Notizen zu dieser Person
Er war getaufter Jude, sehr reich und genoss hohes Ansehen, wird1135und 1140 genannt. Seinen ursprünglichen jüdischen Namen kennen wir nicht; denNamenEckebrecht (oder Eckekhard) dürfte er wohl bei der christlichenTaufeerhalten haben. Er wird in verschiedenen Kölner Quellen, die allenichtgenau, aber in den Zeitraum zwischen 1135 und 1156 zu datierensind, alsEckebrecht qui fuit judeus genannt, oder auch nur alsEckebret iudeus.Erdürfte etwa zwischen 1070 und 1080 geboren sein; erwar also ein jungerMann oder Knabe, als der Erste Kreuzzug stattfand,der bekanntlich damitbegann, daß ein entfesselter Pöbel rheinauf,rheinab die Judentotschlug. Ob die Taufe des jungen Eckebrecht etwamit diesen grausigenErlebnissen in Zusammenhang stand, muß derPhantasie überlassen bleiben. Er ... wohnte auch nach seiner Taufe in nächster Nähe desJudenviertels.Wahrscheinlich bewogen ihn die Judenverfolgungen zumEintritt in diechristlich bürgerliche Gemeinschaft. Auch in Dortmundhätte man um 1096einen reichen Juden bereitwillig als Bürgerangenommen und geschützt,falls er Christ geworden wäre. 1139/1152 wurden Eckebret Iudeus und sein Sohn Fordolf beidealsmagistri civium, also als Amtleute genannt, wahrscheinlichidentisch mitEckebert iuxta Renum, 1142/1156 wrid er als Zeuge und beieinemGeldgeschäft genannt und nochmals 1152, ebenfalls als Zeuge.EckebrechtsTod ist, wie damals bei Bürgerlichen die Regel, nichtüberliefert.Vermutlich hat er aber in seinen letzten Jahren noch einweiteresJudenpogrom erleben müssen . Der Name dieser Familie nach ihrem Wohnsitz in der S. Laurenzpfarreistnicht feststehend. Der älteste Vertreter, der ehemalige JudeEckebrecht,wird niemals so bezeichnet, sein Sohn Fordolf gelegentlich;die späterenFamilienmitglieder auch nicht regelmäßig. (Jakobs 2)