Conrad VAUT

Conrad VAUT

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Conrad VAUT

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1461
Tod 11. Dezember 1516 Stuttgart nach diesem Ort suchen
Heirat etwa 1492

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1492
Barbara ...

Notizen zu dieser Person

Es ist nicht sicher, ob Conrad ein Sohn von Hans ist. Gabelkover nennt ihn (um 1600) als Sohn. Lonhard zweifelt das an (um 2006) und trennt den Bürgermeister vom Vogt. Seine Argumentation hängt sich im Wesentlichen daran auf, dass er nicht glaubt, dass ein über sechzig Jahre alter Mann noch Vogt werden kann. Außerdem wird er 1490 als 'der Alte' bezeichnet, weswegen es einen 'jungen' geben müsse, der mit dem Vogt zu identifizieren sei.

Wenn wir aber, beginnend von bekannten Daten rückrechnen, so ist festzustellen:
* Elisabeth Horn, geb. Stickel, heiratet 1515 Cyriacus Horn II, bringt 1516 Cyriacus Horn III zu Welt und stirbt am 25.9.1529. Ihr Ehemann stirbt Ende 1546/Anfang 1547 und ist wohl um 1490 geboren. Elisabeth ist damit spätestens 1495, eher 1490 geboren.
* Ihr mutmaßlicher Vater Johannes Stickel, Bürgermeister in Stuttgart, ist bei dem politischen Mord an Konrad Vaut bereits im Amt und ebenfalls auf der Anklagebank. Er muss spätestens 1475, eher 1465 geboren sein.
* Seine Frau Barbara wiederum muss ebenfalls spätestens 1475 geboren worden sein.
* Ihr Vater ist Erhard Vaut, damit spätestens 1455, eher 1445 geboren.
* Conrad Vaut ist Erhards Bruder. Die Annahme einer Geburt von Conrad um 1561 würde ihn etwa 15 Jahre jünger machen als Erhard.

Es ist also durchaus plausibel, dass Conrad ebenfalls um 1450 geboren wurde und daher 1473 bereits Beamter in Zuffenhausen sein kann.

Conrad Vaut ist nicht der Vater von Sabina und Anna Katharina. Dies ist vielmehr Michael Rempp, Schultheiß in Wildbad. Vgl. dazu SWDB 23, 454.

Konrad Vaut war 1473–76 Beamter in Zuffenhausen und ab 1483 Ratsherr, 1486–94 Bürgermeister und 1514 Vogt in Cannstatt. Er gilt als ein Protagonist der bürgerlich-ständischen Opposition gegen die Ansprüche des Herzogshauses.[1] Etwa ein Jahr nach Abschluss des Tübinger Vertrags wurde Konrad Vaut wegen Hochverrat auf der Burg Hohenasperg gefangengesetzt und monatelang gefoltert, bis der damals 32-jährige Herzog Ulrich seinen mehr als siebzigjährigen politischen Gegner auf dem Stuttgarter Marktplatz öffentlich hinrichten ließ.[2] Das war ein Justizmord, der das ganze Land in Erregung versetzte.[3]

Dazu kam es, weil im Mai 1515 Herzog Ulrich auf der Jagd im Böblinger Wald hinterrücks seinen Stallmeister und Freund, Hans von Hutten, erstach, nachdem dieser hinter vorgehaltener Hand bei Hofe von der unerwiderten Liebe des Herzogs zur Gattin des Stallmeisters geplaudert hatte und ihn der Lächerlichkeit preisgegeben hatte. Kaiser Maximilian I. ordnete daraufhin an, dass ihm ein Rat als Mitregentschaft zur Seite gestellt werden sollte. Der Herzog musste widerwillig einem noch stärkeren Einfluss der Landstände auf seine Regierung zustimmen. Zornig plante er, die bürgerlichen Vögte aus der Ehrbarkeit, denen er ein Zusammenspiel hinter seinem Rücken mit dem Kaiser zu seinen Ungunsten vorwarf, möglichst bald fühlen zu lassen, dass er allein der Herr in Württemberg war.[4]

Herzog Ulrich ließ den mehr als siebzigjährigen Vogt von Cannstatt, Konrad Vaut, und den Vogt von Tübingen, Konrad Breuning, am 20. November 1516 verhaften und auf dem Hohenasperg gefangen halten. Zu den beiden Verhafteten auf dem Asperg gesellten sich bald noch Sebastian Breuning, der Vogt von Weinsberg, der Bruder des Tübingers, und Hans Stickel, der Bürgermeister von Stuttgart. Man warf ihnen Hochverrat vor, denn sie sollten sich nach Ulrichs Bluttat an den Kaiser gewandt haben; und dem Konrad Vaut drohte zudem eine Anklage wegen Majestätsbeleidigung. Die Angeklagten leugneten die Vorwürfe, aber auf Anweisung von Ambrosius Volland, der des Herzogs Rat und Vertrauter war, wurden die Männer hart gefoltert, bis sie ein Geständnis ablegten. Zeugen für oder gegen die Anklage wurden nicht gesucht. Nach den erpressten Geständnissen wurde die Hauptverhandlung auf den 10. Dezember 1516 im Gerichtssaal des Herrenhauses am Stuttgarter Markt festgesetzt.[4]

Dort fand die Verhandlung wieder unter dem Vorsitz von Ambrosius Volland statt. Alle vier Angeklagten hatten ihre unter der Folter erpressten Geständnisse widerrufen, aber ihre Verurteilung stand bereits vorher fest. Zeugen wurden wieder nicht gehört. Nach kurzer Verhandlung wurden die drei Vögte zum Tode verurteilt, nur Hans Stickel kam mit dem Leben davon. Schon einen Tag nach dem Urteil läutete das Armesünderglöcklein am Markt. In härenem Hemd wurden Konrad Vaut und Sebastian Breuning zwischen einem Spalier von Landsknechten mit Schwertern und Spießen unter lauten Trommelwirbeln auf dem Markt zum Richtblock geführt. Beide wurden enthauptet und Konrad Vaut möglicherweise gevierteilt. Konrad Breuning wurde noch ein weiteres Jahr lang gefoltert, ehe er hingerichtet wurde.[4]

Quellenangaben

1 SWDB 24, 494 https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Vaut

Datenbank

Titel Vorfahren Englert/Damsohn
Beschreibung Zweig Englert: Vorfahren in Neuhütten im Spessart weitgehend unbearbeitet; weitere Vorfahren aus Gissigheim/Schweinberg über Standesregister und hardheim.info erfasst Zweig Reuß: Daten aus Online-OFB Reichholzheim Zweig Fischer: Vorfahren in der Pfalz teilweise aus Kirchenbüchern erfasst Zweig Hörner: noch weitgehend unbearbeitet, Teile über Standesregister erfasst Zweig Damsohn: aus Kirchenbüchern erfasst, vorläufig abgeschlossen Zweig Wellinger: aus Kirchenbüchern erfasst, vorläufig abgeschlossen Zweig Binder: in Arbeit, weitgehend aus Kirchenbüchern erfasst Zweig Lohrer: Daten aus OFB Haslach erfasst
Hochgeladen 2023-08-21 13:15:00.0
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