Notizen zu dieser Person
Absolviert Volksschule bis Klasse VIII; nach Schulabschluß ist IK bei Pastorenfamilie nahe Coburg zur Kinderbetreuung; am Begräbnistage ihrer Großtante Bertha (1919) kommt sie nach Coburg zur Fa. Stupe in die Lehre (Blumenbinderin).
Um 1922 ist sie in Uelzen in einem Blumengeschäft (?). Die Ausweiskarte für das Jahr 1922 des Wandervogel E.V. Bund für deutsches Jugendwandern gibt an: Gau: Heidegau, Ortsgruppe: Uelzen; "für (Name) Ilse Krepel, Wohnung: Uelzen, Gr. Liedenerstraße 2, Geburtstag und Jahr: 5.9.04. Der Ortsgruppenleiter: Ernst Voß" - (Rückseite:) "Beteiligung an Wanderfahrten im Jahre 1922" (es sind 45 Einträge vorgenommen mit jeweils Tag, Dauer, Weg und Ziel, Führer). Sie wohnt Jan.1928 in Uelzen, Wohnung um 1929: Lüneburg, Sültenweg, ab 1932 Hamburg, Rahlstedt-Meiendorf, Kampsweg (?), ab 1934 Schleswig-Waldschlößchen, ab 1935 Busdorf bei Schleswig, Rendsburger Str. 11, ab 1937 Kassel-Wilhelmshöhe, ab 1938 dann Kassel-Rothenditmold, Hersfelder Str. 1.
Ab etwa 1943 ist sie wieder als Blumenbinderin, dann als Briefträgerin und schließlich Geldbriefträgerin in Kassel tätig; sie wirft bei einem Fliegerangriff aus Haus die noch nicht gezündeten Brandbomben - sodass das Haus im Umkreis das einzige nicht abgebrandte ist; wird ein anderes Mal von Fliegerangriff auf ihrer Tour überrascht und rennt in fremden Luftschutzkeller, der verschüttet wird - eigene Befreiung der Insassen durch Ausgraben. In den ersten Monaten des Nachkriegschaos versteht sie, Lebensmittel zu "organisieren" und teilt die gelegentlich mit Hausbewohnern. Auch aus ihrem Garten gewinnt sie Gemüse und Früchte.
Ilse ist eine Frau, die Freundinnen hat, aber auch allein zurechtkommt. Im Alter ist sie etwas "kräftiger", von mittlerer Größe und mit relativ schütterem Haar (ClaBe).
Intensiv beschäftigt sie sich mit ihrem gepachteten Garten, macht Marmelade von den geernteten Früchten - aber auch ihr Balkon in der Hersfelder Straße ist ein kleines Gewächshaus, in welches sie sich gern zurückzieht. Ohne eine Katze möchte sie nicht sein. Sie liest recht viel, besonders gern Dickens. Am Ende eines Buches notiert sie das Datum, wann ausgelesen; etliche Bücher werden mehrmals gelesen. Handarbeiten und Nähen sind gern ausgeführte Tätigkeiten: Kleidungsstücke, Schürzen, Handschuhe, Taschen entstehen zum Beispiel. Sie werden auch an Bekannte verschenkt.^
Im Alter erkrankt sie an Krebs, lässt sich aber nicht operieren. Ihr Krebs ist die Todesursache. Statt einer Bestattung stellt sie ihren Leichnam der Wissenschaft und Lehre zur Verfügung (geht an Uni Marburg).