Bernhard Ludwig Ernst , Freiherr VON RICHTHOFEN

Bernhard Ludwig Ernst , Freiherr VON RICHTHOFEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Bernhard Ludwig Ernst , Freiherr VON RICHTHOFEN
Beruf 1885 bis 1895 Polizeipräsident von Berlin 1885 Berlin nach diesem Ort suchen
Beruf Als Polizeipräsident überwachte Richthofen die Ausführung des Sozialistengesetzes in Berlin. 1885 Berlin nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 8. Juni 1836 Cammerau, Kreis Schweidnitz, Schlesien nach diesem Ort suchen
Tod 5. Juni 1895 Berlin nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person


Bernhard Ludwig Ernst Freiherr von Richthofen (* 8. Juni 1836 in Cammerau, Kreis Schweidnitz, Schlesien; † 5. Juni 1895 inBerlin) war ein preußischer Verwaltungsbeamter. Seit 1868 war er Landrat von Buck, von 1875 bis 1885 Landrat des Kreises Stolp in Pommern und von 1885 bis zu seinem Tod Polizeipräsident von Berlin.


Bernhard von Richthofen war ein Sohn des Kohlengrubenbesitzers und Seeleutnants Eduard von Richthofen (1801–1863) und dessen Ehefrau Amalie von Schmettau (1809–1843). Erstudierte Rechtswissenschaft an der Friedrichs-Universität Halle und wurde 1856 im Corps Marchia Halle aktiv.[1]


1858 trat er in die innere Verwaltung desKönigreichs Preußen. Er begann seine Karriere beim Kammergericht Glogau und wurde 1868 Landrat im Kreis Buck (Posen). 1874 wurde er Nachfolger des umstrittenen Landrats Hans von Gottberg in Stolp, der aus politischen Gründen in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden war. Im Kreis Stolp, der auf Grund seiner Größe und aus politischen Gründen als schwierig galt, wurden nur ausgewählte Beamte eingesetzt. Richthofen sollte dort den Standpunkt der Regierung durchsetzen.[2]


Im Oktober 1885 wurde Richthofen Polizeipräsident von Berlin. Angeblich, so ein von Hans von Tresckow kolportiertes Gerücht, verdankte Richthofen seine Beförderung dem Wunsch Otto von Bismarcks, mit Richard von Puttkamer einen Verwandten seiner Frau Johanna von Puttkamer in Stolp einzusetzen. Tresckow schilderte seinen unverheirateten Vorgesetzten nicht nur als schroff und unzugänglich, aber fleißig, sondern schrieb ihm auch eine „Vorliebe für das männliche Geschlecht“ zu.[3] Leopold von Meerscheidt-Hüllessem, Chef des Homosexuellen-Dezernats der Berliner Polizei, habe Richthofen heimlich beobachten lassen, ohne etwas direkt Belastendes in Erfahrung zu bringen. Richthofen habe die Überwachung bemerkt und Hüllesem zurRede gestellt.


Philipp zu Eulenburg, Friedrich von Holstein und Alfred von Kiderlen-Waechterhielten Richthofen für unfähig, „phlegmatisch“ und unzuverlässig.[3] Besonders Eulenburg betrieb nach eigenen Angaben Richthofens Entlassung. Zugleich versuchte der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Adolf Marschall von Bieberstein, Richthofen aus dem Amt zu drängen, weil dieser, so Tresckow, dessen Wunsch nicht nachgekomen sei, Herbert von Bismarck zu observieren. Der Historiker Bernd-Ulrich Hergemöller vermutet, Richthofens plötzlicher und unerwarteter Tod sei ein verschleierter Selbstmord gewesen.[3]


Als Polizeipräsident überwachte Richthofen die Ausführung des Sozialistengesetzes in Berlin. Erbetrieb 1892 letztlich erfolglos das Verbot der Freien Volksbühne Berlin, die er alsgefährliche Propagandaorganisation der sozialistischen Bewegung ansah.[4]


Geradezu sprichwörtlich wurde ein Urteil Richthofens über die Dramen des Naturalismus. Als er die für Oktober 1890 geplante Uraufführung des Stückes Sodoms Ende von Hermann Sudermann untersagte, begründete er dies gegenüber dem Direktor des Berliner Lessingtheaters, Oscar Blumenthal mit den Worten: Die Janze Richtungpasst uns nicht. Nach weiteren Interventionen Blumenthals beim preußischen Innenminister ErnstLudwig Herrfurth und leichten Kürzungen hob Richthofen sein Verbot auf Anweisung des Ministers auf.[5]


In Berlin-Friedrichshain war die heutige Auerstr. von 1898 bis 1951 als Richthofen-Str. nach Bernhardvon Richthofen benannt.


Bernhard (1836-1895) aus dem Hause Cammerau war in den letzten 10 Jahren seines Lebens Polizeipräsident von Berlin und damit zugleich Regierungspräsident der Reichshauptstadt. Seine Amtszeit wurde wesentlich durch die sog. Sozialistengesetze bestimmt. Bernhard geriet in das sich hieraus auftuende Spannungsfeld der Durchsetzung von Verbotenund einer sich sammelnden Opposition.

Datenbank

Titel Pagenkop
Beschreibung Erweiterter Familienstammbaum der Familie Pagenkop ab ca.1550. Basis:" Pagenkop-Stipendium" Greifswald, beschrieben bei Gesterding sowie privater Stammbaum von 1820. Erweitert um historische, adlige und akademische Persönlichkeiten aus Schwedisch-Pommern.... z.B. Lilienthal, Balthasar, Mevius, Engelbrecht, Krusenstern, Bismarck uva.
Hochgeladen 2020-05-04 18:56:24.0
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