Flavius Theodosius II. NN.

Flavius Theodosius II. NN.

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Flavius Theodosius II. NN.
Beruf Kaiser

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 10. April 401
Tod 28. Juli 450
Heirat Juni 421

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
Juni 421
Athenaïs NN.

Notizen zu dieser Person

Flavius Theodosius II., Kaiser, ältester Sohn der Aelia Eudoxia und des Arcadius, wurde siebenjährig oströmischer Kaiser. Nach dem Tod seines Vaters Arcadius wurde Theodosius 408 zum Kaiser des oströmischen Reiches gekrönt, nachdem er nominell bereits im Januar 402, nur wenige Monate alt, zum Mitkaiser (Augustus) ernannt worden war. Der spätantike Historiker Prokopios berichtet, der sterbende Arcadius habe seinen Sohn nicht schutzlos zurücklassen wollen, weshalb er den Perserkönig Yazdegerd I. schriftlich als epitropos ("Vormund" bzw. "Testamentsvollstrecker") eingesetzt habe. Dieser soll jeden, der Theodosius anzugreifen wagen sollte, mit Krieg bedroht haben; laut dem Bericht des byzantinischen Chronisten Theophanes entsandte er zudem einenpersischen Eunuchen, der in seinem Namen als Vormund des jungen Kaisers agiert habe. Die Historizität dieser Episode ist in der Forschung sehr umstritten, gemeinhin wird aber angenommen, dass es einen historischen Kern gibt: Um 408 waren die Beziehungen zwischen Römern und Persern so gut wie selten davor oder danach. Die Regierungsgeschäfte führte bis 414 faktisch der praefectus praetorio Anthemius. Dieser hielt Frieden mit Persien, verbesserte die Stellung Ostroms auf dem Balkan und veranlasste die Errichtung der berühmten "theodosianischen Mauer", die Konstantinopel schützte und nur zweimal - 1204 und 1453 - überwunden wurde. Die älteste Schwester des Kaisers, Aelia Pulcheria, entmachtete nach sechs Jahren den Präfekten und hielt ab dem Jahr414 als Augusta weitgehend die Fäden der kaiserlichen Macht in der Hand und bestimmte die Politik. Es ist wahrscheinlich, dass die fanatische Christin Pulcheria einen Krieg mit den "ungläubigen" Persern provozierte (420-422), der aber mit einem Patt endete. Im Juni 421 heiratete Theodosius dann die Dichterin Athenaïs, die bei ihrer Taufe den Namen Eudokia annahm. Seine Frau sollte ebenfalls Einfluss auf die Regierungsgeschäfte, die Theodosius wohl zu Gunsten religiöser und philosophischer Fragen vernachlässigte, nehmen und zeitweilig in bittere Rivalität zuihrer Schwägerin Pulcheria treten, doch verlor sie schließlich die Gunst des Kaisers und begab sich ins Heilige Land, wo sie später auch verstarb. Im Jahre 426 wurde auf Veranlassung vonTheodosius das Zeusheiligtum in Olympia geschlossen und damit die Olympischen Spiele der Antike offiziell eingestellt - sie dürften heimlich jedoch noch bis weit ins 6. Jahrhundert hineinpraktiziert worden sein: Die Möglichkeiten der spätantiken Kaiser, ihre Gesetze wirklich durchzusetzen, waren oft begrenzt. Theodosius erließ zahlreiche judenfeindliche Gesetze, wohl aufVeranlassung seiner Schwester Pulcheria. Er verbot Juden, Synagogen zu bauen, setzte 415 den letzten jüdischen Patriarchen, Gamaliel VI., wegen Verstoßes dagegen ab, führte nach dessen Tod die Patriarchensteuer dem kaiserlichen Schatzamt zu und legalisierte 438 die Umwandlung alter Synagogen in Kirchen. Der Kaiser untersagte ferner den Juden, als Richter in Fällen zu amtieren, an denen Christen beteiligt waren, und christliche Sklaven zu halten. 431 berief Theodosius das Konzil von Ephesos ein, das die heftigen christologischen Auseinandersetzungen dieser Zeitbeenden sollte und mit der Abspaltung der "Nestorianer" von der orthodoxen Kirche endete. Ein weiteres nach Ephesos einberufenes Konzil wurde 449 derart stark vom alexandrinischen Patriarchen dominiert, dass sich viele Bischöfe, darunter der römische Bischof, der die Versammlung als latrocinium ("Räubersynode") abtat, weigerten, die Ergebnisse anzuerkennen. Eine religiöseEinigung seines Reiches erreichte Theodosius II. ebensowenig wie alle seine Vorgänger und Nachfolger. 429 berief Theodosius eine Kommission ein, die alle Gesetze sammeln sollte, die seit der Regierung Konstantin I. erlassen wurden, um ein systematisch geordnetes Gesetzeswerk zu schaffen. Dieser Plan blieb unvollendet, aber die Aufgabe einer zweiten Kommission, alle gesetzlichen Erlasse zu sammeln und zu aktualisieren, wurde erfüllt. Diese Sammlung wurde 438 als Codex Theodosianus veröffentlicht und erst unter Justinian I. durch den Codex Iustinianus ersetzt.Bereits 424 hatte Theodosius ein Athenäum in Konstantinopel gegründet. In die Regierungszeit von Theodosius fiel auch die Gründung bzw. der Ausbau der "Universität" von Konstantinopel.Inder Außenpolitik kam es sowohl zu erneuten Spannungen und einem kurzen Krieg (441) mit dem Perserreich der Sassaniden als auch zu Kämpfen mit den Hunnen auf dem Balkan, denen Ostrom vielfach "Subsidien" zahlte, ohne sie von Plünderungszügen abhalten zu können. Die Beziehungen zwischen Ostrom und der westlichen Reichshälfte, in der zunächst (bis 423) Theodosius' Onkel Honorius und danach sein Vetter Valentinian III. herrschten, blieben trotz vereinzelter Spannungen am Anfang des Jahrhunderts eng: Das Bewusstsein, nur zwei Hälften eines einzigen Imperiums darzustellen, ist vielfach greifbar; so erfolgte die Ernennung der wichtigsten Beamten meist in gegenseitiger Absprache, Gesetze des einen Kaisers galten auch im jeweils anderen Reichsteil, inden Senatscurien in Rom und Konstantinopel waren jeweils die Büsten beider Augusti aufgestellt, und auch militärische und finanzielle Unterstützung einer Reichshälfte für die andere war keine Seltenheit. Dabei erwies sich der Osten bereits früh als der erfolgreichere und widerstandsfähigere Reichsteil. Theodosius II., der während seiner gesamten Regierungszeit offenbarniein größeren Maßen in die (weltlichen) Regierungsgeschäfte eingegriffen hatte, starb 450 überraschend an den Folgen eines Reitunfalls. Sein Nachfolger wurde Markian, der die Schwester seineVorgängers, Aelia Pulcheria, heiratete und so wenigstens formal die theodosianische Dynastie fortführte.

Quellenangaben

1 Internetseite von Reuffurth (Karl) Heinz; http://familie-reuffurth-und-verwandte.de/Familie%20Reuffurth%20und%20Verwandte/ab7597.htm

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