Notizen zu dieser Person
Befreundet mit Wurselius, besuchte mit ihm die Zwickauer Lateinschule und die Univrsität in Wittenberg. 1540 Eintritt in den Orden der Kreuzherren vom Roten Stern in Eger; erhielt vom Bamberger Bischof Wienand von Redwitz die ersten Weihen. Zwischen 1540 und 1542 zum Protestantismus übergetreten, evangel. Diakonus 1542 in Elsterberg bei Plauen , in Hohndorf (Reuß) und Steindorf. 1546 nach Plauen als Landdiakonus zu seinem Schwiegervater Merkel, Pastor in Jößnitz, kam 1550 nach Schönfels bei Zwickau, 1552 nach Lichtenstein, 1555 Pfarrer in Lößnitz, 1558 Promotion zum Magister in Wittenberg, 1560 wirkte er im Dom zu Freiberg als Mittagsprediger und Vertreter des Superintendenten, gab hebräischen Unterricht, 1564 Stadtkirche zu Falkenau bei Eger (Böhmen), 1567 in Wittenberg wohl wegen seiner hebräischen Studien . Hier ließ er sein in Falkenau verfaßtes berühmtes Gebetbuch unter dem Titel "Christliche Gebete für allerlei Nöte und Stände der ganzen Christenheit ausgeteilt auf alle Tage in der Woche zu sprechen, samt gemeinen Danksagungen auch Morgen- und Abendsegen"drucken. Berühmt ist sein Gebetbüchlein "Das Habermännle" von 1567. Der erste Teil enthält Gebete für die einzelnen Wochentage, der zweite für die verschiedenen Lebenslagen und Stände. H. benutzte wie auch andere zeitgenössische Erbauungsschriftsteller formell wie inhaltlich auch katholische Vorlagen, besonders jesuitische Gebetsliteratur. Sein Gebetbüchlein fand weiteste Verbreitung und wurde auch in andere Sprachen übersetzt. Es ist von der späteren Gebetsliteratur reichlich verwertet und bis in unsere Zeit (1935) immer wieder neu aufgelegt worden. 1568 Rückkehr nach Falkenau. 1573 Prof.d. hebräischen Sprache in Jena, 29.1.1574 theolog. Doktor, 1575 nach Wittenberg berufen, ab 17.11.1576 erster evangel. Stiftssuperintendent des administrativen Hochstifts Zeitz verbunden mit Pfarramt zu St. Michael., Verfasser hebräischer Grammatik und des Wurzelwörterbuchs. (s.Abl.) Seine Biographie : Avenarische Chronik von Ludwig Avenarius bei O.R.Reisland,Leipzig 1912 Er ist Stammvater eines starken Pfarrergeschlechtes geworden, das vor allem in Sachsen wirkte. (Dietmann V, Loesche, Mathesius u. Lorenz)
Mittwoch Gebet: Google books