Notizen zu dieser Person
Carl war der älteste Sohn von August, er sollte den Hof und den Ladenvon seinem Vater übernehmen, hatte dazu aber keine Lust und hat sich mitErfolg dagegen gesträubt, er wollte Beamter werden und blieb dann inUchtspringe hängen und wurde Pfleger, war dann aber nicht mehr in der Pflegebeschäftigt, sondern in der Apotheke als Apothekenhelfer, hat dort fast allesgemacht, er war sehr penibel, dort durfte kein Fussel liegen. von 1914 bis 1918war er als Sanitätsfeldwebel im 1. Krieg und übernahm danach wieder seinealte Stelle in der Apotheke. Zu Hause war er der Familienvater, der zwar auch mit der Faust auf denTisch gehauen hat, aber die Kinder hat er nie geschlagen, das hat immerFrieda be- sorgt. Er war ein ganz anderer Typ als August - feiner, gebildeter. Siebekamen dann das Haus gebaut - die Väter kamen immer abwechselnd (August undder alte Plönnigs). Sie haben dann angespannt, Heu und Lebensmittel aufgeladenund sind dann von Cheinitz nach Börgitz gekommen, beim Gastwirt Bethgewurde ausgespannt, dort wurden die Pferde hingebracht, abends haben sie danndort gezecht. Die beiden Großväter haben das Haus bezahlt Er lebte gut mit seiner Frau zusammen, Frieda brauchte nicht arbeitenzu gehen, sein Beamtengehalt reichte offenbar aus, sie hatten außerdemnoch Viehzeug, Schweine, Hühner, Garten und ein Stück Feld. Die Kinderhatten eine schöne Kindheit. Nach dem Krieg wurde er von den Russen abgeholt und ins Gefängnisgesteckt, es wurde nie bekannt, warum. 1947 ist er dann in Magdeburg gestorben, offenbar im Lazarett, seinSohn Hans-Joachim hat ihn dann mit einem Wagen nach Börgitz überführt. Eintragungen im Soldbuch des Karl Steinecke: Personalbeschreibung: Größe 1,72 m, Getalt: kräftig, Haar: blond,Bart: hellblond Militärzeit: Eintritt in das stehende Heer am 14. November 1896 in diezweite Kompanie des Infanterieregiments 66 und Wiedereintritt am 11. Mai 1918 in die zweite Genesenden-Kompanie des 1. Ersatzbatta- lions Infanterie-Regiment 72 in Torgau im Frankreichfeldzug am 1.6.1918 versetzt zur 1. Kompanie des 4. Thüringischen Infanterieregiments Nr. 72 Löhnung: 48,00 M Zulage 9,00 M Am 5.8.1918 zum Sanitäts-Unteroffizier befördert Orden und Ehrenzeichen: Eisernes Kreuz II. Klasse Entlassen nach Uchtspringe am 29. November 1918 laut Entlas- sungsschein, Marschgeld 15,00 M, Entlassungsgeld 50,00 M Zivildienst: 4.9.1903 bis 30.9.1910 als Lern- und Hilfspfleger an der Landesheilanstalt Uchtspringe vom 26.12.1903 bis 31.8.1945 als Lern, Hilfs-, Pfleger und Abteilungspfleger an der Landesheilanstalt Uchtspr. 1.10.1910 Tag der planmäßigen Anstellung 1.10.1913 in das Beamtenverhältnis, 29.8.1923 Auf Lebenszeitangestellt Todesursache: Lungentuberkulose, Herzmuskelinsuffezienz (KrankenhausSudenburg)