Gerhard SCHERFGIN

Gerhard SCHERFGIN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Gerhard SCHERFGIN
Beruf Bürger zu Köln, Kaufmann

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1210
Taufe
Tod 1287
Heirat etwa 1235
Heirat etwa 1250
Heirat vor 1280

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1235
Gertrud JUDE
Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1250
Guderadis VON DER LINTGASSE
Heirat Ehepartner Kinder
vor 1280
Bertha N

Notizen zu dieser Person

Ritter und Schöffe, siedelt sich auf dem Malzbüchel an, zu seiner Zeit wohl der reichste und mächtigste Bürger Kölns. Gönner des Kölner Stadtchronikers Gottfried Hagen, der ihn als Dank dafür mit den größten Lobsprüchen überhäuft. Wäre Gottfried Hagens Chronik unsere einzige Quelle für Gerhard Scherfgin, so würde man ihn für einen unerschrockenen, in vielen Turnieren erprobten bürgerlichen Ritter halten. Dieses Bild gibt aber nur die Glanzseite seines Lebens wieder, das dem kaufmännischen Erwerb gewidmet war. "Namentlich zeichnete sich Ritter Gerhard aus. Er war der stärkste Mann seiner Zeit, der Herkules des Mittelalters. Zu Trasigny in Brabant, im Jahr 1251, hatte er unter 2000 Rittern den Sieg davon getragen, und im Turnier zu Neuß, wo man ihm mit Ernst zu Leibe gegangen war, hatte auch er Ernst gemacht und einige Dutzend Ritter erschlagen. Im Kampfe gegen die Weber und gegen die Weisen, wo er auf Seiten der Overstolzen stand, vollbrachte er viele kühne Thaten. Vor ihm mußten die dichtesten Haufen weichen, was nicht erschlagen wurde, das wurde erdrückt. Im Kampfe gegen die Weisen kam er mit Hilger dem Rothen, Frau Idens Sohn, seinem Nebenbuhler in der Stärke, in Handgemenge; mit einem Schlag streckte er ihn in den Staub. Solche Thaten brachten Gerhard einen weit verbreiteten Ruf, alle umwohnenden Fürsten trachteten nach seiner Freundschaft, er stand mit Allen in Verbindung und besaß Lehen von ihnen; so von Graf Reinold von Geldern 29 Morgen bei Mengenich, vom Grafen von Jülich 30 Morgen daselbst, vom Erzbischof von Cöln Güter zu Waltrup und Noissenburg und eine Rente von 5 Mark, vom Grafen von Catzenellenbogen die Vogtei zu Keldenich, vom Grafen von Berg eine Rente von 4 Mark, von Walram, dem Herrn von Bergheim ebensoviel, vom Herzog von Limburg 3 Mark Rente, von Herrn von Falkenburg 40 Mark, vom Bischof von Münster 6 Mark und vom Bischof von Lüttich 5 Mark Rente. Er war bei den wichtigeren Händeln seiner Zeit thätig und kommt daher auch häufig in Urkunden vor: 1257 war er Bürge in dem Bündnisse der Stadt Cöln mit dem Grafen Adolf von Berg; 1259 wurde er vom Erzbischof Conrad des Scheffenamtes entsetzt, war aber doch 1260 im Gefolge des Erzbischofs; 1262 wurde er zum Schiedsrichter in dem Vertrage zwischen der Stadt Cöln und dem Grafen Theoderich von Cleve ernannt; 1272 schloß er im Namen der Stadt Cöln ein Bündnis mit Graf Adolf von Berg, war 1276 Schiedsrichter zwischen Stadt Cöln und Graf Wilhelm von Jülich; 1280 Zeuge bei der Executionsandrohung, welche der päpstliche Nuntius wegen des gefangenen Erzbischofs Engelbert gegen Graf Wilhelm von Jülich erließ; 1280 besiegelte er eine Urkunde des Dynasten Daniel von Bachem und dessen Frau Sophia, als deren Oheim. Auch Bruno und Herman Scherffgen, letzterer Neffe Gerhards, zeichneten sich im Kampfe gegen die Weisen aus..." Vasall des Erzbischofs, der Grafen von Jülich, Limburg, Geldern, Berg und Katzenellenbogen sowie des Kölner Edelvogtes. Er blieb aber Bürger, war Schöffe, Mühlenerbe und noch 1270 mit anderen Kölner Kaufleuten in Brabant tätig. Was er an Hausanteilen in Köln ererbte, war nicht viel und wurde bald von ihm abgestoßen. Sein Erbteil dürften die erzbischöflichen und domstiftischen Lehengüter zu Waltrappe, Noissenburg, Mengenich und Husen gewesen sein, da er auch Gerhard, seinem ältesten Sohne, statt anderen Erbes diese Ländereien, vermehrt um einen Hof bei Lintweiler und um 12 Morgen Allodialland, vermachte. Gerhards erster und selbstgekaufter Wohnsitz lag in Kolumba und wohl nicht zufällig neben dem Hofe des Bischofs von Lüttich. Er gab ihn 1251/55 gegen den größeren Hof Polene am Marienplatz auf, in dem 1338 der englische König bei seinem Enkel Heinrich Scherfgin, der 1331/33 in England lebte, zu Gast war. Diesen Hof erweiterte er durch Ankauf benachbarter Häuser zu einem Komplex, der die Grundstücke Marienplatz I 20-23 und Mühlenbach III 19-21 umfaßte. Seine Erwerbungen im Marktgebiet zeigen spekulatives Interesse. Wie die Hardevust und Jude um 1258 die städtischen Verkaufsstände aufkauften, so wird er mit seinem ältesten Sohn bei ähnlicher Gelegenheit von der verschuldeten Stadtgemeinde das Haus Aachen, in dem die Wollweber standen, an sich gebracht haben. Diesen vererbpachtete er es 1277 für 24 Mark jährlicher Erbrente mit dem Recht, daß sie jede Mark Zins mit dem 24fachen Betrag ablösen durften. Er kam damit ihrem Wunsch, die Erbpacht allmählich in Eigentum umzuwandeln, entgegen, doch erschwerte er ihn, während er seinen Erben den Rückkauf von 9 Mark dieses Zinses, die er selbst testamentarisch an Klöster vermachte, sehr erleichterte, indem er die Einlöse auf das 10-, 12-, 13- oder 18fache des Legates festsetzte. Besonders wertvolle Grundstücke besaß er ferner am Heumarkt (V 3), in der Rheingasse (I 7 und 8), vor S. Martin (II 9), am Himmelreich (II 4) und in der Bechergasse (I 1-3?). Einen Hof am Gereonstor hat er nur kurze Zeit behalten, dagegen zur Zeit seiner dritten Ehe den Saphirshof am Griechenmarkt und einen Anteil einer "Walkmühle" gekauft, wiederum ein Anzeichen, daß er die Weber von sich abhängig machen wollte. Seine Beziehungen zum Hochadel erklären die Zunahme seines Landbesitzes sowie die 20 Mark Jahreseinkünfte aus Geldlehen, die der Erzbischof eigentlich 1259 verboten hatte. Rechnet man die Barmittel hinzu, die seine 12 Kinder als Aussteuer brauchten, so kann man sich ein ungefähres Bild seines Vermögenszuwachses machen. 1252 Nov 23: er verkauft ½ Haus Baseler an Uda, Wwe. von Hildebrand de Linnefe, 1257 Vertreter der Stadt Köln, 1258 Schiedsrichter im Streit zwischen Erzbischof Conrad und der Stadt Köln, 1259 Ritter Gerhard Scherfgin mit seiner Frau Guderadis verpfändet dem Daniel Jude auf Lebenszeit ein Haus an der Hohen Pforte, genannt zum Stall, für 4 marc. lebenslänglich. 1259 mit allen anderen Schöffen, ausgenommen Bruno Krantz, wegen Amtsüberschreitung von Erzbischof Conrad abgesetzt, 1263 übertrug ihm Herzog Walram von Limburg einen Teil der Forderungen, die er an die Stadt Köln hatte, 1265 März: er vergleicht sich mit seinen Kindern aus erster Ehe, 1265 er kämpft auf Seiten des Waltelm von der Aducht gegen die aufständischen Weber, vor 1271/72 BM von Köln, Ritter. 1277 März schenkte er seinem gleichnamigen Sohn die Hälfte des Hauses Achen, wo die Tuchmacher vom Griechenmarkt ihre Verkaufsstände hatten, sowie den Hof bei Lintweiler. 1286 Testament.

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Titel Genealogie Bernd Josef Jansen
Beschreibung
Hochgeladen 2024-06-03 22:14:43.0
Einsender user's avatar Bernd Josef Jansen
E-Mail berndjosefjansen@freenet.de
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