Notizen zu dieser Person
Studiert 1508 an der Universität in Leipzig Theologie, wird in Heilsberg/Ostpr. durch Bischof Fabian zum katholischen Geistlichen geweiht. Er kam durch den Einfluss des Ordenspflegers Friedrich von Heydeck, einem Vertrauten des letzten Hochmeisters Albrecht von Hohenzollern, der auf Anraten Luthers den Katholischen Ordensstaat 1525 in ein evangelisches weltliches Herzogtum umwandelte, mit dem Gedankengut Luthers in Berührung, begeisterte sich dafür und trat zum „neuen Glauben“ über. Er heiratete in I.oo Anortha Falkenhan und wurde 1530 in Kumilsko (Morgen) evangelischer Pfarrer. Im Jahre 1580 folgte ihm im Amt sein Enkel Woycech (Albrecht) Willamovius, der ein Sohn seiner Tochter, aus deren Ehe mit dem Nikolaiker Pfarrer Jacob Willamovius war. (lt. Hoffmann-Bagienski: „Dienstgüter Amt Johannisburg“, So.-Schrift Nr. 67 des Vereins f. Familien Forschung in Ost- und Westpr., S. 206) Obwohl Johann von Blumstein von den Einnahmen aus der Verpachtung seiner Güter (Simken und Sokollen = 35 u. 30 Hu, 1 Hu = 16,7 ha) gut leben konnte, nahm er von 1550-1565 noch das Amt eines Schöffen im Johannisburger Landgericht an. Im Jahre 1561 gewährt Herzog Albrecht „dem würdigen, meinem lieben getreuen Ehrn ( = Herrn) Johansen Blumstein, Pfarrherrn zu Kumilsken“ Befreiung von allen Lasten, die auf dem Gut Dlugikont liegen mit Ausnahme des Ritterdienstes. Dieses war auch beim Adel eine einmalige Vergünstigung, die ihren Grund wohl darin hatte, dass Johannes, Angehöriger der zu seiner Zeit wohl angesehensten Familie des Johannisburger Adels und Besitzer ansehnlicher Güter, sich nicht nur der Verkündigung des Evangeliums gewidmet hatte, sondern auch zahlreiche Studenten für die neue von Herzog Albrecht gegründete Königsberger Universität geworben hatte. (s. So.-Schrift 67, S.205 des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpr.) (Die Angaben über Johann v. Blumstein und seine Vorfahren sind der „Ahnenliste Ulkan“ entnommen aus: APG, FA Band 10, Hamburg 1985, S. 199 und folgende)
Seine Tochter Sophia heiratete Jan von Bagienski. Ein Enkel dieses Paares nannte sich nach seiner Mutter Hoffmann. Ein Nachkomme dieses Paares ist der Jurist, Dichter, Komponist und Zeichner E.T.A.Hoffmann, der somit auch Johann von Blumstein zu seinen Vorfahren zählt.