Notizen zu dieser Person
Forscherkontakte Ralf Hartmann AN m 10 --
Sehr geehrter Herr Krull,
nachfolgend noch einige interessante Daten in Sachen Krull.
Herzliche Grüße
Ihr
Limburg
Johannes Krull wurde 1526 in Eilenburg geboren[1]. Sein Vater war sehrwahrscheinlich der gleichnamige Pastor Johannes Krull (Croël), der 1578 in Sülldorf (Süldorff) als Prediger genannt wurde[2]; aller Wahrscheinlichkeit nach war dies oder das Folgende auch dessen Todesjahr, dadort ein neuer Seelsorger im Jahr 1580 erwähnt wurde. Über die Mutterdeshiesigen Geistlichen ist nichts bekannt geworden.
Joachim ist mit Sicherheit ein Sohn von Johannes Krull gewesen. Wenn er 1584 mit dem dortigen Predigen begonnen hatte, dürfte er mindestens25 Jahre alt gewesen sein. Hierdurch muß auf sein Geburtsjahr 1559 oderfrüher geschlossen werden. Die Daten zur Hochzeit des hiesigen Dorfpastors sind nicht eindeutig: Bartels[3] nimmt das Hochzeitsjahr gegen1550 mit Gesa Könicke[4] aus Drackenstedt an, wobei er schätzt, daß Gesagegen 1535 hier geboren worden war. Karin Reinhardt geb. HosenthienausSiegersleben gab die Information, daß Krull seine Frau 1564 heirateteund diese 1543 in Drackenstedt zur Welt kam.
Hieraus ergeben sich folgende Möglichkeiten: Krull war bereits vor derHeirat mit Gesa Könicke verheiratet gewesen oder die Hochzeit mit ihrwurde um das Jahr 1558 gefeiert, wenn Gesa die 16jährige Mutter von Joachim Krull gewesen war. Das Rätsel löst sich momentan nicht auf. Sicher ist nur, daß Johannes Krull einen Sohn namens Joachim gehabt hatte,der in seine geistlichen Fußstapfen getreten war; er wurde nur ca. 37Jahre alt und als Pastor wohl in Seefeld begraben. Wie sich aus denMatrikeln der Universität Rostock ergibt, studierte dort der SeedorfiensisJohannes Croelius (Crull) aus Seedorf, dem früheren Wirkungsort seinesVaters. Er inskibierte sich an 72. Stelle für das Wintersemester, dasvom 29. September 1601 bis Ostern (7. April) 1602 dauerte; seinRektorwar Martin Chemnitz.[5]
Die Pfarrwitwe Gesa Krull geb. Könnecke verschied in Drackenstedt bereits am 3. Juni des Jahres 1602 und wurde von Pfarrer Andreas Henningerauf dem hiesigen Friedhof beigesetzt: 1602 3. Juni ist selig im Herrnentschlafen die ehrbar und tugendsame Gesa Könicken, des ehrwirdigenErbarn und wolgelahrten Herrn Johann Cröelii pastoris alhir, … nachgelassene Witwe, welche ehrlich und… mit einer Leichpredigt ist begrabenworden.[6]
[1] Die Pfarrerkartei der Kirchenprovinz Sachsen, z. Zt. Halle/Saale (Olaf Beer, Wernigerodet in Dr. Friedrich Danneil, Kreis Wolmirstedt, Teil 1, Halle 1896, S. 180. Dies ist eher unwahrscheinlich. Aus Danneil, Dr. Friedrich, Protokolle der ersten lutherischen General-Kirchen-Visitation im Erzstifte Magdeburg anno 1562 - 1564, Magdeburg 1864, S. 115, ergibt sich durch Rückrechnung der hier 1564 erfolgten Visitation (…seins alters Im 38. J.) zweifelsfrei das Geburtsjahr 1526. - s.u. -
[2] Haevecker, Johann Heinrich, Chronika und Beschreibung der Stadt Calbe/Aken und Wantzleben wie auch des Klosters Gottes Gnade sambt ...,Halberstadt 1720, S. 144.
[3] Bartels, Kurt, Familienbuch Drackenstedt, 2006, S. 67.
[4] Der Könnickenteich wurde 1684 erwähnt, 1701 (A 9 c, XII, I 1. fol.179). Fischteich mit neuem Grundzapfen von 1693. 1755 Übern Könneken.1906 Künnekenteich, verlandet. Daneben 1613 die Könicherwiese. Rep. A4Erzst. M. S. Nicol., 161.
[5] http://matrikel.uni-rostock.de/index.php?c=db&db=1&sub=1600&sid=10365#anchor_cont.
[6] Tauf-, Sterbe- und Heiratsregister von Drackenstedt (Kirchenbuch),das von Pastor Andreas Henninger 1598 begonnen worden war.
Hans Jürgen
Krull
