Ludwig I. "der Kelheimer" VON WITTELSBACH

Ludwig I. "der Kelheimer" VON WITTELSBACH

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Ludwig I. "der Kelheimer" VON WITTELSBACH
Beruf Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 23. Dezember 1173 Kelheim, LK Kelheim, RB Niederbayern, Bayern nach diesem Ort suchen
Tod 15. September 1231 Kelheim, LK Kelheim, RB Niederbayern, Bayern nach diesem Ort suchen
Heirat Oktober 1204 Kelheim, LK Kelheim, RB Niederbayern, Bayern nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
Oktober 1204
Kelheim, LK Kelheim, RB Niederbayern, Bayern
Ludmilla VON BÖHMEN

Notizen zu dieser Person

Ludwig I. (*23.12.1173 in Kelheim; † 15. September 1231 ebenda) war Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein. Er gehörte dem Geschlecht der Wittelsbacher an. Den Beinamen der Kelheimer erhielt er, da er in Kelheim einem Attentat zum Opfer fiel.

Ludwig wurde 1173 in Kelheim geboren. Bereits mit zehn Jahren folgte er seinem Vater Otto I. als Herzog nach. Seine Mutter Agnes sowie seine Onkel Konrad und Otto führten für ihn bis zur Volljährigkeit die Regierung.
Herzog und Reichsgubernator

Im Sommer 1192 erhielt er in Anwesenheit Kaiser Heinrichs VI. die Schwertleite. Wenig später rettete ihm der Kaiser das Herzogtum, als er die bayerischen Fehden um erledigte Lehen mit einem Machtwort beendete und sich dabei auf die Seite Ludwigsstellte. Bis zum Tod Heinrichs VI. blieb Ludwig ein loyaler Anhänger des Kaisers und begleitete den Staufer 1194 auch nach Italien auf dessen zweiten Kriegszug zur Eroberung des Königreiches Sizilien, das Heinrichs Gattin Konstanze als Alleinerbin beanspruchen konnte. Im Thronstreit nach dem Tod Kaiser Heinrichs VI. blieb er einer der wichtigsten Anhänger von Heinrichs jüngerem Bruder, dem Staufer Philipp von Schwaben.

Mit einer klugen Politik und geschicktem Heiraten erweiterte Ludwig kontinuierlich seinen Einfluss und seine Machtgrundlagen und begründete damit den Aufstieg der Wittelsbacher als eines der bedeutendsten Fürstengeschlechter im Reich. Vor allemkonnte er sich gegen die mächtigen Bischöfe seiner Region durchsetzen, die in Freising, Regensburg, Salzburg, Passau und Augsburg saßen. Ludwigs Bedeutung liegt aber nicht zuletzt in seinen Stadtgründungen. So gründete er 1204 Landshut, 1218 dieStraubinger Neustadt und 1224 Landau an der Isar.
Die Urkunde Ottos IV. über die erbliche Belehnung Ludwigs mit Bayern, ausgestellt am 15. November 1208. München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Kaiserselekt 593

Nach der Ermordung König Philipps im Juni 1208 wandte sich die staufische Partei dem Welfen Otto IV. zu, der nun von 1208 bis 1211 Alleinherrscher im Reich war. Als erster Parteigänger der Staufer wechselte Ludwig in das Lager Ottos IV. – ihm gelang es, Otto IV. davon zu überzeugen, dass nicht nur sein Cousin Pfalzgraf Otto VIII. sondern auch Bischof Ekbert von Bamberg aus der Familie Andechs-Meranien das Attentat mitgeplant und ausgeführt habe. Ludwig konfiszierte die Güter der Familie Andechs-Meranien in Bayern. Die Güter behielt Ludwig auch, nachdem seine Behauptung sich eindeutig als falsch erwiesen hatte. Die Güter und Vogteien des Herzogtums Meranien konnte Ludwig nach dem Bamberger Königsmord somit überwiegend an sichziehen. Des Weiteren bestätigte Otto IV. Ludwig die Erblichkeit seiner Würde als Herzog von Bayern. Zu Pfingsten 1212 heiratete Ludwigs Sohn Otto II. der Erlauchte die Welfin Agnes von der Pfalz, die Erbtochter des welfischen Grundbesitzes in der Pfalz. Da ihm Kaiser Otto IV. die Erblichkeit des Herzogtums Bayern bestätigt hatte, legte Ludwig sowohl den Grundstein für die jahrhundertelang fortdauernde wittelsbachische Herrschaft in Bayern als auch für Herrschaftsbeginn in der Pfalz.

Doch im Herbst 1212 wechselte Ludwig wieder in das staufische Lager als Parteigänger des Stauferkönigs Friedrich II. Im Jahre 1214 wurde Ludwig dann mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnt. Von nun an durfte er den Löwen im Wappen führen. Um 1220 begann unter seiner Herrschaft der Bau des noch heute in Resten erhaltenen Herzogshofs in Regensburg am Alten Kornmarkt.[1]

Im Jahre 1221 nahm er am Fünften Kreuzzug nach Ägypten teil. Dort geriet er im August in die Gefangenschaft des Sultans al-Kamil und wurde später gegen Lösegeld freigelassen. Wieder in Deutschland wurde er auf Wunsch Friedrichs II. im Jahre 1226Vormund für dessen Sohn König Heinrich (VII.). Auf dem Reichstag zu Augsburg im Juli 1226 wurde Ludwig das Amt des Reichsgubernators übertragen. Er scheiterte im Folgejahr im Konflikt der Staufer mit dem Welfen Otto bei dem Versuch, Braunschweig zu erobern.

Am 25. Dezember 1228 entledigte sich Heinrich der Vormundschaft Ludwigs und regierte selbstständig. In der Folge verschlechterte sich das Verhältnis Ludwigs sowohl zu seinem Mündel als auch zum Kaiser. Ludwig intrigierte mit dem Papst gegen dieStaufer, es kam mit dem Kaiser zu Differenzen in Fragen der Kirchenpolitik, während der Konflikt mit Heinrich (VII.) 1229 sogar mit militärischen Mitteln ausgetragen wurde, wobei Ludwig in die Defensive geriet. Derart unter Druck geraten, zog Ludwig sich 1230 auf seine Kelheimer Burg zurück.
Tod und Nachfolge

1231 wurde Ludwig auf der Brücke in der Stadt Kelheim ermordet. Der unbekannte Attentäter wurde gleich darauf getötet. Die Tathintergründe sind (auch deshalb) bis heute nicht abschließend geklärt. Vermutet wurde verschiedentlich, dass die Staufer (also Kaiser Friedrich II. oder sein Sohn Heinrich (VII.)) in den Mord verwickelt gewesen seien. Ludwigs Grab befindet sich im Kloster Scheyern. Sein Sohn und Nachfolger, Otto der Erlauchte, ließ im folgenden Jahr die Brücke abbrechen und wandelte das Tor in eine Kapelle um.
Familie

Ludwig heiratete Ende Oktober 1204 in Kelheim die Witwe des Grafen Adalbert III. von Bogen, Prinzessin Ludmilla von Böhmen. Sie war die Tochter des Přemysliden Friedrich von Böhmen und dessen Gattin Elisabeth von Ungarn. Aus der Ehe ging nur einSohn hervor, Otto II. (1206–1253), der 1222 Prinzessin Agnes (1201–1267) heiratete, eine Tochter des Herzogs Heinrich von Sachsen und seiner Gattin Pfalzgräfin Agnes bei Rhein.

Da die Söhne aus Ludmillas erster Ehe mit Graf Adalbert III. von Bogen früh starben, konnte Ludwigs Sohn Otto sich die Herrschaft über der Grafschaft Bogen und damit deren weiß-blaues Rautenwappen für Bayern sichern.

Quellenangaben

1 https://gw.geneanet.org/olikie?lang=de&iz=76056&p=ludwig+i+der+kehlheimer&n=von+wittelsbach

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Titel Ahnen Jürgen Bosch
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