Notizen zu dieser Person
Werner III. von Merode hat in der zweiten Hälfte des 13. Jh. in der im Kölner Umkreis betrirbenen Politik eine nicht unbedeutende Stelle eingenommen. Die ersten Urkunden, in denen er auftritt, zeigen ihn in der Umgebung der Grafen von Jülich, denen er bis zu seinem Lebensende eng verbunden blieb.
In den schweren Auseinandersetzungen zwischen den Erzbischöfen von Köln und der Stadt Köln einerseits, den rheinischen Magnaten und den Erzbischöfen andererseits nahm Werner seit 1263 Partei für die Stadt, die damals mit Hilfe wichtiger Vertreter des niederrheinischen Adels ein gegen die Erzbischöfe gerichtetes großangelegtes Bündnissystem zu etablieren begann, das bis in die Mitte des 16. Jh. erfolgreich funktioniert hat. Seit Mai 1263 machte die Stadt Köln Adlige zu erblichen Aussenbürgern, in dem sie entsprechende Verträge mit ihnen abschloss. Die ersten sieben, die dieses Bündnissystem zu errichten halfen, waren Graf Wilhelm von Jülich, sein Bruder Walram, Werner III: von Merode, Harper von Laufenburg, Wilhelm von Frenz, Herzog Walram von Limburg und Graf Dieter von Katzenelnbogen. An den entscheidenden Verhandlungen, die zu den erwähnten Verträgen führten, war Werner beteiligt, die ersten Verträge mit den beiden Jülichern nennen ihn nämlich als Zeugen.
Köln hat ihn als offenbar wichtigen und verläßlichen Verbündeten geschätzt. 1264 war Werner Zeuge bei der Aufnahme Friedrichs von Reifferscheid, Herrn von Bedburg, zum Kölner Aussenbürger, 1265 garantierte er mit anderen Aussenbürgern die Einhaltung eines zwischen Erzbischof und Stadt Köln geschlossenen Vertrages; 1269, 1270 und 1271 verbürgte er sich gegenüber der Stadt für einige zeitweilig aus der städtischen Haft entlassene Gefangene, unter ihnen Herzog Walram von Limburg.
Es ist schwer zu entscheiden, ob Werner III. in diesen Jahren nach 1263 eine mehr selbständige politische Rolle gespielt hat oder überwiegend als Parteigänger des Grafen Wilhelm von Jülich zu betrachten ist. Der Graf unterhielt zur Stadt Köln ausgezeichnete Beziehungen und stand in schärfstem Gegensatz zu den Erzbischöfen. Es ist also möglich, dass Werner III. bloß im Jülicher Fahrwasser segelte, denn der Graf war auch am Zustandekommen der Uekunden von 1264, 1265, 1269 und 1271 beteiligt, und 1265 bezeugt Werner III. von Merode den Vergleich zwischen Walram von Jülich und dem Erzbischof Engelbert von Köln über die hochstadensche Erbschaft. Zu beachten ist aber auch, dass Werner III. 1275 als königlicher Schultheiß in Aachen fungierte und im Juni dieses Jahres mit Billigung Rudolfs von Habsburg ein Bündnis zwischen Aachen und dem neugewählten Kölner Erzbischof Sigfried von Westerburg vermittelte.
Dieses Bündnis ist das einzige Zeugnis für Werners Tätigkeit als Reichsministerial in Aachen. So ist es ungewiss, ob er noch als Schultheiß im Amt war, als in der Nacht vom 16. auf den 17. März 1278 Graf Wilhelm von Jülich die Stadt Aachen überfiel, wobei ausser dem Grafen und zahlreichen Gefolgsleuten auch Werner III. von Merode mit seinen beiden Söhnen Karsil und Werner und zwei Enkeln den Tod fand. Dieser Überfall wird in der Legende vom "wehrhaften Schmied", der mit seinem Schmiedehammer auf die Angreifer einschlug, erzählt. Eine Eintragung im Nekrolog des Prämonstratenserinnenklosters Wenau, die die Namen der Gefallenen nennt, lässt vermuten, dass Werner III. auf seiten des Grafen von Jülich gekämpft hat.
Unbekannt ist, weshalb Werners Sohn Johann I. Scheiffart als einziger von der Sühne ausgeschlossen blieb, die im Sept. 1280 zwischen Gräfin Ricarda von Jülich und ihren Söhnen und Aachen vermittelt wurde.
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