Bernhard Gotthilf Wilhelm TITEL

Bernhard Gotthilf Wilhelm TITEL

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Bernhard Gotthilf Wilhelm TITEL
Beruf Maler

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 16. Februar 1784 Neu Boltenhagen nach diesem Ort suchen
Bestattung Sein Grab auf dem Alten Friedhof ist erhalten nach diesem Ort suchen
Tod 24. März 1862 Greifswald nach diesem Ort suchen
Heirat
Heirat 1821 Stralsund nach diesem Ort suchen
Death of Spouse

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Anna Maria HECHT
Heirat Ehepartner Kinder
1821
Stralsund
Anna Caroline MÖNNICH

Notizen zu dieser Person

http://www.garcke.de/Familie/Bo%20%20Pers%F6nlickeiten%20f.%20Internet.htm


Wilhelm Titel (1784-1862)



Wilhelm Titel ist als Maler bekannt geworden; er ist in Boltenhagen geboren. Sein Vater war dort Pfarrer. Der Vater Friedrich Andreas Gotthilf Titel, 1748 in Trieglaff in Pommern als Sohn eines Pfarrers geboren, war nach dem theologischen Studium 13 Jahre Hauslehrer bei dem Grafen Bohlen in Karlsburg gewesen. 1780 erhielt er die Pfarre in Bolten­hagen. Er heiratete 1782 Christina Juliana Kellmann, die 1758 in Wolgast geborene Tochter eines schwedischen Zollinspektors.


Wilhelm Titel wurde am 16. 2. 1784 als erstes Kind geboren. Auf ihn folgten noch zwei Töchter


(Friederica, verheiratet mit dem Pfarrer Ahlbory in Kemnitz, und Auguste, verheiratet mit dem Pfarrer Klatt in Boltenhagen).



Über seine Jugend schreibt Wilhelm Titel selbst in seiner 1851 verfaßten Schrift „Kurtzer Umriß meines Lebens und meiner Ausbildung zum Künstler“: Mein Vater "schickte mich in mei­nem Alter von 7 Jahren nach Stettin zu einem Verwandten, in dessen Hause ich gemeinschaft­lich mit seinen Kindern, welchen ein Hofmeister gehalten wurde, den ersten wissenschaftlichen Unter­richt erhielt. Hier erwachte zuerst in mir die Neigung und ohne Anleitung, woran es mir gänz­lich fehlte, zeichnete ich Alles was mir vorkam; leider kam mir aber nichts, auch nur leidli­ches vor Augen ... . Dies verschlug mir aber nichts und da meine Spielereien im Zeichnen eini­gen Anklang fanden, so entstand bei mir die Lust, selbst Künstler zu werden ... . Nach einem fünf­jährigen Aufenthalt in Stettinkehrte ich im Jahre 1796 in das väterliche Haus zurück, indem für mich und meine indes herangewachsene Schwester ein Hofmeister verschrieben war, ein Theologe, wie dies gewöhnlich der Fall ist. Meines Vaters Wunsch war nun, ich sollte auch Theologie studieren, doch war dies nicht sein unbedingter Wille, sondern er ließ mir zugleich die Wahl unter den beiden s. g. Brotstudien. Wie erschrak eraber, als ich davon nichts wissen wollte und auf seine desfallsigen Gegenvorstellungen nicht einging und erklärte, ich wolle Ma­ler werden. ... Ein Maler ist ein Mensch ohne Brot! Ein Maler ist einBettler! Diese Äußerun­gen musste ich täglich von ihm anhören.


Mein Vater war ein kluger Mann, der es redlich mit seinen Kindern meinte und wer hätte ihm so leicht diese einmal gefasste Ansicht ausreden können, welche freilich nicht ganz ohne Grund war! er selbst war nie aus seiner ländlichen Umgebung herausgekommen, er urtheilte nach dem was er sah und wurde darin noch von einem Grafen in der Nachbarschaft, in dessen Hause er früher Informator gewesen, ganz besonders bestärkt.


Je mehr Widerspruch ich aber fand, desto beharrlicher wurde ich; ich zeichnete, soviel Zeit ich von den Schulstudien abmüßigen konnte; ich versuchte, Portraitte nach der Natur zu zeich­nen welche man, so schlecht sie immer waren, gleichend fand und dies erhöhte meinen Muth. ...


Vier Jahre verlebte ich im elterlichen Haus und es war mir unmöglich, dem Wunsche meines Vaters, eine wissenschaftliche Laufbahn zu erwählen, Folge zu leisten; er aber wollte seinerseits nicht nachgeben um mich nicht wie er sagte, ins Unglück zu stürzen. Dies hatte eine Verstimmung bei mir zur Folge, welche an Schwermut grenzte. Ich wurde wirklich im Jahr 1800 als ich 16 Jahre alt war, aufdie Universität nach Greifswald geschickt; mein Vater wünschte, ich sollte mich zuvörderst in allen Wissenschaften umsehn, um dann nach Jahresfrist diejenige, welche mir am mehrsten zusagen würde,als Brodstudium zu erwählen. Dass hieraus nichts werden würde, wusste ich vorher. ... Ich benutzte aber vor allem den Unterricht des damaligen akadem. Zeichnenlehrers Dr. Johann Gottfried Quistorp,der mir als treuer Lehrer und Rathgeber an die Hand ging und als er sah, dass ich Fortschritte bei ihm machte, nannte er mich seinen besten Schüler und fühlte sich notgedrungen, bei meinem Vater zumeinen Gunsten sich auszulassen.


"Laßen Sie ihn immer Maler werden, sprach dieser gute Mann, etwas anders wird aus ihm doch nicht. Er wird bei seinem Fleiß sein Brod schon finden. Bedenken Sie, dass die Zeit ver­geht, und wenner noch älter geworden, so wird es schwer halten, das erst zu lernen, was er schon wissen sollte und Sie selbst würden sich es vorzuwerfen haben, ihm solange entgegen gewesen zu sein."


Diese Vorstellung verfehlten ihre Wirkung bei meinem Vater nicht und als er mir endlich an­kündigte, dass er sich meinen Wünschen nicht mehr widersetzen wolle, wurde ich, der indes vor Kummer und Gram krank geworden, sehr bald wieder gesund. Ich verließ Greifswald, wo ich kein volles Jahr gewesen, im Herbst 1801, hielt mich noch etliche Wochen zu Hause auf, um von da nach Dresden zu gehn."

Nach einem Jahr Studium an der Kunstakademie in Dresden ging er mit Erlaubnis seines Va­ters an die Akademie in Wien, wo er 3 1/2 Jahre lebte. Dort konnte er bereits durch das Kopie­ren von Gemälden für den schwedischen Gesandten "einen nicht unbedeutenden Lohn" erzie­len, schreibt er in seinen Erinnerungen, "welches meinem Vater, von dessen Güte ich bisher ausschließlich gelebt, sehr zuStatten kam."


Für ein Jahr sagte ihm sein Vater auch noch Studien in Italien zu. Daraus wurden jedoch 14 Jahre Aufenthalt in Italien. In Florenz, seiner ersten Reisestation, besuchte er den bekannten Maler Jakob Phillip Hackert. Dieser ermunterte ihn, erst einmal in Florenz zu bleiben. Hackert, der in Prenzlau geboren war und in seiner Jugend drei Jahre in Pommern und Rügen gelebt hatte, freute sich, den jungen Mann aus dieser Gegend bei sich zu sehen. Titel bezog zwei Räume in Hackerts Haus; durch seinen Gönner lernte er viele einflussreiche Persönlichkeiten kennen. Diese Bekanntschaften ermöglichten ihm auch mehrere Besuche wie auch längere Aufenthalte in Rom. "So hatte ich denn", schreibt er, "wiederum viereinhalb glückliche, über­glückliche Jahre in Rom verlebt, und hoffte, dort mein Leben beschließen zu können; - da er­wachte bei meinen lieben Eltern, die indes alt geworden, die Sehnsucht, ihren einzigen Sohn wiederzusehen. Dem konnte ich aus kindlicher Pflicht und Liebe nichtwiderstehn, so schwer es mir auch wurde, mich von Rom zu trennen.


Ich reiste also in der Mitte Oktober 1819 von dort ... und langte gegen Weihnachten in meiner Heimat an.



Das Wiedersehn meiner alten Mutter (mein Vater war kürzlich gestorben) war für mich unend­lich rührend; es war eine überaus brave Frau; auch mehrere meiner Verwandten und Freunde traf ich nocham Leben; aber bald fühlte ich mich in der eigenen Heimat nicht heimatlich; - der Wechsel war allzu groß. Einen vieljährigen Aufenthalt in einem so gesegneten Lande, dem Wohnsitz der Kunst und alles Schönen, worin ich gewissermaßen schon eingebürgert war, mit Pommern vertauschen zu müssen, war etwas schweres für mich; ...


Mein erstes Auftreten in dieser Provinz machte einiges Aufsehn, denn es war damals wohl eine Seltenheit, dass ein Künstler aus so weiter Ferne kommend, sich hier fixierte. Es fehlte mir nicht an Arbeit, indem ich in den umliegenden Städten und besonders beim Landadel hinlänglich zu portraittiren hatte und ein leidliches Geld verdiente. Dies währte aber etwa nur 1 1/2 Jahre, da der Reiz derNeuheit beim Publikum nach und nach abnahm."


Titel lebte zunächst in Stralsund, wo er 1821 auch seine erste Frau Anna Caroline Mönnich heiratete, die er aber schon nach kurzer Zeit durch den Tod verlor. Aus dieser Ehe hatte er eine Tochter,Julia Dorothea Marianne, geb. 1822, die unverheiratet starb.


In zweiter Ehe heiratete Titel Anna Maria verwitwete Grönlund. Anna Maria war die Tochter des Stralsunder Reeders und Kaufmanns Carl Johann Hecht. Aus dieser Ehe ist eine 'Tochter Anna Caroline Wilhelmine hervorgegangen, die mit dem Gutspächter Carl Möller in Dargelin verheiratet war.


1826 genehmigte der für die Universitäten zuständige Preußische Minister auf Antrag der Greifswalder Universität, dass der Zeichenlehrer Quistorp in den Ruhestand versetzt und an seiner StelleTitel als Zeichenlehrer der Universität angestellt werde. Titel bekam 1831 den Auftrag, gegen besondere Bezahlung aus der Universitätskasse jährlich zwei Professoren der Universität zu portraitieren. Bis 1850 malte Titel mit Unterbrechungen - zwischenzeitlich wa­ren alle Professoren der Universität gemalt - 32 Professorenbildnisse. Sie hängen heute


im Sitzungssaal der Greifswalder Universität.



Von Titel sind bekannt Bildnisse von ihm selbst, von seinen Eltern, seiner Schwester Auguste, von seinem Schwager Karl Georg Klatt, Pfarrer in Boltenhagen, seiner zweiten Ehefrau Anna Maria geb. Hecht, sowie von seinen Töchtern Marianne und Caroline; er hat auch die Ölbilder "Boltenhagen bei Mondschein" und "Pfarrhaus Boltenhagen" hinterlassen. Die Kirchengemeinde Neu Boltenhagen besitzt dasvon ihm gemalte Ölbild „Christi Haupt mit der Dornenkrone“. Mehrere seiner Bilder sind im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald ausgestellt.



In Greifswald wohnte Titel zuletzt in der Joh. Sebastian Bachstraße 26. An dem Haus ist eine Gedenkta­fel angebracht. Er starb nach langer Krankheit am 24. März 1862. Sein Grab auf dem Alten Friedhof ist erhalten


Quellenangaben

1 moderow
Autor: hans-martin moderow
 MyHeritage.com Familienstammbaum  Familienseite: moderow Familienstammbaum: Moderow

Datenbank

Titel Pagenkop
Beschreibung Erweiterter Familienstammbaum der Familie Pagenkop ab ca.1550. Basis:" Pagenkop-Stipendium" Greifswald, beschrieben bei Gesterding sowie privater Stammbaum von 1820. Erweitert um historische, adlige und akademische Persönlichkeiten aus Schwedisch-Pommern.... z.B. Lilienthal, Balthasar, Mevius, Engelbrecht, Krusenstern, Bismarck uva.
Hochgeladen 2020-05-04 18:56:24.0
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