Notizen zu dieser Person
Lupold I. Küchenmeister von Nordenberg wurde zwischen 1235 und 1240 Reichsküchenmeister von Rothenburg ob der Tauber und mit der Burg Nordenberg vom Kaiser belehnt. Damit ist er der erste Küchenmeister von Nordenberg. Lupolds I. Bruder Hermann war wie der Vater Schultheiß in Rothenburg und darf als treibende Kraft hinter der Stiftung des Franziskanerklosters in Rothenburg gelten; seine Nachkommen saßen zu Insingen und Hornberg. Zwei weitere Brüder Lupolds I. sind zu erwähnen, der Nürnberger Reichsbutigler Lupold von Weiltingen, führend beteiligt an der Stiftung des Neuen Spitals, damals noch vor den Toren von Rothenburg, und Heinrich von Seldeneck, benannt nach seiner in Sichtweite der Stadt über den Taubertal thronenden Burg. Diese dritte staufische Ministerialenfamilie erlebte den Untergang der Staufer in den 50er und 60er Jahren des 13. Jahrhunderts und profitierte davon, nicht nur, indem sie staufische Güter für fromme Familienstiftungen privatisierte. Mit Nordenberg, Seldeneck und weiteren Burgen des Umlandes wurden die Reichsküchenmeister von Nordenberg und ihr Seitenzweige, darunter die Herren von Seldeneck, zu einer kleinen, aber eigenständigen Territorialherrschaft im Rothenburger Raum. Vergleichen kann man das mit den Schenken von Limpurg im Raum um (Schwäbisch) Hall, und anderwärts gibt es ähnliche Konstellationen, wo die führende Ministerialenfamilie sich in der Stadt selbst nur begrenzt halten konnte, weil nach dem Untergang der Staufer die bürgerschaftlichen Gremien, insbesondere der Rat, immer mächtiger wurden, sich aber im Umland eine lokal beachtliche Territorialherrschaft aufbauten. Anders als (Schwäbisch) Hall, das trotz seiner Wirtschaftskraft die Schenken von Limpurg nie los wurde, gelang es Rothenburg unter seinem energischen Bürgermeister Heinrich Toppler, 1383 Nordenberg und 1404 Seldeneck sowie um die gleiche Zeit auch weitere Burgen und Herrschaften des Umlandes zu kaufen. Die Reichsküchenmeister vonNordenberg zogen sich daraufhin ins Hochstift Würzburg zurück und starben im 15. Jahrhundert aus, beerbt von den stammverwandten Herren von Seldeneck.