Heinrich Wilhelm VON HAUGWITZ

Heinrich Wilhelm VON HAUGWITZ

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Heinrich Wilhelm VON HAUGWITZ

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 15. September 1711 Cadleve bei Herrnstadt (Schlesien) nach diesem Ort suchen
Tod 2. Oktober 1786 Klein Wangern (Schlesien) nach diesem Ort suchen
Heirat 1738
Heirat 1760

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1738
Ursula Katharina VON KRECKWITZ
Heirat Ehepartner Kinder
1760
Barbara Elisabeth Albertine VON KRECKWITZ

Notizen zu dieser Person

Aus den Schlesischen Provinzialblättern 10/1786: Am 2. Oct. vollendete Herr Heinrich Wilhelm v. Haugwitz, gewesener Königl. Justizrath des Herrnstädtschen und Rützners Creises, Erbherr auf Klein Wangern seine zeitliche Laufbahn. Er erblickte das Licht der Welt den 15. Sept.1711 zu Cadlewe bey Herrnstadt, seinem väterlichen Stammhause. Sein Vater war Herr Wolffram Leopold v. Haugwitz, Churfürstlich Sächsischer Rittmeister, und wohlbestellter Czauden-Richter im Herrnstädtischen Creise, und seine Mutter war, Tit. Frau Henriette Eleonore v. Haugwitz, aus dem Hause Barsche, Erbfrau auf Gorkau. Theils im Hause seines, der Haugwitzischen Familie unvergeßlich bleibenden Oncles, und Fideikommiß-Stifters, des Sächsischen Generalmajors, Graf v. Haugwitz auf Brauchitschdorf, theils im Hallischen Pädagogio, legte er den Grundstof zu reichhaltigen Wißenschaften und Sprachkenntnißen, und ohngeachtet er durch den nach dem Willen seines Vaters ergriffenen Soldatenstand, von Fortsetzung der Studien abgezogen wurde, so bewieß er doch, in seinen nachherigen Lebensverhältnißen, das er sich seine jugendlich erworbene Kenntniße, nicht blos nach der Oberfläche, sondern gründlich eigen gemacht habe. Er wurde dem Churfürstlich Sächsischen Militäre, in dem damaligen Epochenmachenden Wirkungscreise des berühmtenChurfürsten von Sachsen, und nachherigen König von Pohlen August II.gewidmet. Zuerst kam er unter das Sächsische Cadetten-Corps nach Dresden, und wurde sodann bey dem neu errichteten v. Naßauischen Cüraßier-Regiment angestellt. Als Cadett wohnte er dem in der Geschichte bekannten prächtigen Campement bey Mühlberg bey, und bey dem nachherigenEinmarsch der Sächsischen Truppen nach Pohlen, bekleidete er die Adjutantenstelle, und erhielt hierauf 1735 seine Dimißion. Im Jahr 1736 starb sein Vater, und er übernahm hierauf sein väterliches Gut Cadlewe. Nächst der Lamdwirthschaft bildete er seine angebohrne Talente, inder Kenntnis der Rechte so gut aus, daß er ein sehr brauchbarer und nützlicher Mann wurde, der nicht allein seinem öffentlichem Amte mit Beyfall vorstund, sondern auch bey obgehabten Vormundschaften, bey seinem geführten Herrnstädtischen Kirchen-Inspectorat, und bey Privatrathgebungen, treu, ehrlich und rechtschaffen zu Werke ging. Bey dem glorreichen Regierungsantritt der preußischen Landeshoheit, führte er als Marsch-Commissarius im Creise, Preußische Truppen. Er war mit einer von denen neu angestellten Commissariis perpetuis oder Justizräthen, und erhielt seine diesfällige Bestellung unmittelbar unter eigenhändiger Unterschrift des Hochsel. Königes Friedrich II. Majestät. Er erwarb sich hierbey, durch seine unermüdet Arbeitsamkeit und Thätigkeit, das Zutrauen seiner vorgesetzten Instanz, daß er nicht allein außer seinem Bezirk, durch Specialauftrag einer Hochlöbl. Glogauischen Oberamtsregierung, in denen verwickelsten Sachen gebraucht wurde, sondern auch im Breslauischen Oberamts-Departement verschiedene Commißiones ausführte, und nachher sich die Gnade der erlauchten Chefs der Breslauischen Oberamtsregierung eigen machte, auch in spätern Jahren 1769 das süße Vatervergnügen genoß, seinen einzigen geliebten Sohnpersöhnlich zu empfehlen, und selbst hierauf als Mitglied dieses hohen Collegii versorgt zu wißen. Er stand seinem justizräthlichen Amte von 1740 bis 1781 vor, wo er endlich seiner Augenschwäche halber, solches selbst niederlegte. In seinem Privatleben trafen ihn durch die unglückliche Epoche des 7jährigen Krieges, die härtesten Schicksale; sein Gut Cadlewe wurde verschiedenen Jahre hintereinander geplündert, ausfouragiert, alles Vieh weggenommen, und er mußte jenseits der Oder mit seiner Familie Zufluchtsorter suchen. Nach dem Hubertsburger Frieden,verkaufte er sein Gut Cadlewe, und an die Landwirthschaft gewohnt, kaufte er wiederum 1765 das Gut Klein Wangern im Winziger Creise. In der ersten Ehe lebte er mit Fräulein, Ursula Catharina v. Kreckwitz, aus dem Hause Talbendorf im Lübenschen Creise vom Jahre 1738 bis 1760.Er erzeugte einen Sohn, und 4 Töchter, 2 Töchter sind ihm aber schonin die Ewigkeit vorangegangen. Die Wahl seiner zweyten Gattin fiel auf die Mutter Schwester seiner unerzogenen Kinder, Fräulein Barbara Elisabeth Albertine v. Kreckwitz, die mit ihm in einer 24jährigen Ehe gelebt, und den 27. Jan. 1784 ihm durch einen Schlagfluß entrißen wurde. Die beyden letzten Lebensjahre entledigte sich der Wohlselige noch mancher seiner Geschäfte, trat die gänzliche Verwaltung seines Gutes Klein Wangern seinem Hrn. Sohne ab. Endlich fiel er in eine abzehrende Krankheit, die mit den ersten Tagen des Augusts anfing, und in verschiedenen Abwechslungen, bis zum äußersten Grad der Entkräftung fortschritt. An oben erwähnten Tage Vormittags um 11 Uhr nahte sich derentscheidende Augenblick seines Abschieds. Er behielt Verstand und Sprache, und athmete unter Gebeth und geistlichen Gesängen seinen letzten Hauch sanft und seelig dahin.

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