Elisabeth PERSCHMANN

Elisabeth PERSCHMANN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Elisabeth PERSCHMANN

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 20. August 1882 D06774 Mühlbeck /Bitterfeld nach diesem Ort suchen
Bestattung Nürnberg nach diesem Ort suchen
Tod 22. Juli 1968 Rummelsberg nach diesem Ort suchen
Heirat 25. September 1910 Würzburg, Stephanuskirche nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
25. September 1910
Würzburg, Stephanuskirche
Georg MERKEL

Notizen zu dieser Person

Auszug aus dem
L e b e n s l a u f
Verfasst von Georg Merkel im Mai 1968, für die Beerdigung vorbereitet

Elisabeth Maria Dorothea M e r k e l, geborene PERSCHMANN, nach dem Wunsche ihrer Mutter "ILSE" genannt, wurde geboren an 20. August 1882 in Gerbstädt im Mansfelder Seekreis, nahe bei Halle, als fünftes Kind und einzige Tochter des Superintendenten Friedrich Perschmann und seiner Ehefrau Marie geborenen Boßdorf. Sie wuchs wohlbehütet in der Familie als einziges Mädchen herzlichst geliebt auf.
Sie besuchte in Halle die Schulen der Frankeschen Stiftungen und erinnerte sich später gerne deren religiöser Verankerung in gemäßigten Pietismus. Frühzeitig war sie auch in der Diakonie tätig. Mit 17 Jahren trat sie in den Johanniterorden ein, lernte und übte in dem Krankenhaus ihrer Heimatstadt Gerbstädt die Krankenpflege, von den Patienten und Schwestern in gleicherweisegeliebt und geschätzt wegen ihrer sanften Art und zuverlässigen Treue und Freundlichkeit. Im Jahre 19o5 verzog sie mit ihren Eltern nach der Pensionierung des Vaters nach Dessau und ein Jahr später nach Würzburg, wo die zwei ältesten Brüder eine Buchhandlung übernommen hatten. Dort lernte sie ihr Gatte, der damalige Stadtvikar Georg Merkel als Mitglied des Kirchenchores kennen. Ihre Eignung zur Pfarrfrau war nicht nur in ihrem Wesen begründet, das allem Lebendigen mit Liebe zugetan war, sondern auch in ihrem Geschick im Umgang mit Kindern, in ihrer hohen Kunst der Musik, die sie in Gesang und Klavierspiel vielen Menschen zur Freude darbieten durfte und nicht zuletzt in der guten Tradition des Elternhauses, dem thüringisch-sächsischen Pfarrhause. An 25. September wurden die beiden Verlobten in der Stephanus-Kirche in Würzburg getraut. Nach einer kurzen Hochzeitsreise bezogen sie in Oktober 191o ihre erste Pfarrstelle in Filkein der Rhön. Die junge Pfarrfrau konnte dort sogleich ihre sehr gute musikalische Veranlagung und ihre besondere Begabung in der Erzählkunst benützen zur Sammlung der Kinder in der Gemeinde, die sich gerne ins Pfarrhaus rufen ließen zu singen, spielen, hören und lernen.
Der Abschied von Filke fiel der Pfarrfrau nicht leicht, hatte sie doch diese Landschaft und ihre Menschen so sehr geliebt. Das Eingewöhnen in der großen Stadt bereitete ihr einen herben Schmerz, als sie beide bereits an 1. September 1917 in Nürnberg in das Pfarrhaus an der Heilig-Geist-Kirche einziehen sollten. Aber schließlich fand sich ihr Anpassungsvermögen und ihre fügsame Art doch zurecht und sie hat in Laufe der Jahrzehnte eine ausgezeichnete, ihrem Wesen gemäße Stellung in Haus und Gemeinde sowie im Kreise der großen Familie und Verwandtschaft des Gatten gefunden. Viele junge Menschen, die als Freunde in das Merkel'sche Pfarrhaus kamen, hatte sie angezogen und darin heimisch werden lassen, lebenslang, durch ihre warmherzige, mütterliche Art, durch ihren schönen Gesang und die feine Atmosphäre, die sie umgab. Ihre zartfühlende, auf jeden Menschen, auch auf die vielen Bittsteller, die in ein Pfarrhaus kommen, herzlich eingehende Art, schuf den beiden Gatten viele dankbare, lebenslang treue Freunde. Während der 30 Jahre, in welchen die Gatten in der Gemeinde "Heilig-Geist" hier wohnten und tätig waren, wardie Heimgegangene die Seele des Pfarrhauses und die schönen Beziehungen dauern bis heute nach 50 Jahren noch an. Die Schlichtheit ihrer Art wurde überstrahlt von einer bezwingenden, zarten, alle Herzen anrührenden Liebenswürdigkeit.
Die Zerstörung von Haus und Kirche, Gemeinde und Arbeit im Januar 1945 ertrug sie Gott ergeben. 1952 trat ihr Gatte in den Ruhestand, doch brachte das den beiden wenig Veränderung, da derGatte als letzter Pfarrer von "Heilig-Geist" übrig geblieben war und sie ihre zerstörte Pfarrwohnung schon sieben wahre zuvor verlassen mußten.
Ein schönes Fest durften beide 1960 zusammen feiern: ihre "Goldene Hochzeit" liebevoll von den Verwandten für sie ausgerichtet. Die Liebe und Dankbarkeit aller Angehörigen und Freunde zu der Heimgegangenen waren auch für den Gatten ein ganz großes Glück. Hier soll - auf die besondere Bitte des Gatten hin - herzlichst gedankt werden Bruder Richard Flurer und seiner lieben Frau in Rummelsberg, denn sie haben sich der Entschlafenen in treuester, selbstloser Weise ange­nommen, wie es eigene Kinder nicht liebevoller hätten tun können. _
Leider waren die letzten Lebensjahre der Heimgegangenen durch eine zunehmende Gehirn-Sklerose überschattet. Aber nichts verdrängt im Herzen des Gatten das Glück und die große Dankbarkeit seines Herzens gegen Gott für die ihm geschenkte Ehe. Im Blick auf seine Lebensgefährtin, auf alles, was er von ihr hatte und lernte, kann er nichts anders sagen als
"Tausend- tausendmal sei Dir, liebster Jesu, Dank dafür!"
Und mit heißem Wunsche betet er das Christuswort für sie: "Solches habe ich mit euch geredet, daß ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, Ich habe die Weltüberwunden." (Unter diesem Schriftwort stand die Trauerfeier beim Begräbnis auf dem Johannisfriedhof in Nürnberg am 25. Juli 1969 für die am 22. Juli in Rummelsberg verstorbene Kirchenratswitwe Ilse Merkel, geborene Perschmann, die ihren am 28. Mai 1968 verstorbenen Ehegatten nur um wenige Wochen überlebte.)

Quellenangaben

1 Georg_Heffter_Nachkommen.htm: Perschmann, Elisabeth

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Titel 170208-alle
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Hochgeladen 2017-02-12 13:30:39.0
Einsender user's avatar Clemens Groth
E-Mail clemens.groth@gmx.de
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