Notizen zu dieser Person
Meine liebe Nachbarin Berta, die mir soviel Gutes getan hat; ihr kleines Gärtchen mit Gemüse und Blumen war immer tiptop, keinerlei Unkraut;
Bertha war Kriegerwitwe und hat sich ihr Geld verdient durch Schneidern, die Wäscherei betreiben; bei ihr habe ich die erste "frische Schinkenwurst" meines Lebens ebenso wie feine Essiggürkchen gegessen. Ich war immer sehr gerne bei ihr und habe ihr beim Schneidern zugeschaut und bin ihr vermutlich ganz schön auf die Nerven gegangen, was sie nie gezeigt hat. Mit ihren Enkelsöhnen habe ich Fussball gespielt, spezeill mit dem Ältesten, Bernd ("Bin i Radi bin i König, alles andre interessiert mich wenig!`) gell, Bernd.
Eines meiner schlimmsten Kindheitserlebnisse war, als Berta bei uns in der Küche oben ihre Milch holte, in ihrem weissen Milchtopf mit roten Punkten und dann bei uns die Treppe runterfiel. Das Kind war völlig schockiert und rief nur noch "Bertha, Bertha" und schluchzte, bis sie lachend aufstand, ihr Haar weiss mit Milch, aber gottseidank sonst nichts passiert.
Bertha hat auch ausgeholfen, als ich in der Schule im Handarbeitsunterricht nähen sollte, ein absoluter Greuel für mich. Sie hat mir dann die Sachen genäht, wenn ich völlig verzweifelt zu ihr kam. Natürlich haben sie es in der Schule gemerkt, dass das niemals von mir sein konnte, deshalb waren die Noten dann nur befriedigend, womit ich mehr als hochzufrieden war.
Bertha war auch immer sehr aktiv beteiligt bei den Arbeiten zu unserem Fronleichnamsaltar. Blumen sammeln, zupfen,etc und dann an Fronleichnam morgens um vier schon auf der Matte stehen und die von Onkel Thomas Zepf kreierten Vorlagen mit den entsprechend Blumen auszulegen, und alle anderen Arbeiten, die damit verbunden waren.