Notizen zu dieser Person
Simon (von) Malsch alias Malsius (1585-1648) lernte an der Lateinschule seiner Heimatstadt Schmalkalden, bevor er 1599 zu einem älteren Bruder nach Magdeburg geschickt wurde. Nach erfolgreichem Schulbesuch unter dem Rektorat des berühmten Georg Rollenhagenn begann er 1601 ein Studium in Wittenberg, das er 1602 in Jena fortsetzte und 1604 in Leipzig vor allem auf die Jurisprudenz ausrichtete. Nach seiner Promotion 1607 praktizierte er daselbst als Anwalt, bis ihn 1620 Graf Anton Günther von Oldenburg als Rat bestallte. Er war für diesen bis 1626 sowie im Jahre 1629 vor allem in der Weserzollsache auf zahlreichen Gesandtschaftsreisen tätig, die ihn nach Köln, Mainz und Trier (1623), Berlin, Dresden (1621, 1622), Wolfenbüttel (1622, 1623, 1629), Celle, Zerbst (1621), Coswig (1621), Münster, Regensburg (1623), Prag, Wien (1621, 1623), Kopenhagen (1620) und Den Haag (1623) führten. Nach eigenen Angaben war er dabei über 5000 Meilen gereist. Von 1626 bis 1633 war Malsius oldenburgischer Landrichter in Jever, von 1633 bis 1634 diente er als Vizekanzler und von 1634 bis 1638 als Kanzler dem magdeburgischen Erzstift. Danach übernahm er für neun Jahre dasselbe Amt bei den Herzögen von Sachsen in Eisenach und Weimar. 1647 wählte er Halle als Altersruhesitz und verstarb bald darauf. Während seiner zahlreichen diplomatischen Missionen am Hof Ferdinand II. wurde Malsius 1622 zum Hofpfalzgrafen ernannt und 1623 im Adelsstand bestätigt. Seine zweite Ehefrau und Witwe Anna Maria war eine Tochter des am Hof des Administrators Christian Wilhelm von Brandenburg tätigen Kanzlers Kilian Stisser. Malsius wurde in der gleichen Bogenkammer wie dieser beigesetzt (s. Nr. 411). Sein Sohn Ernst wurde Pfänner in Halle, seine Tochter Dorothea heiratete den hallischen Geistlichen Johann Gottfried Olearius, nachmals Autor des so überaus wichtigen ,Coemiterium Saxo-Hallense". Ernst und Dorothea gehörten zu den im Jahr 1648 noch lebenden neun der insgesamt fünfzehn Kinder des Simon Malsius. Auf dem Stadtgottesacker hatte sich noch das Grabmal seines 1628 achtzehnjährig gestorbenen Sohnes Simonides erhalten.