Notizen zu dieser Person
Er ist als "Endres Kießling zu Vprota [= Oppenroth]" am 24.10.1619 Pate in Weißdorf bei einem Kind des Matthäus Sachß. - Bei der Hochzeit seiner Tochter 1638 bereits verstorben; er wohnte lt. ihrem Hochzeiteintrag in Oppenroth. Oppenroth ist ein Weiler (heute 10 Hausnummern). Sicherlich sein Sterbeeintrag: 1637 "Enser Kiesling von vbrot den 18 junius begraben worden" (Aufn. 175). 1634 starben viele Menschen an der Pest; während in den meisten Pfarreien die Kirchenbucheinträge 1634 deswegen abbrechen, wurden in Weißdorf vom Pfarrer und nach dessen Pesttod 1634 von einem weiteren Schreiber bis zum zum Frühjahr 1635 gewissenhaft die zahlreichen Verstorbenen verzeichnet. Erst nach dem 7.4.1635 brechen auch hier die Einträge ab. 1636 führt dann ein neuer Schreiber, bei dem es sich um einen Laien handeln muß, da er recht ungelenk schreibt, die Aufzeichnungen wieder weiter. Er schreibt die Namen nach Gehör (Jagob, Elieseweta, Marchereta, Katter, beter); Enser dürfte Enders meinen. - Daß es sich bei Andreas Kießling von Oppenroth um den Andreas Kießling aus Benk handelt, der 1603 Margaretha Puchta (Pocka) heiratet und danach zunächst in Weißdorf lebt, beweist folgender Taufeintrag aus dem Jahr 1631 im KB Weißdorf (Aufn. 53): Ulrichen Brodtmerkhels zu Reicholdsgrün, in die Pfarr Kirchenlamitz gehörig, ehel. Hausfrau, "ein Pochtens Tochter", ist hieraus zu ihren Freunden (= Verwandten) gangen, und als sie nach "Vproth" zu ihrer Schwester kommen, ist sie allda einer jungen Tochter genesen: die Schwester kann nur Margaretha Puchta gewesen sein, Ehefrau des Andreas Kießling! Bei der Geburt des ersten Kindes von Margaretha Puchta und Andreas Kießling 1604 in Weißdorf vermerkt der Pfarrer: Ist viel zu früh gelegen, ist zuvor den 5. Oktober kopuliert worden (gemeint ist, daß Margaretha zu früh in den Wehen lag). Das nächste Kind wird 1606 ebenfalls in Weißdorf geboren, 1608 kommt dagegen ein Kind in Oppenroth auf die Welt, weil sich Andreas Kießling lt. Taufeintrag bei einem Philipp Kießling aufhielt, der damals offenbar in Oppenroth lebte (eigentlich lebte er in Benk - vielleicht wurde der Eintrag irrtümlich in dem damals nach Orten unterteilten Taufregister unter Oppenroth verzeichnet und gehört in Wirklichkeit nach Benk?). Die weiteren Kinder werden alle wieder in Weißdorf geboren. - Eine seiner Töchter, deren Vorname nicht genannt wird, bringt 1638 in Oppenroth ein anscheinend uneheliches oder vor der Ehe gezeugtes Kind zur Welt, das im Haus auf den Namen Lorenz getauft wurde (Pate Lorenz Zan von Oppenroth); bis zur Geburt wußte niemand davon ("und hatt man kein word [ka?]um gewist so lang bieß das Kind ist geboren worden", Aufn. 53). Vielleicht ist Anna gemeint, die 1638 heiratete.
Heike
Neumair
