Johann Gottlieb STAHR

Johann Gottlieb STAHR

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Gottlieb STAHR
Name Gottlob STAHR [1]
Beruf Hofmeister vor 14. September 1789 Bitschin, Kreis Tost-Gleiwitz, Schlesien, Deutschland nach diesem Ort suchen [2]
Beruf Pastor nach 13. September 1789 Pawellau, Kreis Trebnitz, Schlesien, Deutschland nach diesem Ort suchen [3] [4]
Religionszugehörigkeit evangelisch [5]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 22. April 1752 Liederstädt, Querfurt, Saalekreis, Sachsen-Anhalt, Deutschland nach diesem Ort suchen [6]
Tod 11. November 1837 Pawellau, Kreis Trebnitz, Schlesien, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat 20. Oktober 1790 Paschkerwitz, Kreis Trebnitz, Schlesien, Deutschland nach diesem Ort suchen [7]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
20. Oktober 1790
Paschkerwitz, Kreis Trebnitz, Schlesien, Deutschland
Beate Eleonore SCHOLZ

Notizen zu dieser Person

Denkschrift zur 200-jährigen Jubelfeier der evangelischen Kirche zu Pawellau, Kirchenkreis Trebnitz am 6. Juli 1909 http://www.huebner-row.de/Pawellau.pdf pp. 45-47 1790 – 1837, Johann Gottlob Stahr Er war aus Liederstadt bei Querfurth in Sachsen gebürtig, erhielt zu Bitschine bei Tost in Oberschlesien, wo er "Hofmeister" (Hauslehrer) war, den 14. September 1789 die Vocation hierher und wurde am 24. Januar 1790 von dem Trebnitzer Senior Prusse installiert. Er starb am 11. Dezember 1837 im Alter von 85 1/2 Jahren. Von 1795 ab hat er, wie er selbst erzählt, den polnischen Gottesdienst "wegen Abnahme der Polaken" nur noch "alle drei Wochen" gehalten. Zum Vorlesen in dem damals hier gehaltenen Wochengebet schaffte er bald nach seinem Amtsantritt das größere biblische Erbauungsbuch von Seiler an, führte die allgemeine Beichte, neue Kollekten und Segenssprüche ein, sowie ein Kommunion- und drei verschiedene Einleitungsformulare für Wöchnerinnen. Bei Trauungen schaffte er "das bisher übliche Umherwerfen des Geldes vor der Kirchentüre" (wahrscheinlich seitens des Brautpaares) ab und ließ sich dafür "von dem Brautpaare etwas Freiwilliges geben", welches er sammelte und hernach unter die Armen des Ortes, wo die Braut her war, verteilte. Auch brachte er es bei dem Breslau-Ölsnischen Konsistorium dahin, daß ihm "an weitentlegenen Orten im Winter die Haustaufe erlaubt" wurde. Sein dreijähriger Streit mit dem Trebnitzer Senior Prusse um den halben Pawellauer (27 Schfl. Roggen und 27 Schfl. Hafer) und den Brietzener (17 Schfl. Hafer) Pfarrdezems endet 1794 damit, daß ihm von diesem bisher nach Trebnitz geflossenen Dezem eine jährliche Dezemzulage im Betrage des gedachten halben Pawellauer Dezems zugesprochen wird, unter der gleichzeitigen Zusicherung, daß bei einer künftigen Vakanz des Pastorats zu Trebnitz die Kirche zu Pawellau von der zu Trebnitz abgesondert und der ganze Pawellauer und Brietzener Dezem dem Pastor zu Pawellau zugesprochen werden sollte. P. Stahr schließt seine Mitteilung von dieser ihm gewordenen Zusicherung mit dem durch Anerkennung in seinem Sinne anwendbar gemachten Verse des römischen Dichters Vergil: "Hos ego versiculos feci (ego laboravi), tulit alter honores" (deutsch:" Ich hab das Lied gemacht (ich hab gearbeitet), und ein Anderer hat die Ehre davon.") NB. Die Zusprechung auch des Brietzener Dezems (denn um diese kann sich's nach meinem Verstehen nur noch handeln) und die formelle Separierung der Pawellauer von der Trebnitzer Kirche ist bis heut unterblieben. Sie wurde, als später Pastor Hoffmann sie wieder beantragte, von der königlichen Regierung als unberechtigt abgelehnt. Die Nachmittagspredigten des Trebnitzer Ersten Pastors an den ersten drei hohen Festtagen hier in Pawellau bestehen deshalb auch noch fort. Im Jahre 1802 wird anlässlich einer durch Windschaden notwendig gemachten Kirchdachreparatur (s. Abschnitt IV) der Turmknopf von Schieferdeckermeister Wilhelm Roelich aus Lossen herabgenommen, wobei das 1708 in ihn hineingelegte (s.o.) gefunden wird. Am Pfingstheiligenabend (5. Juni) desselben Jahres wird dann der Knopf wieder aufgesetzt, nachdem, wie das P. Stahr in einem Kirchenbuche bemerkt hat, 1. seine "Nachricht" (s.o.) nebst einem kirchlichen Inventarverzeichnis, 2. folgende Münzen: 1 Achtgroschenstück, 2 Viergroschenstücke und 2 Silbergroschenstücke vorher in den Knopf hineingelegt worden waren. Nach jener "Nachricht" Stahrs waren 1802 hierher eingepfarrt: Brietzen, Parnitze, Beckern, die Margarethenmühle (bei Parnitze), die Teichwärterei nebst dem Krötekretscham bei Parnitze und die Klein-Kommerower Försterei. Die Zugehörigkeit der Evangelischen auch von Schimmerau zur hiesigen Kirche wird auf Grund einer Beschwerde des Pastor Stahr beim Fürstbischöflichen Hofrichteramt erst Ende des Jahres 1802 in der seitens des Hofrichteramtes an den Scholz und die Gerichte von Schimmerau erteilten Weisung ausgesprochen. In gleichem Sinne werden am 14. Mai 1803 Scholz und Gerichte von Beckern bezüglich der dortigen Evangelischen, die sich auch als nicht zu Pawellau gehörig betrachteten, vom Hofrichteramt beschieden. (Abschriften beider Bescheide befinden sich bei den hiesigen Akten.) Beckern ist später, aber noch zu Stahrs Zeiten, nach Karoschke umgepfarrt worden. Den hiesigen Kirchhof, der früher von außen mit Linden besetzt gewesen, hat P. Stahr 1802 von aussen und von innen mit je 24 von der Trebnitzer Äbtissin geschenkten italienischen Pappeln besetzt. (NB. Jetzt ist er, seit wann, ist nicht ersichtlich wieder nur von innen, und zwar mit Kastanien bepflanzt. Die Maulbeerbäume, die ausserdem noch vereinzelt auf dem Kirchhof stehen, stammen noch aus der Zeit Friedrichs des Großen, als derselbe überall Seidenzucht einzuführen bemüht war.) Der 1789 im Begräbnisbuch noch erwähnte "kleine Friedhof", der am südwestlichen Ende eingangs des Dorfes rechter Hand gelegen und wahrscheinlich mit Rücksicht auf die damalige Größe des Kirchspiels angelegt worden war, war zu Pastor Stahrs Zeit schon "außer Gebrauch gekommen und zu einer völligen Leimengrube gemacht." Patron der hiesigen Kirche, Pfarrei und Schule war 1802 noch das hochfürstliche Stift zu Trebnitz. Am 19. Juni 1803 beging dasselbe in höchst feierlicher Weise sein 600jähriges Jubiläum, eine Feier, bei der wie alle Stiftsdörfer auch Pawellau und Brietzen durch ihre Schulzen vertreten waren. 1810 (30. Oktober) wird das Stift durch Säkularisation aufgehoben und alle seine Besitzungen und Gerechtsame gehen auf den Staat über. Seitdem ist der Fiskus, vertreten durch die Königliche Regierung in Breslau, mit zweidrittelteiliger Baukostenverpflichtung Patron der hiesigen Kirche. Das Pfarrbesetzungsrecht ist ein zwischen Fiskus und Gemeinde alternierendes. Die letzte Äbtissin war Frau Dominika, geb. Baronesse von Giller; sie wird von Pastor Stahr als eine kluge, tolerante und christliche Dame bezeichnet.

Quellenangaben

1 Aus dem Stahrenkasten, Jahrgang 10, Blatt 24 - Sonderausgabe: Thüringer Stammfolge, Aus dem Stahrenkasten, Kinder von IV 25, pp. 278-280, V 18-26
Autor: Dr. Kurt Stahr
Angaben zur Veröffentlichung: Druck von H. Klutke, Ebenrode in Ostpreußen, 1939
Kurztitel: Stahrenkasten
2 Denkschrift zur 200-jährigen Jubelfeier der evangelischen Kirche zu Pawellau, Kirchenkreis Trebnitz am 6. Juli 1909, Denkschrift Seite 45-47
Autor: Wilfried Hübner
Angaben zur Veröffentlichung: http://www.huebner-row.de/
3 Denkschrift zur 200-jährigen Jubelfeier der evangelischen Kirche zu Pawellau, Kirchenkreis Trebnitz am 6. Juli 1909, Denkschrift Seite 45-47
Autor: Wilfried Hübner
Angaben zur Veröffentlichung: http://www.huebner-row.de/
4 Aus dem Stahrenkasten, Jahrgang 10, Blatt 24 - Sonderausgabe: Thüringer Stammfolge, Aus dem Stahrenkasten, Kinder von IV 25, pp. 278-280, V 18-26
Autor: Dr. Kurt Stahr
Angaben zur Veröffentlichung: Druck von H. Klutke, Ebenrode in Ostpreußen, 1939
Kurztitel: Stahrenkasten
5 Aus dem Stahrenkasten, Jahrgang 10, Blatt 24 - Sonderausgabe: Thüringer Stammfolge, Aus dem Stahrenkasten, Kinder von IV 25, pp. 278-280, V 18-26
Autor: Dr. Kurt Stahr
Angaben zur Veröffentlichung: Druck von H. Klutke, Ebenrode in Ostpreußen, 1939
Kurztitel: Stahrenkasten
6 Aus dem Stahrenkasten, Jahrgang 10, Blatt 24 - Sonderausgabe: Thüringer Stammfolge, Aus dem Stahrenkasten, Kinder von IV 25, pp. 278-280, V 18-26
Autor: Dr. Kurt Stahr
Angaben zur Veröffentlichung: Druck von H. Klutke, Ebenrode in Ostpreußen, 1939
Kurztitel: Stahrenkasten
7 Aus dem Stahrenkasten, Jahrgang 10, Blatt 24 - Sonderausgabe: Thüringer Stammfolge, Aus dem Stahrenkasten, Kinder von IV 25, pp. 278-280, V 18-26
Autor: Dr. Kurt Stahr
Angaben zur Veröffentlichung: Druck von H. Klutke, Ebenrode in Ostpreußen, 1939
Kurztitel: Stahrenkasten

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