Johann Philipp Eugen VON MERODE

Johann Philipp Eugen VON MERODE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Philipp Eugen VON MERODE
Religionszugehörigkeit römisch - katholisch

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 22. Juni 1674 Brüssel, Belgien nach diesem Ort suchen
Bestattung Kloster Schwarzenbroich im Meroder Wald nach diesem Ort suchen
Tod 12. September 1732 Merode, Langerwehe, Rheinland nach diesem Ort suchen
Heirat 4. September 1701 Bayonne, Aquitanien, Frankreich nach diesem Ort suchen
Heirat 29. Juni 1721 Pietersheim, Lanaken, Limburg, Belgien nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
4. September 1701
Bayonne, Aquitanien, Frankreich
Theresia DE PIGNATELLI
Heirat Ehepartner Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
29. Juni 1721
Pietersheim, Lanaken, Limburg, Belgien
Charlotte Wilhelmine Amalie VON NASSAU - HADAMAR

Notizen zu dieser Person

Die Familientradition veranlaßte Johann Philipp Eugen, die militärische Laufbahn einzuschlagen. Dem noch nicht 15jährigen verlieh Karl II. von Spanien in Anbetracht der Verdienste seines früh verstorbenen Vaters den Orden vom Goldenen Vlies. Seit 1692 nahm er als Freiwilliger an Feldzügen in den südlichen Niederlanden teil. 1696 erhielt er vom span. König in der in Oberitalien operierenden Armee zwei Kavalleriekompanien und wurde kurz darauf Oberst des früher von seinem Vater innegehabten, damals in Ostende stationierten Regiments. Als der Tod des letzten span. Habsburgers (1700) den Erbfolgekrieg zwischen Österreich und Frankreich auslöste und franz. Truppen die südlichen Niederlande besetzten, diente Johann Philipp Eugen als Flügeladjutant des neuen bourbonischen Souveräns Philipp V. gegen kaiserliche Truppen unter Eugen von Savoyen in Norditalien (1702) und gegen holländische und englische unter Marlborough in Brabant (1703). Im Frühjahr 1704 wurde er Brigadegeneral und Befehlshaber der Truppen des|span. Königs in Deutschland und im Elsaß, die, unter franz. Oberbefehl, zusammen mit den Streitkräften Ludwigs XIV. im selben Jahre bei Höchstädt von Prinz Eugen und Marlborough geschlagen wurden. Aus Verärgerung darüber, bei einer Beförderung übergangen worden zu sein, quittierte Johann Philipp Eugen im Jahr darauf den span.-franz. Dienst und trat, nach Vermittlung durch den Pfalzgraf Johann Wilhelm, zum Kaiser über, der ihn im August 1705 zum General der Kavallerie ernannte. In der Folgezeit nahm er mit Unterbrechungen, während der er mit der Anlage der noch heute bestehenden großen Alleen um Schloß Westerloo (südlich von Antwerpen) begann, an den niederländ. Kriegszügen teil. Auf Vorschlag Marlboroughs wurde er Mitglied des in Brüssel etablierten Staatsrates, aus dem er sich aber schon 1707 zurückzog, weil dessen Zusammensetzung ihm nicht zusagte.

Einem ersten Aufenthalt als kaiserl. Kämmerer am Wiener Hof (1711–13, unterbrochen von einer langen Italienreise), folgte 1717-21 ein zweiter, nachdem Karl VI. ihn zum Vizepräsidenten des Hofkriegsrates, Feldmarschall und 1720 zum Staatsrat ernannt hatte. 1721 bot seine zweite Ehe die lange erwünschte Gelegenheit, sich vom teuren und ungeliebten Hofdienst zurückziehen zu können. Die restlichen neun Jahre bis zu seinem Tode verbrachte er damit, „meine Schulden zu bezahlen und meine Ländereien in einen besseren und schöneren Stand zu bringen“ sowie Bücher zu sammeln und seine stark subjektiv gefärbten Erinnerungen zu schreiben.

Johann Philipp Eugen verstand sich als „bon flamand“, dem die Integrität seines Heimatlandes, der südlichen Niederlande, am Herzen lag. Seine militärischen Leistungen und seine Tätigkeit am Wiener Hof, letztere von ihm selbst als unbefriedigend, langweilig und außerordentlich kostspielig bezeichnet, standen im Schatten Eugens von Savoyen, den M. in seinen Memoiren mit beißender Kritik bedenkt.

Seine bedeutende Bibliothek (4674 Nummern mit Schriften fast sämtlicher Wissensgebiete in 13 Sprachen) wurde 1734 in Brüssel versteigert. Sie enthielt u. a. 281 überwiegend mittelalterliche Handschriften, mindestens 286 Inkunabeln, darunter größte Raritäten, zahlreiche Erstausgaben von Schriften Luthers, Melanchthons, Erasmus von Rotterdams, Paracelsus' und neben einem Talmud und einer Mischna weitere hebräische Schriften.

Sein Tod ist auch im Sterberegister von St. Ursula Lanaken eingetragen.

Er wurde am Kloster Schwarzenbroich im Meroder Wald beigesetzt, von wo er aber später in eine der Familie de Merode gewidmeten Friedhofsnische auf dem Friedhof in D'horn umgebettet worden ist. Eine weitere Umbettung soll es nach Ende des 2. Wk. von dort aus in die Pfarrkirche von Lanaken gegeben haben, die aber nicht bewiesen ist.
Sein Grabstein befindet sich heute in der Schlosskapelle in Merode.

Stiftete 1724 zusammen mit seiner (2.) Ehefrau die Prämienbücher für das Gymnasium zu Düren.

Quellenangaben

1 Kirchenbücher der Pfarre D'horn, Langerwehe, Rheinland Kirchenbücher der Pfarre Lanaken, Belgien Domsta, Hans J., "Merode, Johann Philipp Eugen Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 166 f. [Online-Version] Heimatblätter 1933 Nr. 26, S. 205 (dort als Quelle: Festschrift des Gymnasiums S. 108)

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