Notizen zu dieser Person
Es hieß in der Familie meines Vaters immer, dass mein Großvater Emil Walter einen Bruder namens Hans gehabt haben soll. Von diesem war aber außer dieser vagen Aussage nichts bekannt.
In den Königsberger Taufbüchern, in denen ich den Eintrag meines Großvaters gefunden hatte, war ein Hans Maluck jedoch nicht aufzuspüren, so dass ich mich an den Kirchlichen Suchdienst in Stuttgart wandte.
Von dort bekam ich die folgende Antwort:
Sehr geehrter Herr Maluck,
ein Hans Maluck, geboren am 07.11.1907 in Königsberg, wird hier in der Kartei für Uderwangen, Kreis Preußisch Eylau, als vermisst geführt, mit Ehefrau Amalie Maluck und Kindern Harry, Walter, Erika und Ruth.
Sollten sie an einer Kontaktaufnahme mit den Kindern des Hans Maluck zum Austausch evtl. weiterer Daten interessiert sein, bitten wir um Mitteilung.
Ich habe dann Kontakt mit den Kindern, insbesondere mit Ruth Trieb und Harry Maluck aufgenommen. Nach einem Austausch von Bildern der Beiden kann man nur zu dem Schluss kommen, dass es sich bei ihnen um Brüder handeln muss. Selbst Außenstehende halten die Ähnlichkeit der Beiden für frappierend.
Wenn auch ohne urkundlichen Beleg, so dürfte doch fest stehen, dass es sich hierbei um den "legendären" Hans handelt.
Auch hinter dieser Familie verbirgt sich eine Geschichte, wie sie nur der Krieg schreiben kann.
Amalie und die Kinder hatten die Mitteilung erhalten, dass ihr Vater im Krieg vermisst werde. Hans dagegen wurde mitgeteilt, dass seine Familie bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen sei.
Amalie und die Kinder flohen, Hans übergab, wie einem Kriegskameraden versprochen, dessen persönlichen Sachen der Witwe desselben. Er blieb bei ihr und die beiden heirateten. Sie bekamen noch einen Sohn namens Heinz-Jürgen, der heute in Schopfheim lebt.
Über das Rote Kreuz in der ehemaligen DDR fanden die Kinder 1961 doch noch ihren Vater wieder.
Ruth hat inzwischen ihre Cousinen Ilse und Elfriede besucht, Harry war bei mir, ich bei Ruth in Hamburg.
So dürften hier zwei nah verwandte Familien nach über siebzig Jahren zum ersten Mal von einander erfahren haben.
Rüdiger
Maluck
