Elisabeth "Else" Frieda Amélie Sophie, Freiin VON RICHTHOFEN

Elisabeth "Else" Frieda Amélie Sophie, Freiin VON RICHTHOFEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Elisabeth "Else" Frieda Amélie Sophie, Freiin VON RICHTHOFEN
Beruf Sozialwissenschftlerin
Beruf Fabrikinspektorin

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 8. Oktober 1874 Château-Salins, Lothringen nach diesem Ort suchen
Tod 22. Dezember 1973 Heidelberg nach diesem Ort suchen
Heirat 1902
Separation 1911
MYHERITAGE:REL_PARTNERS
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Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1902
Edgar JAFFÉ
Heirat Ehepartner Kinder

Maximilian Carl Emil WEBER
Heirat Ehepartner Kinder

Otto Hans Adolf GROSS

Notizen zu dieser Person

 Elisabeth Frieda Amélie Sophie Freiin von Richthofen (* 8. Oktober 1874 in Château-Salins; † 22. Dezember 1973 in Heidelberg) ist bekannt als eine der ersten Sozialwissenschaftlerinnen in Deutschland, Ehefrau des Nationalökonomen Edgar Jaffé (1866–1921) und Geliebte der Soziologen und Nationalökonomen Max und Alfred Weber, dessen Lebensgefährtin sie nach dem Tode ihres Mannes wurde. Ihre Schwester Frieda von Richthofen war die Frau des britischen Schriftstellers D. H. Lawrence. Beide Frauen waren Rebellinnen, schön und leidenschaftlich, die eine (Else) „dem Intellekt verpflichtet, die andere“ (Frieda) „dem Eros“.[1]


 


Else von Richthofen war die älteste von drei Töchtern des Friedrich Ernst Emil Ludwig Freiherr Praetorius von Richthofen (1844–1915) (entstammend der Heinsdorfer Linie), eines Ingenieurs in der Armee des Deutschen Reiches, und dessen Ehefrau, Anna Elise Lydia Marquier (1851–1930). Die adelige Familie war nicht sonderlich begütert: „Die Eskapaden des Vaters haben die Familie auch noch um den letzten Rest gebracht. Friedrich von Richthofen spielt und ist ständig in Frauengeschichten verstrickt, 1886 mit absehbar hohen Folgekosten: eine seiner Geliebten, Selma, ist schwanger geworden, für den außerehelichen Richthofen-Sohn wurden Alimente fällig“.[2]


 


Die Freiin erhielt die damals übliche Schulbildung für Mädchen ihres Standes. Sie wurde zuerst von französischen Nonnen in Metz unterrichtet und besuchte ab September 1889 in Freiburg im Breisgau ein vornehmes Mädchenpensionat. Anschließend absolvierte sie das Lehrerinnenexamen. Nach kurzer Tätigkeit als Lehrerin schrieb sich Richthofen für ein Studium an der Universität Heidelberg ein, als dies für Frauen noch sehrungewöhnlich war; sie war eine von nur vier Frauen an der Universität. Ihr Studium setzte sie in Berlin fort.


 


Else von Richthofen kam mit vielen bedeutenden Frauen der Frauenbewegung in Kontakt. Dazu zählten Alice Salomon,Helene Simon und Helene Lange. 1900 promovierte sie bei Max Weber in Wirtschaftswissenschaften (Thema der Dissertation: Über die historischen Wandlungen in der Stellung der autoritären Parteien zur Arbeiterschutzgesetzgebung und die Motive dieser Wandlungen)und begann 1900, in Karlsruhe als badische Fabrikinspektorin zu arbeiten. Über die Aufgabenschwerpunkte der Gewerbeinspektorin berichtete ihre Freundin Alice Salomon: „Außer den Betrieben mit ausschließlicher Verwendung von Arbeiterinnen, z. B. den seither nicht besichtigten Konfektionsgeschäftenim weitesten Sinne, ist ihr noch die Überwachung der Cigarrenfabriken und die Besorgung schriftlicher Arbeiten, insbesondere der auf die Prüfung der Arbeitsordnungen bezüglich Korrespondenzen übertragen worden ... In der letzten Zeit hat sie auch die männlichen Beamten durch ihr verständiges Eingreifen wesentlich unterstützt, dass sie in den betreffenden Industrien auch die unvollkommenen organisierten Arbeiterinnen in den Verkehr hereinzog“.[3]


 


1902 heiratete die Freiin Edgar Jaffé, der als Nationalökonom und Politiker bekannt werden sollte. Jaffé erwarb später das Archiv für Sozialwissenschaften und Sozialpolitik, dessen Herausgeber, neben ihm, Werner Sombart und Max Weber wurden. Else Jaffé hatte vier Kinder: Friedrich „Friedel“ (1903–1995), der sich nach der Emigration in die U.S.A. Friedel Jeffrey nannte, Marianne (1905–1991), Peter (1907–1915) und Hans (1909–1977). Der Ehemann starb am 29. April 1921 in einer Münchner Heilanstalt, er hatte sich von der Ermordung von Kurt Eisner und dem Rücktritt des Kabinetts, in dem er als Finanzminister Verantwortung trug, nie mehr richtig erholt.


 


In Else Jaffés Bekanntenkreis bewegten sich zahlreiche Intellektuelle und Schriftsteller, wie beispielsweise die Soziologen und Nationalökonomen Max und Alfred Weber, Otto Gross, ein früher Anhänger Sigmund Freuds, die Schriftstellerin Fanny Reventlow. Mit dem rauschgiftsüchtigen Otto Gross hatte sie eine Affäre, aus der ihr drittes Kind Peter (1907–1915) hervorging.Der Geliebte schwängerte zur gleichen Zeit die schweizerische Dichterin Regina Ullmann. Ihr Ehemann übergab selbstlos den Familiennamen an das außereheliche Kind. In der Beziehung zu Otto Gross war Else Jaffés größte Rivalin nicht die Frau von Otto Gross, „sondern ihre eigene Schwester Frieda ... Mit ihr kam es zu dramatischen Eifersuchtsszenen“.[4] Ab dem Winter 1909/1910 hatte sie eine Beziehung mit Alfred Weber, trennte sich 1911 von Edgar Jaffé und zog in die Nähe von München. Nach Jaffés Tod zog sie 1925 nach Heidelberg, wo sie seit 1931 im Haus Bachstraße 24 mit Alfred Weber bis zu dessen Tod 1958 zusammen lebte.


 


Mit Max Weber und dessen Frau Marianne verband sie seit 1895 eine enge Freundschaft, die nur zwischen 1910 und 1915wegen ihrer Beziehung zu Alfred getrübt war. Max Weber war Pate des Sohnes Peter, dessen Patin die Schauspielerin Claere Schmid gewesen war. Als Max Weber in den letzten Jahren seines Lebens in München lehrte, hatte sie auch mit ihm seit Herbst 1918 eine intime Liebesbeziehung. Else Jaffé hatte über fünf Jahrzehnte niemals ein einziges Wort über ihre Liebesbeziehungzu Max Weber geäußert, um dessen Frau und zugleich ihre Freundin auch über den Tod hinaus nicht zu verraten. Als Max Weber schwer erkrankte, er starb am 14. Juni 1920, pflegten ihn seine Frau und seine Geliebte gemeinsam. Die Freundschaft zwischen Else und Marianne Weber blieb bis zu Marianne Webers Tod im Jahr 1954 bestehen.

Typische Persönlichkeiten für ihrerZeit waren die „Richthofen - Schwestern“, Else (1874-1973) und Frieda (1879-1956). Else promovierte als eine der ersten Frauen an deutschen Universitäten zum Dr. phil. IhrBerufsleben begann sie 1901 bei der neu gebildeten Gewerbeaufsicht in Baden, wo sie sich des Arbeitsschutzes von Fabrikarbeiterinnen annahm. Sie war verheiratet mit Edgar Jaffé, Dr. jur., bayerischer Staatsminister und Professor für Nationalökonomie an der Universität München. Else wurde die Geliebte ihres akademischen Lehrers, des Nationalökonomen Max Weber.

Quellenangaben

1 Von Richthofen Web Site
Autor: Diego Von Richthofen
 MyHeritage.de Familienstammbaum  Familienseite: Von Richthofen Web Site Familienstammbaum: Von Richthofen Family Tree

Datenbank

Titel Pagenkop
Beschreibung Erweiterter Familienstammbaum der Familie Pagenkop ab ca.1550. Basis:" Pagenkop-Stipendium" Greifswald, beschrieben bei Gesterding sowie privater Stammbaum von 1820. Erweitert um historische, adlige und akademische Persönlichkeiten aus Schwedisch-Pommern.... z.B. Lilienthal, Balthasar, Mevius, Engelbrecht, Krusenstern, Bismarck uva.
Hochgeladen 2020-05-04 18:56:24.0
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