Notizen zu dieser Person
Beutherstraße
Paul Friedrich Fedor Beuther
Geb. 22.12. 1850 in Berlin gest. 1.5.1917 in Dümpten
Heirat mit Fräulein Brookmann, 1903 kam Tochter Emmi zur Welt.
http://vhs.muelheim-ruhr.de/cms/beutherstrasse.html
Die Beutherstraße ist eine Seitenstraße, die am Bürgermeisteramt Dümpten von der Mellinghofer Straße abzweigt.
Als die Bürgermeisterei Styrum 1904 zur Stadt Mülheim eingemeindet wurde, bekam auch Dümpten, das zuvor mit Styrum eine Bürgermeisterei bildete, eine eigene Bürgermeisterei an der Mellinghofer Straße. Der 54 jährige Rittmeister, so nannte man damals einen Oberstleutnant, Paul Beuther wurde beauftragt, das Amt des Bürgermeisters in Dümpten im Jahre 1904 zu übernehmen. Um 1900 war eine militärische Laufbahn eine Sprosse auf der Karriereleiter zum Staatsdienst. Am 10. Februar 1904 wurde er in sein Amt eingeführt. Bald wie im Märchen war es, geradezu eine Attraktion für Dümpten, als Paul Beuther hoch zu Ross die Mellinghofer Straße, früher hieß sie einfach Chaussee, entlangritt. Begleitet und empfangen wurde er von Marschmusik. Die Kinder standen am Straßenrand und winkten mit Fähnchen, sie hatten alle schulfrei. Es soll ein Glanzpunkt gewesen sein, als Paul Beuther so hoheitsvoll feierlich einzog. Es fehlte lediglich die Krone auf seinem Kopf. Und nach den Vorstellungen der Dümptner am Straßenrand soll es so majestätisch gewesen sein, dass alle dann begeistert riefen: "Wie im Königreich!", "Diese Benennung ist heute immer noch in aller Munde und das Prestige hat noch heute seine Geltung. Als 1910 Dümpten seine Selbstständigkeit aufgeben musste, gehörte es nun zur Stadt Mülheim. Trotzdem feiern die Dümptner das Jahr 2010 als "100 Jahre Dümpten" eben das "Königreich Dümpten". Gleichzeitig erscheint das Buch: "100 Geschichten für Dümpten". Sozusagen "DAS Krönchen vom Königreich".
Paul Beuther, in Berlin geboren, wuchs in der Kaiserzeit auch dort auf, wo jeder Junge leidenschaftlich "für's Militär" war. Im Deutsch-Französichen Krieg 1870-71 war er aktiver Offizier und erhielt sogar das Ritterkreuz. Von 1902 bis 1904 war er auch als Kommandeur des Landwehrbezirks Mülheim in militärischen Diensten. Immer noch mit Stolz durfte er seine Uniform im Amt als Bürgermeister in der Zeit weiter tragen. Ab 1910 gehörte Dümpten auch als ein Stadtteil zu Mülheim, und Paul Beuther wurde am 30. März 1910 in den verdienten Ruhestand als Pensionär verabschiedet. Es soll eine tolle Abschiedsfeier für den Dümptner Bürgermeister Paul Beuther und der Bürgermeisterei gewesen sein. Sämtliche Vereine von Dümpten erwiesen ihm mit vielen Darbietungen Ehre. Am 1.11.1911 gab es nochmals einen Höhepunkt für Paul Beuther, als die Querstrasse an der Bürgermeisterei seinen Namen "Beutherstraße" erhielt. Im 1. Weltkrieg 1914 nahm er noch mit 64 Jahren als Battallionskommandeur eines Reserve-Infantrieregiments teil. Welch eine Begeisterung "für's Militär" war das! Leider erlebte er nicht das Kriegsende. Er wurde schwer krank und starb am 1. Mai 1917 mit 66 Jahren.
Auf dem Dümptener Friedhof ist er beigesetzt worden unter grosser Anteilnahme. In einem Zeitungsbericht wurde die Trauerrede von Pfarrer Burbach abgedruckt: "Es wurde die königstreue Gesinnung des tapferen Offiziers hervorgehoben, der schon während des Deutsch-Französichen Kriegs sein Leben für den heimischen Herd eingesetzt hatte. Geradheit und Offenheit zierten den Mann Paul Beuther. Sein Name wird in die Geschichte der Garnison und Gemeinde fest stehen für alle Zeiten."
Am 3. Mai 1917 stand in der Mülheimer Zeitung in seinem Nachruf unter anderem:
".... Paul Beuther hat das Amt des Bürgermeisters mit größtem Erfolg bis 1910 verwaltet. Sein Andenken wird in der Bürgerschaft in Ehren gehalten."
Ingo
Brockmann
