Notizen zu dieser Person
Arnoldus Parvus gehörte zur Aachener Oberschicht und ist der Stadt trotz vorübergehender Spannungen immer verbunden geblieben. Das städtische Patriziat wurde zu Beginn des 14. Jh. in Aachen wie auch in anderen Städten (siehe "Die Kölner Patrizier"), in erster Linie von handeltreibenden Kaufleuten gebildet. Arnold ist vor allem im Geldgeschäft tätig gewesen, sein Tätigkeitsfeld wird sich über den gesamten niederländischen und niederrheinischen Raum erstreckt haben.
Dass er villicus und scabinus war, wurde bereits gesagt. Ausserdem war er advocatus und gehörte als Vertreter der Grafschaft Nuove porze zum städtischen Rat. Die Mitgliedschaft im Rat und das Schöffenamt waren Ämter, die die Stadt Aachen zu vergeben hatte. Bei den anderen Ämtern handelte es sich um Reichsämter, die vom König an benachbarte Große übergeben oder verpfändet worden waren, die sie dann ihrerseits weiter vergaben. So befand sich die advocatio während dieser Zeit in der Hand des Jülichers und die sculteria, mit der die villicatio zusammenhing, in der des Valkenburgers (für den Herzog von Brabant).
Alle drei Ämter (Schöffe, Meier und Vogt) in einer Hand zu halten, das bedeutete für den Inhaber der Ämter eine gehörige Ballung von Macht. zur Bedeutung dieser Ämter sei Oitdtman zitiert:
" Über diesem Stadtrath standen die höheren Beamten des Königs, dem ursprünglich aller Grund und Boden gehört hatte, nämlich der Vogt (advocatus) als höchster Richter und Vertreter der königlichen Rechte überhaupt, ihm unterstand die eigentliche Pfalz, der Schultheiß (scultetus) als sein Vollziehungsbeamter, als Erheber der königlichen Einkünfte und Inhaber der niederen Gerichtsbarkeit, Meier (villicus), welcher die Häuser und Höfe, die auf königlichem Grund und Boden aufgeführt waren, verwaltete. Schultheissen- und Meieramt finden sich häufig in einer Hand vereinigt."
Als advocatus ist Arnoldus bis zum Jahr 1329 nachgewiesen. Die Vereinigung von Meier und Vogt in einer Hand, bedeutete die alleinige Übernahme des Gerichtsvorsitzes, die Arnoldus dann aber auffallenderweise fast immer einem Stellvertreter aufträgt. Er selbst hat offensichtlich die Schöffenbank vorgezogen, so konnte er seine Verbundenheit mit Aachen deutlich dokumentieren.
Diese Ämter brachten hohe Einkünfte. Daher wird verständlich, dass alle Amtsinhaber Parteigänger der großen Teritorialherren, entweder des Herzogs v. Brabant oder des Grafen v. Jülich waren.
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