Notizen zu dieser Person
Wahrscheinlich Bruder von Leonhard Pommer Hans Friedrich Pommer heiratete Ende Januar / Anfang Februar 1615 AnnaKatharina Moseder, Tochter des Calwer Bürgermeisters Michel Moseder,Witwe von Johann Trautmann und im März 1636 Maria Heyd. 1617 beschloss der Magistrat gegen eine feste jährliche Vergütung von25 fl. einen Armenarzt für das Spital und das Siechenhaus zuengagieren. Dieser sollte neben seiner Privaten Praxis die Armen derStadt unentgeltlich behandeln. Als erster Armenheiler oder"Spitalbarbier" der Wundarzt Johann Friedrich Pommer vom Vogt,Bürgermeister und Gericht zum Armenarzt bestellt. Er übte dieses Amtmit einer kurzer Unterbrechung bis etwa 1657 aus. (Höschle:Sozialgeschichte und Gesundheitswesen, S. 62.) 1621: Hans Friedrich Pommer, Balbierer und Wundarzt quittiert für dasWartegeld von 25fl vom Spital. 10.11.1621: Den 10/11/ auf Martini anno 1621 hab ich Unterschriebnervon dem Herrn Albrecht Beisser, Spitalmeister von wegen des Spitalenempfangen 15 Gulden Hans Friedrich Pommer, Balbierer und Wundarzt zu Calw bekenn wieobsteht 23.1.1631: Inventur Moseder: Friedrich Pommer Bürger und Balbierer zuCalw hat zur Frau Katharina, Tochter des Bürgermeisters Michel Mosederzu Calw und der Frau Magdalene Geisel(?). 1636: Sammlung zugunsten der Calwer Geistlichen: Friedrich Pommer gibtdazu 1fl 30. 26.1.1638: Kaufbuch Calw I 124: Friedrich Pommer, Balbierer kauft einViertel Lange Wiesen an der Langen Steig von Melchior Moseder um 80fl, (indem er von der Erblosung Gebrauch macht?) Das letzterejedenfalls im September 1638: Kaufbuch Calw I 120, wo er eine Wiese amZiegelbach in Calw, die von dem + Wirt Michel Moseder in Teinachherrührt, um 98 fl kauft. 1640/1: BürgermeisterR. Calw: Friedrich Pommer, Balbierer Calw hatUlrich Bayers Mägdlein, welches einen Schenkel abgefallen, curiert.Der Heilig soll ihm den Arztlohn mit 5 fl bezahlen. 1641: Friedrich Pommer Calw gesessen in N.C. III 91; 92; 95 1641: Friedrich Pommer behandelt eine Unterschenkelfraktur bei einemmittellosen Mädchen im Spital. (Höschle: Sozialgeschichte undGesundheitswesen, S. 62.) 23.9.1941: Kaufbuch Calw I 157: Friedrich Pommer, Balbierer in Calwtauscht ein Wiesenstück am Ziegelbach ein, zwischen sich beiderseitsgelegen. NC S. 32 1649/1650: Glockenopfer Calw: Friedrich Pommer gibt dazu 1fl 12. NC S.32 30.9.1655: Spit.R. Calw 1654/1655: Slg Urk. Pommer: BarbiererFriedrich Pommer quittiert eigenhändig: "Auf Herrn Spezial, wie auch Herrn Vogts, Bürgermeisters und GerichtsBewilligung ist mir Unterschriebenem vom Spital allhier dreißig Guldenwegen Josef Knauren arbeitsseligen Methlins (Mädlins) eingeräumtworden, welches Methlin ich schon sieben Jahr verbunden habe. Andiesen 30 fl hab ich von Herrn Michel Marschalkh, Spitalmeister den24. September empfangen 10 fl. Mehr hab ich von Hans Michel Schauberwegen des Spitals empfangen dreizehn Gulden 30 Kreuzer, so vergangenenMartini 1654 verfallen gewest: so hat mir Michel Marschalkh,Spitalmeister darauf bezahlt schon sechs Gulden dreissig Kreuzer. Tutalso zusammen dreissig Gulden. Welches ich zu gutem Genügen empfangenhab, bezeug ich mit meiner eigen Hand und Namen. Ist geschehen den 30.September anno 1655. Friedrich Pommer, Barbierer" 5.5.1657: Spit.R. Calw: Slg Urk. Pommer: Friedrich Pommer, Barbiererund Spitalarzt zu Calw bezieht dafür wider oder immer noch 25flBesoldung, "wie es vor dem einfall gewesen"! "Den 5. May 1657 hab ich Unterschriebner von Herrn Michel MarschlkhSpitalmeister meine erste Jahresbesoldung, so mir den 14. Aprilis 1656wegen des Spitals und Armenkastens wiederumb gemacht worden, wie ichsvor dem einfall gehabt, nämlich zwanzig und fünf Gulden. Daran zahltmir Herr Michel Marschalkh, Spitalmeister wegen des Spitals fünfzehnGulden. Solches bezeug ich mit meiner eigen Hand und Namen. FriedrichPommer Barbierer" 23.12.1658: Aus Heiligen- und Armenkasten-Rechnung, Calw 1659/1660, UrkundenPommer (Eine chirurgische Großtat in Calw anno 1658 und derenHonorierung), wortgetreue Abschrift von Theodor Seybold vom 17.10.1934mit dem Vermerk, dass kein Petschaftsabdruck (Siegel) vorhanden ist.Danach haben Vater Friedrich Pommer und Sohn Hans Leonhard eigenhändigunterschrieben. Die ganze Rechnung und die ganze Quittung zeigt dieHandschrift des Vaters und der Vermerk über die Anweisung undVerteilung ist die Handschrift des Stadtschreibers Süsskind. "Ehrwürdige, Ehrenfeste, Fürsichtige, Ehrsame und Wohlweise! Denselben ist genugsam bewusst, wie dass Abraham Ströwlin (Sträulin)allhie einen 26 jährigen alten Schaden an seinem rechten Fuss gehabtund endlich der bei ihm überhandgenommen und so bös geworden, dasskein ander Mittel mehr mit ihm vorzunehmen gewest, denn dass man ihmden Schenkel ob the Knie hat abnehmen müssen, welches den 23. Dezember1658 am donnerstag durch Gottes Hilfe ist vorgenommen und glücklichverricht worden. Nun ist mit mir und meinem Sohn Anfangs nichtsgemacht oder gedingt worden, wie es Brauch von Alters her gewesen,sondern es hat bei dem Ehrenfesten Herrn Vogt geheissen, mir (wir)sollen die Sach vornehmen. Es sei ohne von Nöten, dass man jetzt undmit uns überkomme, denn er möcht sterben in währender Kur, so würdeman uns nicht geben, was man mit uns gehandelt hätte. Nun istmänniglich bekannt, dass es nicht eine geringe Sach ist, einenSchenkel ob dem Knie abzunehmen, denn es nicht viel darvorkommen, wosolche Kuren vorgenommen werden. Es ist, Anfangs Reverender, auch ein grosser Geschmackh! darbei,sonder es erfordert auch grosse Sorg, Müh und viel Arznei, wie er denn14 Wochen alle Tag mit böser Arznei ist verbunden worden, wie er dennjetzund Gott seis gedankt ganz heil ist. Darum mir (wir) auch 45 Gulden an ihm wohl verdient haben, wie auchauf jeden Gulden 3 Kreuzer, so den Gesellen gehört, denn es im ganzenLand und in allen Reichsstädten der Brauch. Also sind wir denn derHoffnung, die vorermeldte Herrn werden uns unseren wohlverdienten"Artzet"-Lohn lassen widerfahren und zu Lieb werden. Datum den 18. Aprilis anno 1659 D.H.D. willige alle Zeit (Vgl. auch Höschle; Sozialgeschichte und Gesundheitswesen, S. 221.) 31.1.1659: Kaufbuch Calw I 334 (NC S. 33, Nr. 38: Des (noch lebenden?)Friedrich Bommers zu Calw Kinder: Hans Leonhard, Magdalena verh. JosefKnaur, beide Bürger zu Calw, Michel Pommer, Bürger zu Nagold,Catharina verh. Ulrich Gerber, Bürger zu Calw. Friedrich Pommer Hans Lienhardtus Pommer, Chirurgus. Für diese Forderung ist passiert 45 fl und auf jeden Gulden 3 Kreuzer,davon sol der Halbteil aus dem Heiligen und die Hälfte vom Spitalbezahlt, hingegen aber die 50 fl, welche der Strölin wegen einesverstobenen Vettern an Ludwig Reinöhlen zu erfordern haben solle, demSpital und Heilig zugeeignet werden. Actum vor Herrn Spezialis,Diaconus, Vogt, Bürgermeister und Gericht zu Calw, den 23. Aprilis ao1659 M. Bernhard Wildersinn, Spezialis Vogt Johann Heinrich Jung Den 30. Aprilis 1659 hab ich unterschriebner von obigen 45 Gulden und45 x drei Kreuzer, wo 47 fl 15 Kreuzer belauft, den halben Teil vonHerrn Hans Genttern (Günther), Heiligenpfleger, empfangen, nämlichzwanzig drei Gulden dreissig sieben kr. Und den andern Teil, welches auch zwanzig dre Gulden sieben kr. ist,hat mein Sohn Hans Leonhard von Herrn Michel Marschalkhen,Spitalmeister, empfangen. Solches bezeug ich mit meiner eigen Hand undNamen." 23.4.1659: Spit.R. Calw 1658/1659: Urk.: Friedrich Pommer, Barbiere zuCalw bezieht vom Spital Calw seine gedingte Jahresbesoldung. Amgleiche Tag quittiert auch sein Sohn Hans Leonhard Pommer, Chirurg,dem Spital eine Zahlung. 39. (SEYBOLD, THEODOR: Notabilia Calvensia. V, F. S. 23 - 54i.Stadtarchiv Calw. Nr. 39.) 31.12.1668 Kaufbuch Calw II 103: Friedrich Bommers Witwe [Maria Heyd]Verkäuferin in Calw mit Kriegsvogt Marx Kohler. Vgl. auch derFriedrich Pommers Wittib Garten am Schulgässlein (hinten, wo heuteKinderschulegarten, damals Joh. Cast. Hunn-Peter Walter) Kaufbuch CalwII 98 sub 3.6.1668. N.C. III 832. Das am 31. 12. 1668 verkaufteKrautgärtlein unter dem Kirchhof ging an Veit Christof Zahn und lagzwischen Hans Jakob Schill und Jakob Israel Geisel, stieß oben an HansJakob [Eble] Eblin und unten die Straß und der Preis war 35 fl. Wie haben Patienten eine Operation ausgehalten? Einige Berichte erwähnen heiße Bäder zur Vorbereitung, und Aschediente zur Desinfektion, in anderen drücken Bader auf dieHalsschlagadern, und ihre Opfer sind dann immerhin nicht beiBewusstsein. Opium zur Betäubung war wohl nicht zur Verfügung. Gerichtsverwandter: Mitglied des Ortsgerichts. NiedereGerichtsbarkeit: meist zuständig für Verstöße gegen Dorf- /Stadtordnung (Grenz-, Brunnenangelegenheiten, Streitereien, etc.),auch Regelungen wie Beurkundung von Verträgen, Testaments- undGrundbuchangelegenheiten, Heiratsbewilligungen, Marktaufsicht, Ordnungin Handel und Gewerbe, Wahrung der Sitten, Bestellung vonVormundschaften, Inventur des Nachlasses. Barbier: Barbier (von frz. barbe [ba?b], Bart) ist einHandwerksberuf. Im Mittelalter und in der beginnenden Neuzeit wurdenim Bereich der Körperpflege, Wundheilung und Krankenpflege tätigePersonen wie Bartscherer, Badeknechte und Krankenpfleger als Barbierebezeichnet.
Carl-Heinz
Pommer
