Balthasar WALTHER

Balthasar WALTHER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Balthasar WALTHER
Name GUALTHERUS ODER GWALT
Beruf Philologe, Theologe, Superintendent

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1. Mai 1586 Allendorf nach diesem Ort suchen
Taufe 2. Mai 1586 Allendorf nach diesem Ort suchen
Tod 15. November 1640 Braunschweig nach diesem Ort suchen
Heirat 17. Juni 1613 Friedrichroda nach diesem Ort suchen
Heirat 25. August 1629 Gotha nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
17. Juni 1613
Friedrichroda
Barbara HOFFMANN
Heirat Ehepartner Kinder
25. August 1629
Gotha

Notizen zu dieser Person

ausführlicher Lebenslauf bei WDB: Balthasar Walther (Gualtherus, 1. 5. 1586 – 15. 11. 1640). Nach Schulbesuchen in Allendorf, Frankenhausen und Gotha (Gymnasium, 1603–1606) im Februar 1606 Bezug der U. Jena, schon im September dort Magister der Philosophie. 1607 U. Gießen, 1608 wieder U. Jena, 1610 U. Wittenberg. Im Oktober 1610 Prof. der griech., 1612 zusätzlich der hebräischen Sprache an der U. Jena. 1619 Mitarbeiter an den ratichianischen Schulreformen in Köthen v. a. durchUnterricht des Hebräischen. 1621 berief ihn Hz. Johann Casimir v. Sachsen-Coburg (1564–1633) zum Pastor und Superintendenten von Stadt und Amt Gotha, das damals Sachsen-Coburg zugehörte (vgl. 390112 K I 5 u. K I 9). Walther wurde Mitarbeiter an den Schul- und Kirchenreformen im Hzt. Franken (um 1634) unter Hz. Ernst I. v. Sachsen-Gotha (FG 19) und an der „Weimarer Bibel“. Vom 20. 7. 1636 (Datum der Berufung)bis zu seinem Tod Superintendent der Stadt Braunschweig. Er war zweimal verheiratet, 1613 mit Barbara Hoffmann, die 1628 in Gotha starb, und 1629 mit Elisabeth Rupold, die ihn mit zwei Söhnen und einer Tochter überlebte. Sein Sohn Johannes Christian, Student der Theologie und Philosophie in Jena, starb am 18. 8. 1639. Vgl. EXEQVIÆ IOAN-CHRISTIANI [GVALTHERI] JENENSIS Theol. & Phil. Stud. Præstantiss. QVI Obiit Brunsvigæ medionoctij XIIX. Augusti Anno Messiæ (I) I) CXXXIX. Typis DVNCKERIANIS. HAB: J 119. 4° Helmst. (60); Matthias Briccius: Lamentum Pijs Manibus Juvenis quondam Præstantiß. & Literatiß. Dn. IOHAN-CHRISTIANI GVALTHERI Jenensis Studiosi humaniorum eminentis, & Amici sui familiariss. sacrum, quo præmaturam, attamen beatam ipsius ex hâcvitâ emigrationem ... ex animo deflet ... TYPIS DUNCKERIANIS M. DC. XXXIX. HAB: J 119. 4° Helmst. (61); Consolatio super Obitu IOHAN-CHRISTIAN GVALTHERI JENENSIS THEOL. ET PHIL. Stud. præstantiss. qui ObiitBrunsvigæ medionoctii 18. Aug. Anno (I) I) CXXXIX. Typis Dunckerianis Anno (I) I) CXXXIX. HAB: N 8.2° Helmst. (24). Walther galt als Ireniker, dessen Berufung von Georg Calixt dem Rat der Stadt Braunschweig empfohlen und von der kleinen hzl. Partei, die dem in der Stadt herrschenden Geist eines strengen Luthertums || [389] abgeneigt war, gefördert wurde. Zur Verbindung mit Calixt s. die zwischen 1624 und 1640 geschriebenen Briefe Walthers an denselben in HAB: Cod. Guelf. 84.10 Extrav., Bl. 235r–258v. Am 9. 3. 1640 bat ihn sein aus ratichianischen Reformtagen bekannter Freund Hieronymus Prätorius, den gerade vom Gymnasium Schleusingen zum Rektor des Johanneums in Lüneburg berufenen Magister Andreas Reyher zu unterstützen. HAB: Cod. Guelf. 84.11 Extrav., Bl. 108r–109v. Walther war der erste „Calixtinianer“ im stadtbraunschweig. Superintendentenamt — zumindest streitet er sich um diesen Titel mit Brandanus Daetrius (1607–1688) —, wurde aber natürlichauf das städtische Corpus doctrinae verpflichtet, welches die Konkordienformel einschloß, die in der Landeskirche des Hzt.s Braunschweig-Wolfenbüttel nach Ausweis des von 1576 bis um 1700 gültigen Corpus Doctrinae Julium nicht angenommen worden war. Vgl. zur Berufung Walthers die beiden Akten im StA Braunschweig: B III 15 Nr. 18, Bl. 186–203u. Nr. 19; ferner Inge Mager: Das Corpus Doctrinae der Stadt Braunschweig im Gefüge der übrigen niedersächsischen Lehrschriftensammlungen. In: Die Reformation in der Stadt Braunschweig. Festschrift 1528–1978. Hg. Stadtkirchenverband Braunschweig. Braunschweig 1978, 111–122 u. 139–143. Walther versuchte, sich vorsichtig aus den konfessionellen Streitigkeiten herauszuhalten, woran auch eine ernsthafte Unterstützung John Duries scheiterte (vgl. 391209 K 11). Er empfahl sich in den Augen F. Ludwigs für eine Begutachtung der sprachlichen Revision von Luthers Genesis-Übersetzung durch Hz. August, weil er 1620, im Zuge der ratichianischen Schulreformen, selbst eine in Köthen gedrucktelat. Genesis-Übersetzung veröffentlicht und darüber hinaus auch eineAusgabe der Genesis im hebr. Urtext erstellt hatte, die allerdings ungedruckt geblieben war. Vgl. 181023 K 8, 190324 K 1, 190424, 330920K 3 u. 340604 K 2; ferner Conermann: Fürstl. Offizin, S. 131 u. 170 Anm. 128; Julius Lattmann: Ratichius und die Ratichianer. Helwig, Fürst Ludwig und Walther, Kromayer, Evenius und Herzog Ernst; auch Rhenius. Göttingen 1898, 98ff. Im Landeskirchlichen Archiv Wolfenbüttel hat sich keine Überlieferung zu Walther erhalten. Da auch im StA Braunschweig nichts aus dem privaten Nachlaß Walthers nachzuweisen ist, sind dort zu seiner von F. Ludwig vorgeschlagenen Heranziehung zu Hz. Augusts Bibelarbeiten bzw. einer Begutachtung von Gueintz’ Sprachlehre(s. Anm. 10) und Fürst Ludwig: Kurtze Anleitung zur Deutschen Poesi (1640; s. 400323) erwartungsgemäß keine Briefe oder Quellen vorhanden; vgl. aber 400605. Balthasar Walther starb in Braunschweig und wurde dort am 20. 11. zu St. Martini beigesetzt. S. Der wunderschöne Himmels Wagen Auff welchem Simeon vnd alle trewe Knechte Gottes gen Himmel fahren ... Bey Volckreicher Christlicher Leichbestattung ... HerrnBALTHASARIS GVALTHERI, Vornehmen Theologi vnd Wolverdienten Superintendenten der löblichen Stadt Braunschweig ... Erkläret Durch Jacobum Wellern/ der H. Schrifft D. vnd Coadjutorem daselbsten. Braunschweig/Bey Andreas Dunckern/ 1640. HAB: S 334.4° Helmst. (2). S. dort den Lebenslauf Bl. K [i] rff. Die angefügten Epicedia wie auch die Sammelschrift PIIS MANIBUS BALTHASARIS GVALTHERI, Theologi & Eccles. Brvnsv.Superintendentis SACRUM (Braunschweig 1640; HAB: S 334.4° Helmst. [3]) führen unter den Verfassern der Beiträge keinen Fruchtbringer und auch keinen ehemaligen Kollegen der ratichianischen Unternehmung in Köthen auf. Vgl. zu Walther Anm. 10, 400122 K 7, 400323, 401109 u. 410208 K 1; ferner Johannes Beste: Album der evangelischen Geistlichen der Stadt Braunschweig. Braunschweig, Leipzig 1900, 15f.; ders.: Geschichte der Braunschweigischen Landeskirche von der Reformation bis aufunsere Tage. Wolfenbüttel 1889, 256f.; Braunschweiger Prediger-Gedächtniß oder kurzes Verzeichniß Der Superintendenten, Coadjutoren, Senioren und sämmtlicher Prediger in der Stadt Braunschweig, welche vom Anfange der Reformation bis jetzt allhier gelehrt haben. Von August Stisser ... fortges. v. Wilhelm Müller. Braunschweig 1852 (StA Braunschweig: H III 7 Nr. 4 [8°], durchschossenes Ex. mit hsl. Nachträgen); Friedrich Wilhelm Freist (Bearb.): Die Pastoren der BraunschweigischenEvangelisch-Lutherischen Landeskirche. Bd. 2, Wolfenbüttel 1974, S. 335 Nr. 4277; Philipp Julius Rehtmeyer: HISTORIÆ ECCLESIASTICÆ INCLYTÆ URBIS BRUNSVIGÆ PARS || [390] IV. Oder: Der berühmten Stadt Braunschweig Kirchen-Historie Vierter Theil (Braunschweig 1715), 504ff., 528 u. 536ff. (HAB: Gn 9853: 3); Der zehnte Superintendens in Braunschweig M. Balthasar Walther von 1636–1640. In: Braunschweigische Anzeigen 1760, 82. Stück (11. Oktober), Sp. 1321–1324 (StA Braunschweig: H VIII A Nr. 1493).

Epitaph in Braunschweig mit folgender übersetzter Inschrift: Waltherwar die Sonne der Kirche, nun ist Schatten geblieben, und Jena, Gotha und Braunschweig klagen. Der Thüringer Balthasar Walther aus Allendorf, geboren im Jahr Christi 1586 am Tag des 1. Mai, war 11 Jahre lang öffentlicher Professor in Jena, 15 Jahre Superintendent in Gotha und 4 Jahre in Braunschweig. Er starb im Jahr Christi 1640 am Tag des 15. November. http://www.inschriften.net/braunschweig/inschrift/nr/di056-0891.html#content Seine Grabplatte: http://www.inschriften.net/braunschweig/inschrift/nr/di056-0892.html#content

Lebenslauf bei Wikipedia: Balthasar wurde am als Sohn des Allendorfer Pfarrers Johann Walther († 5. Oktober 1597 in Allendorf) und dessen 1574 geheirateter Frau Margaretha Heider († 5. Oktober 1597 in Allendorf), Tochter des Pfarrers in Blankenburg Leonhard Heider, geboren. Am 2. Mai 1586 wurde er getauft. Er besuchte die Grundschule seines Geburtsortes. Im Alter von elf Jahren verlor er beide Eltern. Seine Erziehungsberechtigten schickten ihn 1600 auf die Schule in Frankenhausen und ab 1602 besuchte er die Schule in Neustadt an der Orla. Am 3. September 1603 bezog er das Gymnasium Gymnasium Illustre in Gotha, welches unter der Leitung des Rektors Andreas Wilke (1562–1631) stand. Am 3. Februar 1606 begann er ein Studium der philosophischen und theologischen Wissenschaften an der Universität Jena und erwarb am 5. August 1606 den akademischen Grad eines Magisters mit dem Prädikat cum laude. Seine Studien setzte er 1607 an der neugegründeten UniversitätGießen fort, wo Balthasar Mentzer der Ältere, Johannes Winckelmann und Christoph Helwig seine Lehrer wurden. Ab 1608 studierte er wieder in Jena. 1610 beabsichtigte er an die Universität Wittenberg zu wechseln. Jedoch erhielt er im selben Jahr das Angebot, die Professur der griechischen Sprache zu übernehmen, welche Aufgabe er am 6. Oktober antrat. Zudem erhielt er am 6. April 1612 die Professur der hebräischen Sprache, wurde Dekan der philosophischen Fakultät und war im Sommersemester1615 Rektor der Alma Mater. 1621 erhielt er nach absolvierter Probepredigt ein Angebot als Superintendent in Gotha, wozu er am 29. Juli 1621 in Jena ordiniert wurde und am 1. August des Jahres sein kirchliches Amt antrat. Nachdem er am 24. und 16. April 1636 Probepredigten in Braunschweig abgehalten hatte, wurde ihm die Stelle des Superintendenten von Braunschweig übertragen. Als er und seine Familie am 10. Juli des Jahres dort eingetroffen waren, hielt er eine Woche später, am 17. Juli seine dortige Antrittspredigt. Jedoch wirkte er in Braunschweig nicht mehr lange. Nachdem er zwei Schlaganfälle erlitten hatte, starb er. Am 20. November 1640 wurde sein Leichnam in der Braunschweiger Sankt Martinikirche beigesetzt, wo man ihm ein Epitaph errichtete, das auch sein Porträt zeig

Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft

Quellenangaben

1 Pfarrerbuch Thüringen Bd. 1, 692
Kurztitel: Pfarrerbuch Thüringen Bd. 1

Datenbank

Titel Daberstiel-Vorfahren
Beschreibung Dies sind die direkten Vorfahren der Familie Daberstiel aus Dresden. Anfragen können gerichtet werden an Matthias Daberstiel mdaberstiel@web.de
Hochgeladen 2020-07-29 15:13:53.0
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