Wilhelm "Kurznase" VON AQUITANIEN

Wilhelm "Kurznase" VON AQUITANIEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Wilhelm "Kurznase" VON AQUITANIEN
Beruf Ritter, Graf von Toulouse

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 751 Saint-Guilhem-le-Désert, Département Hérault, Region Okzitanien, FRANKREICH nach diesem Ort suchen
Bestattung Kloster Saint-Guilhem-le-Désert, Département Hérault, Region Okzitanien, FRANKREICH nach diesem Ort suchen
Tod 1. Juni 812 Saint-Guilhem-le-Désert, Département Hérault, Region Okzitanien, FRANKREICH nach diesem Ort suchen
Heirat
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Kunigunde VON RAZÈS
Heirat Ehepartner Kinder

Witberga VON HORNBACH

Notizen zu dieser Person

Wilhelm von Aquitanien, auch „Wilhelm von Gellone“, „Wilhelm der Heilige“, „Wilhelm Kurznase“ (französisch Guilhem oder Guillaume; † wohl 28. Mai 812[1] in Gellone, heute Saint-Guilhem-le-Désert bei Montpellier in Frankreich) aus dem nach ihm benannten Hause der Wilhelmiden war von 790 bis zum Jahr 806, als er sich in ein Kloster zurückzog, Graf von Toulouse. Sein Nachfolger in Toulouse wurde Beggo I., dem im Jahr 811 dann auch die Grafschaft Paris anvertraut wurde.

Wilhelm war Sohn des Grafen Theodorich von Autun und dessen Frau Aldana, die vielleicht eine Tochter des fränkischen Hausmeiers Karl Martell war (was aber umstritten ist), womit er ein Schwippschwager von Karl dem Großen gewesen wäre.

Karl der Große ernannte Wilhelm 789/90 als Nachfolger des abgesetzten Grafen Chorso zum Grafen von Toulouse. In seiner Funktion als militärischer Befehlshaber führte er wohl den Titel eines dux, wenngleich sich dies nicht explizit in den Quellennachweisen lässt.[2] Eventuell war er für die Rückeroberung der Stadt Nimes verantwortlich, doch musste er 793 bei der Schlacht am Fluss Aude gegen ein größeres arabisches Heer eine Niederlage hinnehmen. In den Quellen wird jedoch immer wiederder Mut des Grafen betont, so auch bei den folgenden Auseinandersetzungen mit den Arabern. 801 eroberte er gemeinsam mit Ludwig dem Frommen die Stadt Barcelona,[3] übte danach für kurze Zeit die Herrschaft in Katalonien aus. Die Vita Hludowici imperatoris Thegans berichtet zudem, dass ein Wilhelm im Jahr 801 bei Córdoba kämpfte, doch ist hier die Zuordnung zum Grafen von Toulouse unsicher.[4]

Wilhelm wurde ein besonders enger Vertrauter des späteren Kaisers Ludwig während dessen Herrschaftszeit in Aquitanien. In der Forschung wird zum Teil angenommen, dass Karl der Große den jungen Grafen gezielt in eine Vertrauensposition gesteuerthatte, um so auch Einfluss auf seinen Sohn auszuüben.[5]

Im Dezember 804[6] gründete Wilhelm die Abtei Gellone, die er mit Mönchen aus dem nahegelegenen Aniane besiedelte. Am 29. Juni 806 (so zumindest die Angabe in einer Heiligenvita) trat er selbst in das Kloster ein, jedoch nicht in führender Stellung, sondern blieb bis zu seinem Tod Einsiedler. Das Kloster trug anfangs den Namen St. Crucis nach einer Kreuzreliquie, die Karl der Große Wilhelm anlässlich seines Eintritts ins Kloster schenkte.
Nachleben
Die Klosteranlage von Gellone

Wilhelm starb in Gellone und wurde hier auch bestattet. Sein Grab wurde zum Wallfahrtsort; die erstmalige Erhebung seiner Gebeine geschah um das Jahr 1000. Das Kloster Gellone bzw. Saint-Guilhem-le-Désert ist eine der Stationen auf der Via Tolosana, dem südlichsten der vier Jakobswege in Frankreich. Im Jahr 1066 erfolgte seine Heiligsprechung (er gilt als Schutzheiliger der Waffenschmiede), das Kloster wurde ab dem 12. Jahrhundert nach ihm Saint-Guilhem-le-Désert genannt. Im Jahr 1139wurden die Reliquien Wilhelms in die Kirche transferiert. Während der Französischen Revolution (1793) zerstreut, befinden sich die Überreste seiner Reliquien heute in der Basilika St-Sernin de Toulouse.

Die Besiedlung Gellones durch Mönche aus Aniane führte im 11. Jahrhundert zum Streit zwischen den beiden Klöstern um die Frage, ob Gellone selbständig sei oder Aniane unterstehe. Der Streit wurde um 1092 durch Rom zugunsten Gellones entschieden,allerdings wurde der Urteilsspruch in Aniane wohl nicht akzeptiert.

In dem Chanson de Guillaume, einem der großen Epen der Altfranzösischen Epik, wird der Held Guillaume d'Orange (oder Guillaume de courbe nez) verherrlicht, der auf Wilhelm von Aquitanien zurückgeht. Dieser Stoff wurde ca. 1210/1220 von Wolfram von Eschenbach in seinem „Willehalm“ ins Deutsche übertragen.
Familie

Wilhelms Eltern sind aus mehreren Quellen bekannt. Über seine Geschwister und Kinder wird hingegen in den Urkunden Auskunft gegeben, die sich mit der Gründung der Abtei Gellone befassen. Diese Urkunden existieren in zwei Ausführungen, sind zum 14. bzw. 15. Dezember 804 datiert, stammen aber tatsächlich aus dem 11. Jahrhundert und haben den Streit zwischen den Klöstern Gellone und Aniane zum Hintergrund; die Dokumente gehen wohl auf die (verlorene) Originalurkunde zurück, sind jedoch anscheinend so verfälscht, dass der ursprüngliche Inhalt kaum mehr feststellbar ist.

Nach diesen Urkunden waren seine Brüder Theudonius, Graf von Autun, Theodoricus und Adalhelm. Seine Schwestern hießen Albana und Bertana. Seine Ehefrauen waren Kunigunde und Guitburge oder Witburg und Kunigunde, so dass die Reihenfolge der Ehenhier nicht mehr feststellbar ist. Als seine Kinder werden nur Bernhard, Witcher, Gaucelm und Helinbruch angegeben.

Von der Forschung werden ihm aber elf Kinder zugeordnet.[7] Vermutlich von Kunigunde stammen:

Berà Graf von Rasès; † vor 814; ⚭ Romilla
Witcher, 804 bezeugt; † wohl vor 824
Hildehelm, 804 bezeugt; † wohl vor 824
Helinbruch, 804 bezeugt; † wohl vor 824
Herbert, 803 mit dem Vater vor Barcelona, 803/43 bezeugt
Bernhard, 804/44 bezeugt, bis 830 Graf von Autun, bis 831 Markgraf von Septimanien, 834 in Burgund, 844 enteignet; ⚭ 24. Juni 824 in Aachen Dhuoda; † nach 2. Februar 843, Schwester von Aribert
Gerberga (Gariberga), vermutlich identisch mit der Nonne aus Châlon, die 834 in Chalon-sur-Saône wegen Zauberei mit ihrem Bruder ertränkt wurde

Aus der zweiten Ehe stammen wohl:

Gaucelm, 804 bezeugt, vermutlich identisch mit dem Graf von Roussillon, der 834 in Chalon-sur-Saône wegen Zauberei mit seiner Schwester geköpft wurde.
Teddericus (Dietrich) III.; † kurz nach 826, Graf von Autun
Werner (Guarnierius)
Rothlindis; ⚭ Wala (Karolinger)

Quellenangaben

1 https://gw.geneanet.org/ritatscheck?lang=de&pz=rita&nz=spatscheck&p=wilhelm+kurznase&n=von+aquitanien https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_von_Aquitanien

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