Wolfgang RUGE

Wolfgang RUGE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Wolfgang RUGE
Beruf Historiker

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1. November 1917 Berlin nach diesem Ort suchen
Tod 26. Dezember 2006 Potsdam nach diesem Ort suchen
Heirat 1937
Heirat 1954

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1937
Heirat Ehepartner Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1954
Taissija PETROWNA

Notizen zu dieser Person

Wolfgang Ruge wuchs in einem kommunistischen Elternhaus auf, er war Junger Pionier und Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes. Nachder NS-Machtübernahme flüchteten er und seine Familie 1933 in die Sowjetunion. Dort wurde sein älterer Bruder Walter Ruge verhaftet und der Vater Erwin Ruge im Frühjahr 1938 in das nationalsozialistische Deutschland abgeschoben. Ruge studierte nach seinem Abitur Geschichte in Moskau. Fassungslos erlebte er dort mit, wie sich unter dem TerrorMitte der 1930er Jahre die Reihen der Altkommunisten und Emigranten lichteten. Nach dem Überfall des Deutschen Reiches auf die Sowjetunion wurde er zusammen mit seiner zweiten Ehefrau wegen seiner deutschen Herkunft nach Kasachstan deportiert, ein Jahr später von ihr getrennt und als Zwangsarbeiter in ein Straflager des Gulags in den Nordural verschickt. Dort wurde er unter Bedingungen der völligen Willkür und Essenzuteilung nach Normerfüllung zu Schwerstarbeit, wie Holzfällen, eingesetzt. Drei Jahre nach Ende des Krieges zerschlugen sich Ruges Hoffnungen, das Lager als freier Bürger verlassen und zu seiner Frau in die Steppe zurückkehren zu können. Seine Strafe wurde in „EwigeVerbannung“ umgewandelt. Er durfte den Lagerort per Dekret zeitlebens nicht mehr verlassen. Ruge konnte jedoch 1948 unter Umgehung des Verbannungsregimes ein Fernstudium der Geschichte in Swerdlowsk absolvieren. Am Verbannungsort Soswa fristete Ruge ein karges Leben zusammen mit seiner dritten Frau. Erst 1956 gelang Ruge zusammen mit seiner Frau und zweijährigem SohnEugen die Ausreise in die DDR. Ihm wurde eine Stelle am Institut fürGeschichte an der Akademie der Wissenschaften in Berlin angeboten. Ruge wurde einer der bekanntesten Historiker der DDR mit dem Spezialgebiet Weimarer Republik und Aufstieg des Faschismus. Ruge wurde Mitglied in der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und bliebauch nach 1990 Mitglied der SED/PDS. 1959 promovierte Ruge in Berlinüber die Besetzung des Ruhrgebiets 1923. Ruge erhielt später eine Professur für Geschichte. Ruge wurde Nationalpreisträger und erhielt den Vaterländischen Verdienstorden in Silber sowie die Ehrendoktorwürde der Universität Jena. Wolfgang Ruges Sohn ist der Autor und Regisseur Eugen Ruge. Dieser unterstützte seinen inzwischen alten Vater bei der Herausgabe der zweiten Auflage seines autobiographischen Berichts im Rowohlt-Verlag (2012): Gelobtes Land. Meine Jahre in Stalins Sowjetunion. Wolfgang Ruge hatte zur DDR-Zeit darüber nicht publiziert, aber Aufzeichnungen angefertigt, die er später verwerten konnte. In Eugen Ruges preisgekröntem Roman In Zeiten des abnehmenden Lichtsträgt der Historiker Kurt Umnitzer Züge Wolfgang Ruges.

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Titel Unsere Vorfahren
Beschreibung
Hochgeladen 2023-04-26 02:48:13.0
Einsender user's avatar Andreas Metzing
E-Mail metzing.koblenz@googlemail.com
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