Maria MOSER

Eigenschaften

Ereignisse

Eltern

Ehepartner und Kinder

Notizen zu dieser Person

"Sie liebte ihren Gatten, wenigstens achtete sie ihn redlich, trotzdem die Charaktere beider völlig verschieden waren. Was sie miteinandergemein hatten, waren vorzüglich zwei Dinge: grenzenlose Freigiebigkeit u. Liebe zu chemischen Untersuchungen, nur mit dem Unterschiede, dass die Frau in ihrer Freigiebigkeit nach Wahl verfuhr u. in der andern Betätigung den praktischen Zweck als Ärztin verfolgte, Medikamente herzustellen, während der Mann in seiner gutherzigen, jovialen Art die Mittel oft an Schmarotzer vergeudete und mit seinen chemischen Studien der Neigung des Zeitalters zu geheimen Künsten u. damit manchem Betrüger zum Opfer fiel. Diese leichten Seiten ihres Gatten störten zwar die eheliche Harmonie nicht, wohl aber zehrte sich, zumal da auch noch mit der Zeit sich ein reicher Kindersegen einstellte, das von den Gatten in die Ehe gebrachte nicht unbeträchtliche Vermögen auf, u. als nach einem langwierigen, kostspieligen Krankenlager der Gatte starb, sah sich die Witwe plötzlich der Not preisgegeben. Sie zog nach Tübingen, wo ihre Verwandten u. die alten Freunde ihres Schwiegervaters, des Kanzlers Andreä, sich ihrer annahmen. Sie hatte 7 unversorgte Kinder, darunter 4 Söhne, die sich alle dem Studium widmen wollten. Sie wusste die dürftigen Reste ihres kleinen noch geretteten Vermögens so geschickt zu verwenden, dass ihr Sohn vom nie leeren Ölkrüglein der Witwe zu Sarepta sprechen konnte. Erst nachdem die Kinder durch gute Lebensstellungen oder Heiraten versorgt waren, folgte sie einem längst an sie ergangenen Rufe der Herzogin Sibylla, Gemahlin des Herzogs Friedrich. Sie wurde von der durch ihren Wohltätigkeitssinn bekannten Fürstin zur Aufseherin der Hofapotheke ernannt, mit welcher eine Art allgemeiner Wohltätigkeitsanstalt verbunden war. Manche Jahre stand die würdige Frau dieser Einrichtung mit der größten Treue und Gewissenhaftigkeit vor. Nach dem Tode des Fürsten folgte sie der Herzogin auf ihren Witwensitz nach Leonberg, wo sie die gleiche charitative Tätigkeit entfaltete. Acht Jahre verbrachte sie in dieser Stellung zu Stuttgart u. Leonberg. Nichts ist bezeichnender für die Wertschätzung, die diese seltene Persönlichkeit genoss, als die Tatsache, dass nach dem Tode der Herzogin Sibylla (16.11.1614) ihr Sohn Johann Friedrich u. dessen Gemahlin sowohl als auch die Leonberger sie in ihrer Mitte haben wollten. Die Leonberger boten ihr freien Aufenthalt u. einen nicht unbeträchtlichen Jahresgehalt an. Sie sehnte sich indessen nach Ruhe, erbat ihre Entlassung aus dem Hofdienst u. lebte von da an abwechselnd bei ihren Kindern. Ihr sehnlichster Wunsch wäre es gewesen, aus eigenen Mitteln ein Hospital, wäre es auch noch so klein, errichten zu können" (aus: Geschichte der Moser von Filseck, 1911)

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Titel	Württemberg, Durlach, Zillertal
Beschreibung	Bitte keine email senden, bei Fragen einen Kommentar schreiben, ich werde darauf antworten, wenn ich eine Antwort weiß. Sv = Sohn von, Tv = Tochter von, VN = Vorname, FN = Familienname, * Geburt, ~ Taufe, oo Ehe, + verstorben, ▭ Beerdigung, o/o Scheidung, o-o unehel. Beziehung. Weitere Abkürzungen finden Sie beim Familiennamen ABKÜRZUNGEN. Namen habe ich standardisiert.  Wenn etwas am Ende der Notizen in Klammern steht, mit "auch" beginnend, dann sind es Behauptungen anderer Forscher, die mir fraglich erscheinen. Benutzte Datenquellen: familysearch.org, sowie Stammbäume Kathy Bonnell, Ulrich Herrmann, Helmut Dollinger, Friedemann Kiedaisch, Wolfgang Wucherer, Alex Bueno-Edwards, Friedrich Klenk, Andreas Theurer, Rudi Hauser, Günter Henzler, und andere. Literatur: Tübinger Familienbuch (Reinhold Rau), Percha im Pustertal (Bruno Mahlknecht), und andere.
Hochgeladen	2024-04-29 16:13:15.0
Einsender	Hans Mann
E-Mail	hansahnen@freenet.de
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