Karl II. D´ANJOU

Karl II. D´ANJOU

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Karl II. D´ANJOU
Beruf König von Neapel

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1254
Tod 6. Mai 1309 Napoli, ITA nach diesem Ort suchen
Heirat 1270

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1270
Maria VON UNGARN

Notizen zu dieser Person

Karl II. von Anjou (frz.: Charles d'Anjou, ital.: Carlo d'Angiò; * 1254; † 6. Mai 1309 in Neapel), genannt der Lahme (franz.:le Boiteux; ital.: lo zoppo), war seit 1285 ein König von Neapel aus dem älteren Haus Anjou.

Er war ein Sohn Karls I. von Anjou und dessen erster Ehefrau Beatrix von Der Provence († 1267). Nachdem sein Vater 1266 das Königreich Sizilien übernommen hatte erhielt Karl den Titeleines „Fürsten von Salerno“ (Prince de Salerne). 1283 wurde Karl von Seinem Vater mit der Regentschaft des Königreiches betraut und war mit der Verteidigung des festländischen Besitzes um Kalabrien und Apulien gegen den König Peter III. von Aragon beschäftigt, der die Insel Sizilien nachdem Ausbruch der sizilianischen Vesper 1282 besetzt hatte. Beim Versuch am 5. Juni 1284 die Seeblockade Des Hafens von Neapel durch die aragonesische Flotte unter Ruggiero di Lauria zu beenden, geriet Karl in Gefangenschaft. Er wurde Zuerst nach Cefalù und anschließend nach Katalonien gebracht, wo er noch beim Tod seines Vaters 1285 eingekerkert war. Die Regentschaft in Neapel übernahm für ihn Graf Robert II. von Artois.

Erst nachdem Scheitern des aragonesischen Kreuzzuges seines Cousins König Philipp III. von Frankreich und der darauf folgenden Friedensinitiative Philipps des Schönen wurde Karl 1288, unter Vermittlung König Eduards I. von England, freigelassen.Er wurde Unter der Auflage freigelassen, 30.000 Mark zu zahlen und in Gefangenschaft zurückzukehren, wenn die Bedingungen nicht innerhalb von Drei Jahren erfüllt würden, und ließ dabei drei seiner Söhne und sechzig provenzalische Adlige als Geiseln zurück. Auch musste er seinen Vetter Karl von Valois dazu bringen gegen 20.000 Pfund Silber auf das Königreich Aragón zu verzichten, das Papst Martin IV. diesem im Vorfeld des aragonesischen Kreuzzuges zugesprochen hatte, im Gegenzug erhielt derValois eineTochter Karls mit den Grafschaften Anjou und Maine als Mitgift.

Karl ging nach Rieti, wo ihn der neue Papst Nikolaus IV. sofort von Allen Verpflichtungen entband, ihn 1289 zum König der beiden Sizilien krönte und Alfons III. von Aragón exkommunizierte. Karl von Valois bereitete sich in einer Allianz mit Kastilien darauf vor, Aragón in Besitz zu nehmen, während Alfons unter dem starken Druck zusagen musste, seine Truppen zurück zuholen,mit denen er seinem Bruder Jakob II. auf Sizilien half, alle Rechte an der Insel aufzugeben und einen Tribut an denPapst zu zahlen. Alfons starb 1291 kinderlos, bevor der Vertrag ausgeführt werden konnte. Jakob nahm Aragón in Besitz und überließ die Regierung in Sizilien dem dritten Bruder, Friedrich II. (der sich selbst als Friedrich III. bezeichnete).

Der neue Papst Bonifatius VIII., der 1294 unter der Schirmherrschaft Karls in Neapel gewählt worden war, vermittelte 1295 zwischen Jakob II. von Aragon und Philipp IV. von Frankreich denFrieden von Anagni der auch eine höchst eigenwillige Lösungdes Konfliktes um Neapel – Sizilien hervorbrachte: Jakob sollte Karls Tochter Bianca heiraten und bekam vom Papst die Investitur in Korsika und Sardinien zugesagt, wohingegen er Anjou freie Hand in Sizilien lassen und ihn sogar bei eventuellemsizilianischem Widerstand unterstützen sollte.

Es wurde ein Versuch gemacht Friedrich, dessen Zustimmung vonnöten war, zu bestechen in dieses Arrangement einzuwilligen. Der aber widersetzte sich mit dem Rückhalt, den er im sizilianischen Volk hatte und wurde Zum König von Sizilien gekrönt. Karl eröffnete sogleich einen Krieg gegen Friedrich, war aber trotz der Hilfe durch den Papst, Karls von Valois und auch Jakobs vonAragón, nicht in der Lage, die Insel zu erobern. Sein Sohn Philipp I. von Tarent geriet 1299 in der Schlacht von LaFalconara in Gefangenschaft. Auf Betreiben des Papstes vernichtete Karlim Jahr 1300 mit Lucera (bei Foggia) das letzte Zentrum des Islam in Italien, die muslimischen Einwohner wurden massakriert oder versklavt. 1302 wurde Mit dem Vertrag von Caltabellotta Frieden geschlossen. Karl gab darin endgültig seine Ansprüche auf Sizilien auf und stimmte der Hochzeit zwischen seiner Tochter Leonora mit Friedrich zu. Damit wurde Die Teilung des alten normannisch-staufischen Königreichs von Sizilien in ein festländisches (Mezzogiorno/Neapel) und ein insulares (Trinacria/Sizilien) Königreich besiegelt, das erst 1816 mit der Gründung des Königreichs beider Sizilien wieder vereint werden sollte.

Karl verbrachte seine letzten Jahre ruhig in Neapel und befasste sich mit der Verschönerung seiner Stadt. Er konnte seine Herrschaft gegenüber der italienischen Bevölkerung stabilisieren,indem er sie im größeren Maße an der Macht beteiligte alssein Vater und senkte zudem die Steuerlast. In den politischen Wirren des Kirchenstaates und Norditaliens hielt er sich weitestgehend heraus und konnte somit auch nicht die Überführung des Papsttums nach Avignon durch Philipp dem Schönen verhindern. 1307 unterstützte er die Zerschlagung des Templerordens, dessen Vereinigung mit den Johannitern er zuvor gefordert hatte. Er starb 1309 und wurde In San Domenico beerdigt. Sein Sohn ließ den Leichnam später nach Aix-en-Provence überführen,wo er in der Kirche Saint-Barthélemi bestattet wurde.

Karl war seit 1270 mit Maria von Ungarn († 1323) verheiratet, einer Tochter König Stephans V. von Ungarn und der Elisabeth von Cumania. Diese Ehe leitete den Erbgang des Hauses Anjou in Ungarn ein, das dort von 1308 bis 1395 herrschte. Die Kinder des Paares waren:

Karl Martell (* September 1271; † 12. August 1295), Titularkönig von Ungarn
Margarete (* 1273; † 31. Dezember 1299), Gräfin von Anjou und Maine
oo 1290 mit Graf Karl I. von Valois (†  1325)
Ludwig (* 1274 in Nocera die Pagani; † 19. August 1297 in Brignoles), Erzbischof von Toulouse, 1317 heilig gesprochen
Robert der Weise (* 1278; † 20. Januar 1343), König von Neapel
Philipp (* 1278; † 26. Dezember 1332), Fürst von Tarent, Achaia und Albanien
Blanche (* 1280; † 14. October 1310)
oo 1295 mit König Jakob II. von Aragon (†  1327)
Raimund Berengar (* 1281; † Oktober 1305), Graf von Provence, Piemont und Andria
Johann (* 1283; † 1308), Geistlicher
Tristan (1284; † 1284/88), Fürst von Salerno
Leonore (* 1289; † 9. August 1341)
oo 1299 mit Philipp von Toucy, Titularfürst von Antiochia
oo 1303 mit König Friedrich II. von Sizilien (†  1337)
Marie (* 1290; † 1346/47)
oo 1304 mit König Sancho I. von Mallorca (†  1324)
oo 1326 mit Don Jaime III. de Ejérica (†  1335)
Pietro Tempesta (* 1292; † gefallen am 29. August 1315 in der Schlacht bei Montecatini), Graf von Gravina
Johann (* 1294; † 1336), Graf von Gravina, Fürst von Achaia, Herzog von Durazzo
Beatrix (* 1295; † 1335), Gräfin von Andria
oo 1305 mit Azzo VIII. d'Este (†  1308), Herzog von Ferrara
oo 1309 mit Bertrand des Baux (†  1351), Graf von Montescaglioso, Großjustiziar von Neapel

Quellenangaben

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_II._(Neapel)

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Beschreibung Familienforschung Europa Schwerpunkte Hessen, Niedersachsen Hugenotten + Waldenser Europäisches Mittelalter
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