Friedrich Wilhelm Asmus WAMSER

Friedrich Wilhelm Asmus WAMSER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Friedrich Wilhelm Asmus WAMSER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 25. Februar 1887 Neuberend, Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen
Tod 31. August 1979 Neuberend, Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat etwa 1912

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1912
Anna LANGE

Notizen zu dieser Person

Gastwirtschaft Wamser 1877 erwarb der Höker Bernhard Roy (Roby?) eine Koppel (BereichMittelreihe 74) mit darauf stehenden Gebäuden von dem Eigentümer desKolonistenhofes Nr. 17. Doch nach 5 Jahren musste der Höker undGastwirt Bernhard Roby aufgeben. Das Anwesen ers eigerte am 27. Oktober 1882 der Kolonist Friedrich Christian Wamserfür 3.000,- Mark. Der Versteigerungstermin fand in der Schenkwirtschaft des GastwirtesBrodersen in der „Eiche" statt. Zu dem ersteigerten Anwesen gehörteeinWohnhaus mit Stall, Scheune, Hofraum, Abzugshaus und Backhaus. Friedrich Christian Wamser trug in einem Kaufvertrag vom l5. Juli1887die Bezeichnung Gastwirt und Parzellist ein. 1887 übernahm der Sohn Asmus Johann Heinrich Wamser (geb. 1860) dieGaststätte. Um einen Saalanbau finanzieren zu können, verkaufte er dieKate (Mittelreihe Nr. 77) an den Gemeindevorsteher Tüxen. Nach dem Schulbrand 1903 wurde im Saal der Gastwirtschaft ein Ofenaufgestellt und Unterricht gehalten. 1908 (Eintragung 1912) trat Friedrich Wilhelm Wamser (im Dorfbekanntals Fritz Wamser, geb. 1887, gest. 1978) die Nachfolge alsGastwirt für seinen verstorbenen Vater an. Das mit dem Giebel zurStraße stehendeGasthaus modernisierte der junge Be sitzer. Nach einem Umbau bot die Gastwirtschaft Wamser in derausgebauten Durchfahrt Ausspann für die Pferde der vorbeikommendenFuhrwerke und für die Kutscher Stärkung in der neuen Schenkstube. Als die Motorisierung begann, ließ Friedrich Wamser eineBezinzapfsäule an der Durchfahrt installieren. Ein großer Umbau desGeschäftshauseserfolgte um 1934. Die Gastwirtschaft und der Laden wurden erheblich vergrößert und dieStraßenfront des aufgestockten Hauses verändert. In der Durchfahrtbefand sich die öffentliche Viehwaage. 1939 pachtete der Sohn Herbert Asmus Wamser den Betrieb des Vaters.Während des 2. Weltkrieges diente der Saal als Ausbildungsstätte fürRekruten. Anfang 1945 beschlagnahmte die deutsche Wehrmacht die Gastwirtschaftmit Saal, Küche und Nebenräumen als Vorratslager. Ein Teil des mitStroh ausgelegten Saales diente den Soldaten als Schlafstätte.Sicherheitshalber war die mit Käserollen, Spec seiten und Mettwürsten voll gestopfte Bühne vergittert, ebenfallsdieFenster des Saales. Trotz allem blühte der Schwarzhandel mit denbegehrten Wehrmachtsbeständen im Dorf. 1946 konnte wieder das erste Dorffest in der Gaststätte gefeiertwerden. Die Gäste mußten ihre Tassen, Teller und Teelöffel selbstmitbringen. Während der Belagerung war das Inventar abhanden gekommen. Die Gastwirtin Dora Wamser erinnerte sich in einem Gespräch mit denChronisten am 10. April 1997, dass sie zu diesem Fest trotz knapperLebensmittel für die Teilnehmer Kuchen gebacken habe. Als Gläser ließsieBierflaschen abschneiden und glattschleifen. In den 1950er-Jahren erweiterte der Gastwirt Herbert Wamser den Saalund baute gleichzeitig einen kleinen Frisörladen an (s. auch Kap.Frisöre). Das gesamte Anwesen ging 1958 als Eigentum an Herbert Wamser über.Sein Sohn Friedrich (genannt Fiete) Wamser pachtete den Betrieb rund10 zehn Jahre später. Am 1. Oktober 1976 übernahm der Pächter Uwe Erichsen die Gaststätte,ihm folgten zwei weitere. 1982 wandelten die Betreiber, die Gastwirtschaft Wamser zumLeidwesender Anwohner in die Diskothek „Ela-Ela" um, die dreimalwöchentlich geöffnet war. Die Anwohner führten Beschwerde überRuhestörung durch laute Musik, starken Autoverkehr und alkoholisierteJugendliche. 1983 verkaufte die Witwe Dora Wamser das Grundstück an den JuwelierUdo Fröbes, Rammsee. Die Gastwirtschaft und die ca. ein JahrbestehendeDiskothek waren stillgelegt. 1996 erwarb die Immobiliengesellschaft Egel das seit mehreren Jahrenunbewohnte Anwesen. Im Februar 1997 erfolgte der Abriss der baufälliggewordenen Gebäude. 2001 wurde der Bauunternehmer Stoll aus SchubyEigentümer der Fläche und errichtete drei neue Häuser. Höker und Kolonialwarengeschäft Höker Andresen Neben dem Gastwirt und Höker Andresen, der ab 1865 mit Kaffee, Tee,Zucker, Steinzeug und Soda in der heutigen Gaststätte „Zur Eiche"handelte, gab es noch weitere Verkaufsstellen in Neuberend. Höker Johann Wamser und Thomas Andresen Lt. Gebäudesteuerveranlagung von 1867 nutzte Johann Wamser eineScheune des Kolonistenhofes Nr. 7 in der Klosterreihe 92 fürLadenerzeugnisse. Aber auch auf Haarholm auf dem Hof Nr. 20 von JohannOehlert hatteder Schwiegersohn Thomas Andresen in der ScheuneLadenerzeugnisse untergebracht. 1869 wurde als Höker in Neuberend Friedrich Wamser genannt. Die Hökerei im Bereich jetzige Mittelreihe Nr. 74 von Bernhard Robywurde wie seine Gastwirtschaft l882 von dem Kolonisten Friedrich Christian Wamserersteigert. Der Sohn Asmus Heinrich Wämser und dessen Ehefrau Catharine,ebenfallseine geb. Wamser, führten bis 1908 die Hökerei weiter. Von der Hökerei zum Kolonialwarengeschäft Als ab 1908 der Sohn Friedrich Wilhelm Wamser mit Ehefrau Anna, geb.Lange, den Laden betrieben, erreichten die Kunden noch immer über dieDurchfahrt den hinteren Laden im hinteren Bereich des Hauses, wo esnach Leder, Holz und Petroleum roch. Ein stabiler, hölzernerSchubladenschrank füllte die ganze Rückwand desRaumes aus. In denSchüben lagerten Nahrungsmittel wie Grütze, Reis, Grieß, Sago, Salzund Zucker sowie das Trockenobst. Die Verkäuferin hinter dem Ladentisch wog die begehrten Warengewissenhaft mit der Waagschale und den Gewichten (Loten) ab. Jede Ecke des Geschäftes war sinnvoll genutzt. Die Holzschuh undPantoffeln hingen an der Decke, Petroleumlampen, Harken, Schaufeln undBesen standen für den Kunden sichtbar zum Verkauf. Auch Kochtöpfe,Werkzeuge, Schrauben und Nägel, Holzlöffel, Nähgarn, Nadeln, grüneSeife, Ata sowie Kaffee und vieles mehr hattenihren Platz. Der Inhaltder auf dem Tresen stehenden Bonbongläser mitrot-weißenPfefferminzkissen, Himbeerbonbons, Schokoladenplätzchen, Zuckerbonbonsmit Blümchenmuster in der Mitte, Goldnüsse, Lakritzstangen undSalmiakpastillen waren von denKindern heiß begehrt. Die Schokolade lagin Rippchen lose im Pappkarton. Dicht am Ladeneingang stand eine Tonne mit Petroleum, Handpumpe undLitermaß. Die von den Kunden für ihre Petroleumlampen gewünschte Mengewurde in die mitgebrachten Gefäße abgefüllt. Auf einem Bord im Lager befanden sich mit Holzhähnen verseheneFässermit Wein, Sirup und Essig, so erinnerte sich die am 4.7.1895geboreneJohanna Reimer geb. Wam¬ser im Gespräch mit den Chronisten. In dem urigen Verkaufsraum stand vor dem Tresen noch eine Bank. WerPlatz hatte, machte es sich dort bequem, andere standen zum Klönenrundherum. So genossen etli¬che junge Leute ihren Feierabend im Laden.EinMitglied der Familie Wamser gesellte sich dazu und erfüllte auch zu später Stunde noch Kundenwünsche wieTabak für die Pfeifen. Um 1930 erfolgte ein grundlegender Umbau der Hökerei. Es entstandeinstattliches Kolonialwarengeschäft mit eigenem Vordereingang undzwei Schaufenstern, die eine Auslage der Waren und Werbungermöglichten. In einem Lager standen die Lebensmittelvorräte in Säcken bereit zumUmfüllen in die Schubfächer des im Laden stehenden großen Holzregals. Das Petroleumfass mit Pumpe hatte der Ladenbesitzer jetzt ebenfallsindas Lager verfrachtet. Doch der eigenartige Dunst des Petroleums, vermischt mit dem Holz-undLedergeruch der in allen Größen an der Decke hängenden Holzschuhe,erfüllte weiterhin den Laden von Friedrich Wamser. Die über einen Meter hohe mit kupfernem Behälter und großemSchwungradfür den Handbetrieb versehene Kaffeemühle prangte auf demVerkaufstresen. Ab Mai 1939 bedienten Herbert Wamser und seine Frau Dora, geb.Harenberg, die Kunden des Kolonialwarengeschäftes. 1940 nach Ausbruch des Krieges fiel es Dora Wamser schwer, den Ladenallein zu führen. Ihr Mann war eingezogen, das Warenangebot knappbemessen und die eingeführten Lebensmittelkarten brachten zusätzlichArbeitund Verdruss. Die von den Lebensmittelkarten abgeschnittenenkleinen Marken mussten abends sorgfältig aufgeklebt und als Nachweisfür die verkauften Lebensmittel aufbewahrt werden. Fast täglich standen die Menschen Schlange vor dem Geschäft, um anihre Lebensmittelration zu kommen, die oft nicht für alle Kundenausreichte. Nach der Einführung der neuen Währung (DM) und dem Wegfall derLebensmittelkarten besuchte Herbert Wamser die Kunden in den Häusern,um ihreBestellungen entgegenzunehmen. Die Auslieferung der Warenerfolgte einige Tage später. Darauf warteten die Kinder der Familienschon sehnsüchtig, denn als Rabatt lag eine kleine spitze Tüte Bonbonsmit im Karton. Der Kaufmann räumte den Kunden auch Abzahlung auf einem Kontobuchein.Das Warenangebot hatte sich im Gemischtwarengeschäft Wamser umGeschirr und Kleintextilien erweitert. Ein so genannter Drogenschrankmit freiverkäuflichen Tabletten gehörte jetzt ebenfalls zurAusstattung. In den 1960er-Jahren führten als Pächter der Sohn Friedrich Wamserundseine Ehefrau Petra, geb. Koch, das modernisierte Selbstbedienungsgeschäft. Den Kundendienst hielt „Fiete Wamser" mit einem Verkaufsautoaufrecht.Er wurde oft von den Kunden erwartet, die sich beim Einkaufüber einen Klönschnack freuten oder Neuigkeiten aus dem Dorf hörten.Der Laden wie die Gastwirtschaft wurde ab 19 von dem Pächter UweErichsen aus Karschau weitergeführt. Danach kam Uwe Kopperholt einJahr lang als Pächter, und schließlich übernahm Kaufmann Dehn aus demNachbarort Berend das Lebensmittelgeschäft als seineFiliale. Doch die Konkurrenz der stadtnahen Großmärkte zog mehr und mehr auchdie Kunden aus dem dörflichen Bereich ab. Das bedeutete die AufgabedesGeschäftes, was in mehrfacher Weise einen Verlust für das dörflicheLeben darstellte. Die Bevölkerung nahm das Angebot der Bäckerei Bachendorf ausGammellund dankbar an, als diese 1983 den Laden bei Wamserstundenweise währenddes Vormittags mit Backwaren, Milch, Obst,Zeitungen und notwendigenBedarfsartikeln eröffnete. Am 2.Oktober 1990 verlegte die Firma Bachendorf ihre Filiale mit demWarenangebot in die nicht mehr genuteten Geschäftsräume derFrisörmeisterin Brigitte Jürgensen, geb. Oehlert, Mittelreihe 67 undversorgt inder Gegenwart auch am Sonntagmorgen die Bevölkerung mitfrischen Brötchen und gängigen Nahrungsmitteln.

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Titel Familie SCHÖNING
Beschreibung Extrakt 1.12.2016
Hochgeladen 2016-12-01 23:41:03.0
Einsender user's avatar Uwe Schöning
E-Mail uweschoening2@alice-dsl.de
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Kommentare

user's avatar Datum: 2020-05-18 09:57 Absender: ANN-MARLEEN Golüke
Hallo Herr Schöning, ich bin auf der Suche nach Informationen über meinen Opa (Johannes Lüc Wamser), der 1947 in Geltdorf als Landwirt lebte. Haben Sie einen Hinweis oder Tipo für die Suche für mich? Herzliche Grüße Ann-Marleen Golüke

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