Notizen zu dieser Person
Otto V. von Scheyern, nach anderer Zählart Otto IV. von Scheyern, (* 1083/1084; † 4. August 1156) stammt aus dem Geschlecht der Grafen von Scheyern, deren Name sich durch die Umsiedlung auf die Burg Wittelsbach unter seinem Vater in Grafen von Wittelsbach änderte.
Er war ältester Sohn von Ekkehardt I. von Scheyern und Richgard von Krain-Orlamünde und Bruder von Ekkehard II. von Scheyern und Udalrich I. von Scheyern.
Wirken
Von 1110 bis 1111 war Otto V. im Ersten Italienfeldzug im Gefolge des Heinrichs V.
1113 führte seine Initiative dazu, dass alle Verwandten und andere Besitzer zustimmten, dass die ursprüngliche Stammburg der Familie von Scheyern in ein Kloster umgewandelt wurde. Durch die Umsiedlung des Stammsitzes der Familie von Scheyern nach der Burg Wittelsbach bei Aichach nannte sich Otto seit 1116 nach diesem Ort.[1] Er war somit der Namensgeber für das Herrscherhaus der Wittelsbacher, die bis 1918 in Bayern regierten.
1116 wurde Otto Pfalzgraf in Bayern. Er bevogtete Scheyern, Geisenfeld, Kühbach, St. Ulrich, Weihenstephan und das Hochstift Freising. 1121 wurde er Vogt von Ensdorf und Indersdorf.
Am 23. Mai 1123 gründete er das Kloster in Ensdorf. Er fühlte sich dazu verpflichtet, da er 1111 unter Kaiser Heinrich V. an der Gefangennahme von Papst Paschalis teilgenommen hatte. Dadurch war er mit einem Kirchenbann belegt worden. Aufgrund dieser Klostergründung erließ Papst Paschalis eine Bulle, mit der der Bann aufgehoben wurde.
Otto V. von Scheyern und seine Gattin Heilika von Lengenfeld als Stifter des Klosters Ensdorf, heute in der Kirche St. Jakobus (Ensdorf)
1119 erhielt er über seine Frau Heilika von Lengenfeld, eine Tochter des Friedrich III. von Pettendorf-Lengenfeld-Hopfenohe, deren große Erbschaft auf dem Nordgau. In der Folge lebten er und seine Familie zeitweise in Lengenfeld. Hier beschlosser nach einem zehnjährigen Lebensabend sein Leben und wurde in dem Kapitelsaal von Kloster Ensdorf neben seinem Schwiegervater Friedrich III. von Pettendorf, seiner Schwägerin Heilwig von Lengenfeld und deren Gatten, Gebhard I. von Leuchtenberg,begraben.[2]
Familie
Vor dem 13. Juli 1116 heiratete er Heilika von Lengenfeld, eine Tochter des Grafen Friedrich von Lengenfeld-Hopfenlohe. Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor:[3]
Hermann, verstorben als Kind
Otto I., Herzog von Bayern
Konrad († 1200), Kardinal
Friedrich II. († 1198/99) ⚭ 1184 Tochter des Grafen Mangold von (Donau)wörth
Udalrich († 29. Mai nach 1179)
Otto VII. († 1189) ⚭ Benedicta von Donauwörth, Tochter des Grafen Mangold von (Donau)wörth
Hedwig († 16. Juli 1174) ⚭ (vor 1153) Graf Berthold III. von Andechs (* um 1123; † 14. Dezember 1188)
Adelheid ⚭ Otto II. von Stefling