Notizen zu dieser Person
Bei dem von Inschrift A genannten Henning Erich muss es sich um den Stammvater dieser Ratsfamilie handeln, den 1457/58 verstorbenen Johannes Erich, und nicht, wie Pyl annahm, um dessen Sohn Henning, Bruder des 1510 verstorbenen Bürgermeisters Johannes Erich. Darauf weisen die Schriftmerkmale, die noch keinen Einfluss der Spätform der gotischen Minuskel erkennen lassen. Johannes Erichwar gemeinsam mit Konrad (Kurt) Putlist Provisor der Nikolaikirche (Kat.-Nr. 123) und wurde 1442 in den Greifswalder Rat aufgenommen. Er war zweimal verheiratet, zuerst mit Tilseke Sutebotter, dann mit Taleke Pederow.2) Seine Ururenkelin Barbara, Tochter des Ratsherrn Joachim Erich3) und der Anna Völschow, heiratete 1580 Abraham Elver d. Ä., an den die Platte 1603 auf dem Erbweg gelangte (B). Zwei abgetretene Inschriften belegen für die Zwischenzeit weitere Besitzwechsel, für die anzunehmen ist, dasssie im Erbgang innerhalb der Familie Erich erfolgten. Abraham Elver wurde 1591 Ratsherr und Beisitzer des Stadtgerichts, legte diese Ämter aber spätestens 1594 nieder und wurde herzoglicherAmtshauptmann von Eldena.4) Wann er starb, ist nicht bekannt. Ob die Jahreszahl in seiner Inschrift auch das Todesjahr oder nur das Jahr der Inbesitznahme bezeichnet, muss offen bleiben. Vermutlich hatte er sich die Platte mit der darunter befindlichen Grabstelle für sein eigenes Begräbnis reserviert und noch zu Lebzeiten vorsichtshalber eine Grabbezeugung anbringen lassen. Wahrscheinlich um die gleiche Zeit erwarb er eine weitere Grabplatte in der Marienkirche (Kat.-Nr. 37). Beide Platten gingen 1671 an den Theologieprofessor und Pfarrer von St. Marien Matthäus Tabbert über (C), der Abrahams Enkelin Barbara (1636–1726), Tochter seines gleichnamigen Sohnes († 1669), 1656 geheiratet hatte.5)
1703 kam die Platte in den Besitz des Sandkramers und späteren Ratsherrn (1723–1739) Jakob Witton (D, E), der sich 1694 mit Katharina Tetzloff vermählt hatte.6) Zwischendurch oder später war die Grabplatte im Besitz der Marienkirche (F).