Philipp Matthäus HAHN

Philipp Matthäus HAHN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Philipp Matthäus HAHN
Beruf Gemeindepfarrer, Theologe, Ingenieur

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 25. November 1739 Scharnhausen nach diesem Ort suchen [1] [2] [3]
Tod 26. November 1790 [4] [5]
Heirat 11. Januar 1776 Münchingen nach diesem Ort suchen [6]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
11. Januar 1776
Münchingen
Beate Regina FLATTICH
Heirat Ehepartner Kinder

Anne Marie RAPP

Notizen zu dieser Person

Pfarrer in Onstmettingen 1764, in Kornwestheim 1770, in Echterdingen 1781 (Württemberg. Fmilienstiftung, H. 7, § 256b), Gemeindepfarrer, Theologe, Ingenieur, konstruierte u.a. eine mechanische Rechenmaschine für die 4 Grundrechenarten (Kurze Geschichte der Familie Paulus/Hoffmann) ---
unterschiedliche Sterbeangaben: † 2. Mai 1790 in Echterdingen (wikipedia), † 26.11.1790 (Kurze Geschichte der württembergischen Familie Paulus/Hoffmann, 2000; Die Württembergischen Familien-Stiftungen …, 7. Heft (Bocer´sche Stiftung), § 256b)

Philipp Matthäus Hahn (* 25. November 1739 in Scharnhausen, heute Ortsteil von Ostfildern; † 2. Mai 1790 in Echterdingen, heute Ortsteil von Leinfelden-Echterdingen) war ein deutscher Pfarrer, Konstrukteur und Erfinder.
Philipp Matthäus Hahn hat sowohl in der Kirche als auch in technischen Engagements Wegweisendes geleistet.

Der Pietist
Als Pfarrer hat Hahn auf seiner ersten Pfarrstelle von 1764–1770 in Onstmettingen (heute Ortsteil von Albstadt) das Neue Testament übersetzt, ein Predigtbuch und andere theologische Werke verfasst und sich seinen Aufgaben als Geistlicher mit Leib und Seele verschrieben. Hahn gehörte zur großen Bewegung des württembergischen Pietismus; er war ein bedeutender pietistischer Theologe. Obwohl er zeitlebens als Pfarrer im Dienst der Kirche stand, sympathisierte er immer mit dem Radikalen Pietismus und unterhielt Kontakte zu vielen Separatisten.

Der „Mechanikus“
Dennoch schlug sein Herz auch für das Tüfteln. Deshalb kann man ihn auch als Ingenieur, Mechaniker und Erfinder bezeichnen, der Bahnbrechendes geschaffen und erfunden hat. Er gilt mit diesen Arbeiten als Begründer der feinmechanischen Industrie in der Region Zollernalbkreis und insbesondere in Albstadt.

Uhren
Ausgehend von seinem Interesse für die Astronomie fertigte er Uhren mit astronomischem Bezug, entwickelte sich zu einem der besten Uhrmacher. Er fertigte u.a. Taschenuhren, Sonnenuhren, Barometer, Blitzableiter und hydrostatische Waagen. Beispiele seiner Arbeiten kann man heute noch in Balingen und Echterdingen sehen: In Balingen stammt die Sonnenuhr an der Stadtkirche von Hahn, in Echterdingen konstruierte er die mechanische Uhr der Ortskirche, welche nun in einem Glaskasten beim Heimatmuseum aufgestellt ist.

Als Autodidakt baute er in seiner Werkstatt auch sog. astronomische Uhren, die auf 6 Zifferblättern verschiedenste astronomische Daten anzeigten, wie Sekunden, Stunden, Tage, Mond- und Sonnenphasen, Sternbilder. Er erfand dazu sinnvolle und komplizierte Mechanismen, welche die Anzahl Tage im Monat richtig anzeigten, und dies auch in Schaltjahren! Neben den genialen Ideen zur korrekten Datenanzeige hat er grossen Wert auf die künstlerische Gestaltung gelegt, was auch als Ausdruck seiner Bewunderung für das heliozentrische Weltbild des Kopernikus zu verstehen ist. Eine tadellos erhaltene astronomische Uhr von 1775 steht im Historischen Museum Basel ("Kirschgartenmuseum"), ein gleiches Uhrwerk, leider ohne Zeiger und Holzkasten im Schweizerischen Landesmuseum in Zürich.

„Weltmaschinen“
Eine Spezialität Hahns waren hochkomplexe astronomische Modelle, die er vor allem für den württembergischen Herzogshof konstruierte. Ein frühes Exemplar befindet sich heute im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart. Spätere Exemplare stehen noch im Residenzschloss Ludwigsburg und im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.

Waagen
Zum Stichwort „Waagen“ ist dann eine seiner ganz großen Erfindungen, nämlich die der „gewichtslosen Neigungswaage“ zu nennen: Sie ist letztlich Ausgangspunkt zur bedeutsamen Waagenindustrie in der Region Zollernalb, die heute weltweit hohes Ansehen genießt.

Rechenmaschine
Auch die Konstruktion einer Rechenmaschine, die seinerzeit alles andere in den Schatten stellte und bis zu 12-stellige Ergebnisse errechnen konnte, ist als bedeutendes Resultat aus dem beispielhaften und zutiefst beeindruckenden Schaffen des „Mechaniker-Pfarrers“ hervorgegangen.

Persönliche Verhältnisse
Philipp Matthäus Hahn war ein Vertreter jenes Typs des evangelischen Landgeistlichen, wie er sich seit der Reformation in Württemberg herausgebildet hatte. Kennzeichnend waren die vielfältigen Kontakte und verwandtschaftlichen Beziehungen der Pfarrer untereinander, die so eine relativ homogene und sich selbst ergänzende Schicht bildeten.
Hahns erste Frau, Anna Maria Rapp, starb 1775 bei der Geburt des siebten Kindes. Nach ihrem Tod heiratete er Beata Regina Flattich, Tochter eines einflussreichen Pfarrers aus Münchingen, Johann Friedrich Flattich, mit der er noch weitere Kinder hatte. Eines davon, Beate Paulus, sollte später seine Werke herausgeben und selbst als Pfarrersfrau und Pädagogin bekannt werden.
Die Leistungen Hahns auf mechanischem Gebiet erregten seinerzeit einiges Aufsehen. So wurden auch Kaiser Joseph II., Goethe und Herzog Carl August von Weimar auf ihn aufmerksam. Ersterer besuchte ihn 1777, letzterer 1779 in Kornwestheim.

Nachwirkung
Trotz Hahns zahlreicher theologischen Werke ist sein Wirken in diesem Bereich auf seine Lebenszeit beschränkt geblieben.
Dagegen ist Philipp Matthäus Hahn als Konstrukteur und Wissenschaftler zu einem der bedeutenden Väter der mess- und präzisionstechnischen Industrie geworden. Er ist gleichermaßen ein klassisches Beispiel für die bescheidene und arbeitsame „schwäbische Mentalität“.

Seine Vorbildfunktion hat die Philipp-Matthäus-Hahn-Stiftung, die im 250. Geburtsjahr Hahns gegründet wurde, mit der Namensgebung zu seinen Ehren aufgegriffen.
Das Philipp-Matthäus-Hahn-Museum in Albstadt-Onstmettingen

Im Philipp-Matthäus-Hahn-Museum in Albstadt-Onstmettingen, Albert-Sauter-Straße 15, können das Leben Hahns bildhaft nachvollzogen und viele seiner Werke besichtigt werden.

Nach Hahn sind folgende Schulen benannt:
* Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium in Leinfelden-Echterdingen
* Philipp-Matthäus-Hahn-Schule, Technische Schule in Nürtingen
* Philipp-Matthäus-Hahn-Schule, Gewerbliches Schulzentrum in Balingen, ehemals in Albstadt

Philipp-Matthäus-Hahn-Preis
Die Stadt Kornwestheim, in der Hahn von 1770 bis 1781 eine Pfarrstelle innehatte, verleiht seit 1989, in der Regel im Abstand von drei Jahren, den Philipp-Matthäus-Hahn-Preis für hervorragende Arbeiten auf den Gebieten der Theologie, der Kirchengeschichte und der Naturwissenschaften. Der Preis war zunächst mit 5.000 DM dotiert (im Jahre 1989 anlässlich der Hahn-Jubiläumsjahre mit doppelter Dotation ausgestattet), seit 2002 mit 3.000 Euro.

Philipp-Matthäus-Hahn-Preisträger
* 1989: der Pietismusforscher Reinhard Breymayer
* 1993: der Naturwissenschaftler Günther Oestmann
* 1996: der Theologe Thomas K. Kuhn
* 1999: die Naturwissenschaftlerin Martina Kölbl-Ebert
* 2002: der Pietismusforscher Eberhard Fritz
* 2006: der Mathematiker Bernhard Korte

Literatur
* Philipp Matthäus Hahn: Kurze Beschreibung einer kleinen beweglichen Welt-Maschine. Faksimile-Neudruck der wiederentdeckten Ausgabe Konstanz, Lüdolph, 1770. Herausgegeben von Reinhard Breymayer. Mit einem Geleitwort von Alfred Munz. Tübingen : Noûs-Verlag Thomas Leon Heck, 1988
* Philipp Matthäus Hahn 1739–1790. Pfarrer, Astronom, Ingenieur, Unternehmer. Teil 1: Katalog. Teil 2: Aufsätze. Württembergisches Landesmuseum Stuttgart, 1989
(Grundlegendes Sammelwerk über Ph. M. Hahn)

* Christoph Ulrich Hahn: Philipp Matthäus Hahns hinterlassene Schriften, 1828
* Walter Stäbler: Pietistische Theologie im Verhör.Das System Philipp Matthäus Hahns und seine Beanstandung durch das württembergische Konsistorium, Calwer Verlag, Stuttgart 1992. – Vorher Ev.-Theol. Diss. Münster in Westfalen 1990. [ISBN 3-7668-3130-5]
(Quelle: wikipedia-Artikel über Philipp Matthäus Hahn, Stand: 13.11.2008)

Quellenangaben

1 Kurze Geschichte der württembergischen Familie Paulus/Hoffmann, 2000.
2 Die Württembergischen Familien-Stiftungen …, 7. Heft (Bocer´sche Stiftung), § 256b
Autor: Ferd. Friedr. Faber (Hrsg.)
3 Wikipedia-Artikel über Philipp Matthäus Hahn
Angaben zur Veröffentlichung: http://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Matth%C3%A4us_Hahn
4 Kurze Geschichte der württembergischen Familie Paulus/Hoffmann, 2000.
5 Die Württembergischen Familien-Stiftungen …, 7. Heft (Bocer´sche Stiftung), § 256b
Autor: Ferd. Friedr. Faber (Hrsg.)
6 Die Württembergischen Familien-Stiftungen …, 7. Heft (Bocer´sche Stiftung), § 256b
Autor: Ferd. Friedr. Faber (Hrsg.)

Datenbank

Titel Hoffmann aus Hirschberg (Schlesien) und Württemberg sowie Nebenlinien
Beschreibung Vorfahren von Silvia-Theres Hoffmann (1947-2017), Ina-Kareen Hoffmann (1951-2011) und Ellen-Andrea Hoffmann (1954-2017)
Hochgeladen 2019-10-07 01:14:07.0
Einsender user's avatar Ralf Gräfenstein
E-Mail graefe61@gmail.com
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person