Johann Christian BARTH

Johann Christian BARTH

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Christian BARTH
Beruf ev. Pfarrer 17. Februar 1721 Bertsdorf, Zittau, Sachsen nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 31. Oktober 1683 Zittau, Sachsen nach diesem Ort suchen
Tod 9. Dezember 1721 Bertsdorf, Zittau, Sachsen nach diesem Ort suchen
1720 Zittau nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Tochter HÄNTZSCHEL

Notizen zu dieser Person

BIOGRAPHIE: und weil er Lust zum Studiren bezeigete, so übergab ihm seine Mutter im 12. jahr seines Alters (denn den Vater hat er, da er nur 3. Jahr alt war, durch den zeitlichen Tod verlohren,) der privat Information Tit. Herrn M. Melchior Gotthelff Gerlachen, nachgebends Pastore zu Calbitz in Meissen, nach diesen ihren Bruder. Hrn. M. Johann Friedr. Mayen, Pastor in Tirchau, nach diesen in Bertzdorff. Hierauf wurde er denen Herren Præceptoribus des Zittauischen Gymnasii anvertrauet, da er denn unter den hochberühmten Rectore Herrn Christian Weisen, ingleichen unter Manuduction Herrn M. Miri, Conrector, Herrn Curtii, und Herrn M. Ziegern einen guten Grund zu seinem Studiren ablegen konnte. An. 1705. begab er sich auf die Universität Leipzig, allwo er seine in Zittau angefangene Studia mit guten Success forsetzen konnte; in philosophicis hörte er damahls Herrn L. Gottfried Olearium, Hrn. Prof. Hardten, Hrn. M. Böttnern, und Hrn. M. Treuern; in Ebræicis und Philologicis Hrn. M. Cademann, und Hrn. M. Starcken jun. in Hoileticis Hrn. D. Pippingen, Hrn. D. Gottfried Olearium, Hrn. D. Günthern, und Hrn. M. Reineccium, da er denn insonderheit aus denen gelehrten Güntherischen und Olearischen Collegiis vielfältigen Nutzen in seinem Studio Theologico schöpffen kunnte. Uberdiß hat die liebreiche Providence seines himmlischen Vaters es auch so glücklich mit ihm gefüget, daß er völlige 7. Jahr in Leipzig hat zubringen können, da er besonders von der verwittweten Fr. Rosenfeldin viele Wohlthaten genossen, deren Sohn als Studiosum er 3½ Jahr in seiner Aufsicht und Information gehabt, wobey er Gelegenheit hatte, nach erlangten Gradum Magistri, auch andre Studiosi einige privat Collegia zu halten. Von Leipzig wandte er sich An. 1712. auf Recommendation des Herrn D. Günthers, nach Magdeburg, allwo er Herrn Rothmann Wagners geliebte Jugend zu informiren bekam, und das Jahr drauf nach Wilcken zu Ihro Excell. den Hrn. Geheimden Rath und Landes-Hauptmann von Ponikau, welcher ihm seine jüngsten 2 Herren Söhne anvertrauete. An. 1714. begab er sich wiederum nach Zittau, woselbst ihm der Herr Ober-Stadtschreiber Carl Christian Just in sein Haus aufnahm, und ihm seinen Sohn zur Information anvertrauete, als aber herr Just An. 1716. aus dieser Zeitlichkeit gieng, wurde ihm Hrn. Johann Friedrich Jungens, Erbherr auf Kießlitz und Deutsch-Oßig, Stadt-Richters in Zittau jüngster Sohn, zur Aufsicht und Information übergeben. Nach dem Absterben Hrn. Jungen 1718. nahm er seine Zuflucht zu seiner seeligen Mutter Schwester, Jgfr. Eleonoren Mayin, welche, ohgeachtet sie nichts eigenes, und noch dazu nur ein weniges in Vermögen hatte, ihn doch mit aller Liebe und Willfährigkeit aufgenommen, und ihn bestmöglich versorget, dabey er seinen Studiren fleißig obgelegen, und anbey vornehmer Eltern liebe Söhne unter seiner Information gehabt. biß An. 1721 den 17 Febr. er von E. E. Rathe der Stadt Zittau zum Pastore nach Bertzdorff vociret, wurde in Dreßden den 4. Mart. von Hrn. D. Heinrich Pippingen und Hrn. D. Löschern ordiniret. Den 25. Mart. hielt er seine Anzugs-Predigt, und ward nach verrichteter Predigt im Nahmen E. E. Raths installiret. Mit was Fleiß, Treue, Wachsamkeit, Unverdrossenheit, Sorgfald und andern einen Evangelischen Prediger ziemenden Eigenschafften, er solchen seinem Amte würde vorgestanden haben, erkannte man daher, wie er die kurtze Zeit nur 37. Wochen seines Predigt-Amts an seiner Eyfer, Fleiß, Sorgfalt und Treue in Lehren und Predigen nichts hat ermangeln lassen, weswegen ihm die gantze Kirchfahrt mit viel Thränen beweineten. Er hatte sich auch um eine treue Gehülffin und Ehe-Genoßin umgesehen, und dannenhero Christ-geziemendes Ansuchung gethan, auch ein gewisses Versprechen [30 ] gehalten mit Tit. Hrn. M. Johann Gottfried Häntzschels, letzlich wohlverdienten Pastoris Primarii in Zittau, liebwerthesten Jgfr. Tochter, welches aber durch den unvermutheten Todes-Fall nicht hat können vollzogen werden. Seinen Lebens-Wandel war er beflissen unsträfflich zu führen, und getrachtet ein Fürbild seiner lieben anvertrauten Heerde zu werden. Mit seinen Freunden hat er in vertrauter Liebe und Freundschafft gelebet, sonderlich mit seiner Muhmen Jgfr. Eleonoren Mayin, die ihn auch jederzeit willig an und aufgenommen.
Seine Leibes-Constitution war sehr schwach, und hat offt ziemlichen Anstoß gelitten, vornehmlich aber war Engbrüstigkeit und kurtzer Athen, auch empfindlicher Schwertzen an der lincken Seite, bey ihm gemein, ohngefehr 8. Tage vor seinem seeligen Ende, als er des Jahrmarckts in der Stadt war, wegen des kurtzen Athens, sehr schwer ankommen, daß er kaum die Treppe hinauf steigen können, daß, als er oben zu stehen kam, und sich in etwas erholen und anhalten wollen, überfiel ihm eine starcke Ohnmacht, daß er gäntzlich darnieder sincken müssen, welchen man aber alsbald zu Hülffe kam, und ihn aufgehoben und ins Bette gebracht, als nun Herr Jacob Friedrich Gerber, Med. Doct. und Practicus herzu geruffen wurde, den Patienten mit Artzneyen zu Hülffe zu kommen, und er auch alsbald zugegen war, das seinige dabey verrichtete, gab GOtt Gnade, daß er sich recolligiren, und des Abends wieder aufstehen konnte, des folgenden Tages drauf, reisete er wieder heim, und kam gar glücklich nach Hause, da man nicht anders vermeynte, es werde seine bisherige Unpäßlichkeit resolviren, und eine bessere Gesundheit nach sich ziehen; all in es hat sich bald anders gezeiget, indem er folgenden Tages, als er nach Hause in Bertzdorff kommen, grosse Mattigkeit verspührt, daß er sich im Bette verhalten müssen, doch des Tages darauf hat es sich in etwas wieder gebessert, daß er Sonnabends darauf noch in die Kirche gegangen, und Beichte gesessen, welches ihn aber sehr schwer angekommen, auch folgenden Sonntag vor dem Altare administriret, und [31 ] Nachmittags das Gebete gehalten, wiewohl er eine grosse Schwachheit empfunden, ist er doch des Montags noch ein wenig herum gegangen, des Dienstags aber hat er wieder über groß Drücken und empfindlichen Schmertz an der lincken Seite geklaget, und als er des Nachmittages ausser dem Bette gewesen, und auf einen Stuhl gesessen, verlanget er wieder ins Bette, und als er wieder dahin gebracht ward, überfiel ihm eine grosse Mattigkeit und Schwachheit, daß er also ausrief, und sprach: Ach! es kömmt ein Steckfluß, GOtt eilt mit mir zum Ende! Darauf er alsbald mit Zusammenschliessung seiner Hände den 9. Dec. An. 1721. Abends ¾ auf 6. Uhr seine theure erlösete Seele dem liebreichen Erlöser JEsu Christo zu treuen Händen eingeliefert, und unter andächtigem Gebet und Seufzen der Umstehenden sanfft und seelig verschieden, nachdem er sein Alter gebracht auf 38. Jahr, 5 Wochen und 4 Tage. Er ward den 16 Decembr. Christpriesterlich begraben, da ihn über seinen erwählten Leichen-Text Ps. 73. v. 28. Aber das ist meine Freude, daß ich mich zu GOtt halte, und meine Zuversicht setze auf den HErrn HErrn, daß ich verkündige allein dein Thun. Die Leichen-Predigt hielt Tit. Herr M. Joh. Schönfeld, Pastor in Waltersdorff, anitzo in Herwigsdorff, welchen GOtt, als meinem Hochwerthgeschätzten Herrn Gevatter und Beichtvater, benebst dessen Hochwerthesten Familie, lange Zeit gesund und bey allen ersprießlichen wohlseyn erhalten wolle. Die Parentation hielt Tit. Herr Urban Gottlieb Haußdorff, Pfarrer in Haynewalde, anitzo Pastor Primarius in Zittau. Die Lieder, welche gesungen worden, sind folgende: Vor der Thüre: Ecce! quomodo moritus justus, und Wer weiß, wei nahe mir mein Ende. In Gange: O JEsu Christ meines Lebens Licht. In der Kirche vor der Predigt: Gedencke mein, mit dem Discant: Und wohin ist nun mein Leyden. Nach der Predigt: Ich sehe nur auf GOttes Willen. Und: Hertzlich lieb hab ich dich, oh HErr. Nach Collecte und Seegen: GOtt sey uns gnädig und barmhertzig. Nach der Parentation: Nun laßt uns den Leib begraben, mit dem Discant; Und: Auf meinen lieben GOtt. Bey Austragung der Leiche aus der Kirche: Mit Fried und Freud ich fahr dahin. Beym Grabe: Hier lieg ich in der Erden Schoß.

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Hochgeladen 2015-07-19 15:29:17.0
Einsender user's avatar Herbert Dieter Mättig
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