorm faß gestanden und vor gewaldt gepetten, mit gewaldt davon gestoissen, das sie aus dem Hause gangen, darnach das faß nach Spangenberg, da es den noch gefhuret. Ingleichen zu Connefeldt in Jorg Ackerhans Haus, deme sie ebener maßen etzlich bier, so er uf sein ehren zum Kindtbet kauft, mit gewalt nemen wollen und sein weib dermeisen geschrocken, das sie noch heutigen Tagks und nicht recht voriger gesundheit worden. Ebenmesigs ist alhier zu Heinebach vor 2 Jahren Ludwig Webern, welchir auch zue sein Kindtauf dem Dechen(Dekan?) zu Rodenbergk etzlichbier abkaufft bescheen.Sindt also dieß unbilliche und hochstrefliche frewenliche Thadhandlungen, darin e.f.gn. billich als ein handhaber der gerechttigkeit und gemeinen friedens unsers einsehens zu thuen.
Derowegen dan ich armer man in underthenigkeit nicht wil hoiffen, e.f.gn. solchen frevel billichen werden. Den da gleich ihrem vorgeben nach, sie ein Indult von e.f.gn. haben sollten, dasdas Ampt Spangenbergk das bier aus der stadt sol kauffen, (fuiren?) und (versellen?).
Ist doch das bier, so mehrentheile brawn, so ein jemerlicher Sodt, das sie es selbst nit sauffen mögen, wie denn einer vor ein Jhar einer sein bier das maß erstlich für 2 pfennig, darnachvor 1 pfennig, darvor man es doch im gantzen Niderfurstenthumb nit bekomen kan, verkauffen wollen. Und als es Niemander haben wollen, hat er es endlich hingießen mussen. So ist einer uf den heutigen Tagk noch zu Spangenbergk. So an ein bier seidt ostern geschenkt hatt und kan es noch nit loiß werden. Und das noch mehr, das ihrer etzliche in der stadt, bier zu Milsungen kauffen.
Darum ich nit wil hoffen, e.f.gn., mich oder andere zwingen werden, bier, so nichts werdt ist, zu kauffen. Sondern vilmehr in dißem Fall frey stellen, anders wohl in e.f.gn. Furstenthump,da guit bier ist, solchs zu kaufen, in sunderheit, weil ich in meinem Haus vir mich und mein viles gesindt, die Ernten uber habe verbrauchen wollen, den ich e.f.gn. Jharlich ohne den Zehenden in die 30 Viertel und mehr frucht zu Zins endrichte.
So gelange nun an e.f.gn. mein ganz underthenige bitt, die wollen nicht in gnediger betrachtung vor (erzhelten?) (rethen?) geschieht, so gnedig erscheinen.
Nachbeschrieben Personen aus Spangenberg und Heinebach, so mihr mein bier ausgesoffen und heimgetragen. Solchs auch an unserem pfarherrn, ohne...sein weib in Kindtsnoten gelegen, zu uben und dahin anhalten, das sie es mihr wider bezhalen mussen, und darbeneben gnedige bevelch ahn den Rhendschreiber zu Spangenberg mittheilen, das er mich mit der zur ungepuir abgeforderten bues der 5Rth. unbeschwert loiße. In dem halten e.f.gn. Mihr armen underthanen gnedige Handt bey, damit ich nit von sothanen mutwilligen frevlern zu ungepuer beschwerdt werden möge und binjegen e.f.gn. In aller Underthenigkeit zu beschulden willig.
E.f. Gnaden undertheniger und gehorsamer Marx Seipel von Heinebach und beneben Hans Knuppel zu Mershausen

Datenbank

Titel
Beschreibung
Hochgeladen 2013-08-13 19:08:58.0
Einsender user's avatar Heinz Reuffurth
E-Mail hreuffurth@gmail.com
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Kommentare

Ansichten für diese Person