Auguste LOHR

<p>Groß, kräftig, blauäugig, gesund.</p><p><p>Hatte mit der Führung des Haushalts, Versorgung der vielen Gäste und Beköstigung der Erntehelfer, sehr viel zu tun. Kaffee und Kuchen, der im Gemeindebackhaus gebacken wurde, wurden der Familie und den Erntehelfer auf`s Feld heraus gebracht. Sie fand selten einen ruhigen Moment. Die meiste Zeit Ihres Lebens verweilte Sie am Herd in der Küche.</p><p><p>Im Jahre 1955 erfolgte die Übertragung des Hofes und der Ländereien, an ihre jüngste Tochter Katharina Lina Hilde und deren Mann Johann Arnold Stiefken. Dabei wurde folgender Altenteil, derihr zu Lebenszeit zustand, vereinbart: </p><p><p>§...</p></p><p><p>" A) Einsitz im Haus Nr. 29 (47) von Kirchberg,</p></p><p><p> 1) die Alleinbenutzung der oberen Stube nebst Kammer über der unteren Wohnstube gelegen</p><p><p> 2) die Mitbenutzung von Keller und Boden (Platz nach Wahl der Berechtigten)</p><p><p> 3) die Mitbenutzung der Waschküche mit Kessel, der Wurste- und Räucherkammer</p><p><p> 4.)die Mitbenutzung des Bleichplatzes auf der Wiese am Dorfran</p></p><p><p> 5) den freien Ein- und Ausgang in die Ökonomiegebäude und in dem Garten am Dorfrand, </p><p><p>6) die Mitbenutzung des Bades.</p></p><p><p> B) Auszug:</p></p><p><p> a) Nach Wahl der Berechtigten entweder volle freie Verpflegung amTisch ( Essen und Trinken) und </p><p><p> auf Wunsch ist Diät zu reichenund Essen und Trinken in die Auszugsräume zu verabfolgen </p><p><p> oder folgende Naturalien</p></p><p><p> b) 8 Zentner Weizen, </p></p><p><p> 8 Zentner Roggen,</p></p><p><p> 10 Zentner Speisekartoffeln </p></p><p><p> (lieferbar nach der Ernte) </p></p><p><p> zur Schlachtezeit ein halbes Dreizentnerschwein (Schlachtgewicht) und 25 PfundRindfleich, zur</p><p><p> Kirmes 12 Pfund Schweinfleich, zu Martini und Weihnachten je eine fette Gans, 3 Hähnchen und </p><p><p> 2 Suppenhühner abzurufen nach Bedarf und Vorhandensein .............</p><p><p> den Mitgenuss des Gemüses aus Feld, Garten und Keller, der Frühkartoffeln, des Sauerkrauts </p><p><p> und der Küchenkräuter........</p></p><p><p> c) Freie Pflege und Aufwartung in gesunden und kranken Tagen...</p></p><p><p> feies Waschen und Flicken der Leib- und Bettwäsche und der Kleidung</p><p><p> freies Reinigen, Unterhalten und Beheizen der Auszugsräume.....</p></p><p><p> freie Gestellung von Fuhrwerk oder Fahrzeug, beides mit Fahrer, nach Wunsch und Bedarf</p><p><p> monatlich am Ersten in voraus in bar 50.--DMmonatli</p></p><p><p> ein nicht vererblicher Notheller in Höhe von 1000.-- DM abzurufen nach Bedarf .......</p><p><p> §...</p></p><p><p> Die Erschienene.... hat für eine standesgemäße und ortsübliche Beerdigung .... zu sorgen und </p><p><p> aufzukommen.</p></p><p> </p>

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