Notizen zu dieser Person
Herkunftsort im Heiratseintrag ist "Breinig".
Die Familie ist anscheinend um 1695 von Birgel aus auf den Hardter Hof gezogen. Bis 1694 sind Kinder in Lendersdorf getauft worden. Ab 1669 in Derichsweiler, wozu Haus Hardt kirchlich gehörte. Im Taufeintrag eines Enkels wird er als "Vilicus" von "Hart", in seinem Sterbeeintrag als "Villicus" bezeichnet.
Es ist nicht bekannt wann, wo, von wem und zu welchem Zweck die Anlage gebaut wurde, sie ist aber vermutlich älter als Kloster Schwarzenbroich, für dessen Bau Erzbischof Walram von Köln am 16.02.1340 die Baugenehmigung erteilte. Haus Hardt wird 1371 als Besitz des Klosters Schwarzenbroich erwähnt. Im Sterbeeintrag der Agnes Maubach im Kirchenbuch von Derichsweiler im Jahr 1734 wird Haus Hardt als "villa, regularium in Schwartzenbroch", -zu Schwarzenbroich gehörend- bezeichnet. Auffällig ist, dass das Anwesen in der äußersten Südöstlichen Ecke des Herrschaftsgebietes der Adelsfamilie von Merode liegt. Kloster Schwarzenbroich lag in der Südwestlichen Ecke.
Es stellt sich die Frage, warum der zunächst auf Merode Land, nach Auflösung der Feudalherrschaft im Amt Echtz liegende Hof kirchlich zur Pfarre Derichsweiler gehörte. Weil der Weg zur Kirche nach Derichsweiler kürzer war als der nach D'horn? Oder ist dort möglicherweise die Zwangsmühle der Pfarre Derichsweiler gewesen, die später, vielleicht mangels genügend Wasser, an den Lendersdorfer Teich bei Mariaweiler verlegt wurde (Wiesenau)? Josef Geuenich spekuliert in seinem 1959 erschienenen Buch "Geschichte der Papierindustrie im Düren - Jülicher Wirtschaftsraum" über die dem Kloster Schwarzenbroich gehörende Mühle in Mariaweiler, ob dort wohl die Schwarzenbroicher schon früh ihr eigenes Papier mit eigenem Wasserzeichen hergestellt hätten und in der Nähe des Klosters eine weitere Mühle, eine Mahlmühle gewesen sei. Schließlich hieße der von Schwarzenbroich kommende Bach ja "Schwarzenbroicher Mühlenbach". War am Hardterhof also eine Mühle des Klosters Schwarzenbroich? Wie mir Michael Krieger glaubhaft versicherte, hat am "Schwarzenbroicher Mühlenbach" tatsächlich eine weitere Mühle gelegen, allerdings wesentlich näher am Kloster. Leider ist über diese Mühle nichts überliefert.
Seit der kommunalen Neugliederung in NRW 1972 gehört der Hof zur Stadt Düren. Erste Besitzer sind mir bisher erst ab den 1850er Jahren bekannt, wogegen Pächter bereits vor 1700 in den Kirchenbüchern von Derichsweiler zu ermitteln sind. Das erste nachweisbare Pächterehepaar waren Petrus Heiss und Agnes Maubach. Sie waren beide nicht aus Derichsweiler, denn beide Familiennamen kommen früher in den Kirchenbüchern nicht vor. Ihnen folgte Sohn Jacob Heiss und seine Frau Anna Sanfleber. Unglücklicherweise starb Jacob früh und hinterließ eine Witwe mit sieben Kindern. Die heiratet bereits zwei Monate nach dem Tod ihres ersten Ehemannes den Rutger Urban aus Lamersdorf der als nächster Pächter zu ermitteln ist. Ihm folgt der einzige Sohn aus dieser Ehe, Johann Abel Urban. Die Kinder aus erster Ehe waren ausgebootet. Johann Abel Urban stirbt 1814. Danach wohnen andere Familien auf dem Hardter Hof.