Notizen zu dieser Person
Gf. v. Angoulême um 993, bekannt vor allem als Anführer einer großen Pilgergesellschaft, bestehend aus ranghohen Adligen, die am 1.10.1026 Angoulême verließ und, über Ungarn und Konstantinopel ziehend, in der ersten Märzwoche 1027 Jerusalem erreichte. Bereits im Juni oder Juli 1027 war Wilhelm wieder unter großer Anteilnahme der Bevölkerung nach Angoulême zurückgekehrt. Als er wenige Monate später im Winter 1027 schwer erkrankte, ließ sein Sohn Alduin mehrere Frauen wegen des Verdachts auf Zauberei festnehmen und foltern, um sie zu einem Geständnis zu zwingen. Als Wilhelm auf dem Sterbebett liegend davon erfuhr, ordnete er die Freilassung der Frauen an. Nachdem er gestorben und tags darauf in der Abtei Saint-Cybard bestattet worden war, ordnete Alduin dennoch die Verbrennung der Frauen an, weil einige von ihnen unter der Folter gestanden hatten. Eine Chronik aus dem 12. Jahrhundert berichtete, dass Wilhelm tatsächlich von seiner Schwiegertochter Alaisia, der Frau von Alduin, vergiftet worden sei, weil er die Enterbung ihrer Kinder beabsichtigt habe. Möglich, dass diese Behauptung aus propagandistischen Gründen von den Nachkommen Gottfrieds, dem zweiten Sohn Wilhelms, aufgestellt worden war, um dessen Machtübernahme nach dem Tod Alduins unter Verdrängung von dessen Kindern zu rechtfertigen.