Jacob Carolus Joannes NEURONI

Jacob Carolus Joannes NEURONI

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Jacob Carolus Joannes NEURONI

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 26. Juli 1727 Lugano nach diesem Ort suchen [1]
Tod 17. Mai 1763 Embken nach diesem Ort suchen
Heirat 27. Dezember 1751 Embken nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
27. Dezember 1751
Embken
Maria Catharina SCHMITZ

Notizen zu dieser Person

Quelle: KB Lugano St. Lorenzo
Film Nr. 1750923
S. 234
Eltern: Dominus Jakob Antonius Neuroni, Sohn des Johannes Jakobus Neuroni von Lugano, Paula Maria Gufanti, Tochter des Joes Gufanti aus Guanzate
Paten: Dominus Johannes Petrus Neuroni, Maria Lucia Neuroni, beide aus Lugano
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Quelle: familienbuch-euregio.de
* Lugano
+ 17.05.1763 Embken
[Sterbebuch] 1763, 17. Maji morta praeventus obijt Jacobus Neveroni, scabinus.
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Quelle: Kölner GV-Protokolle Bd V, S. 394/310:
Schmitz, M. Ka(Embken) o Jak. Niveroni (* Lugano, Italien) wohnt seit 3 Jahren St. Martin - Köln, seit 2 Jahren St. Birgida (Brigitte) DvA et tp. cl 23.12.1751
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Datum: 03.08.08 13:44:42
Betreff: RE: Jacob Neveroni

JACOB NEVERONI

He was a legal scribe from Lugano. Earlier this year I paid for some
research in Lugano, although I have not been there myself. There is the
following entry in the records of the diocese of Lugano

GIOVANNI GIACOMO NEURONI born 26/7/1727

Father GIACOMO ANTONIO NEURONI born 1/9/1695 (son of GIOVANNI GIACOMO
NEURONI)

Mother PAOLA MARIA GUFFANTI from Guanzante, near Como, Italy

This is an interesting entry as Giacomo is the Italian version of Jacob.
What is lacking is anything in the German records that might cross-link this
entry, such as a side-act mentioning his parents names.

That is all I have at present.

A friend in Germany has helped me with the research there and there is a
dispensation of Banns dated 17/12/1751 in the archives of the city of
Cologne. It showed he lived for 3 years in the parish of St Martin and 2
years in the parish of St Brigida.

He didn't work in a job that necessitated him to obtain citizenship
unfortunately.

Do you have any other information?

Dan Rushen
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Quelle:
Neuroni (Neveroni)
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nicht aufgeführt in:
Hugo Stehkämper, Kölner Neubürger 1356-1798
Köln 1975
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Quelle: Ivo Puelinckx-Celis
Maria married Jacobus Neveroni on 27 Dec 1751 in Embken, StAgatha, Düren, D.
Jacobus was born about 1723 in Lugano, CantonTicino, Ch. He died on 17 May 1763 in Embken, Düren, D
Jacobus was baptized in Lugano, SanLorenzo, Ch.
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[CHE-Ticino] NEVERONI from LUGANO
Datum:03.04.2005 03:02:31 Westeuropäische Sommerzeit
Hi,
looking for the ancestors of
Jacobus NEVERONI ( or nIveroni )
baptised in the church of San Lorenzo in Lugano probably around 1720 , emigrated to Germany where
he maried 27 Dec 1751 in Embken church St Agatha
Maria Cath. SCHMITZ bapt 24 Apr 1723 in that church
fa Johannes Seraphin & Maria Catharina Lenards
the films are not available here
numbers from familysearch
1750923 period 1694 - 1742
1750922 period 1651 - 1694
1750921 period 1569 - 1651
Have Fun, Ivo from the heart of Leuven, Belgium
http://wc.rootsweb.com/cgi-bin/igm.cgi?db=an_cestor
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Anfrage genealogie-forum:
Neuroni von Lugano TI 19.05.2008, 21:36 Wolf In der Ausgabe 1940 des Familiennamenbuches sind Neuroni noch als altes Bürgergeschlecht (also seit vor 1800) von Lugano genannt - in den neueren Ausgaben aber nicht mehr: das Geschlecht dürfte infolgedessen zwischen 1935 und 1962 erloschen sein.
Wolf Seelentag, St.Gallen Neuroni von Lugano TI 20.05.2008, 10:38 Thomas
Gemäss dem Historisch-Biographischen Lexikon der Schweiz sind (waren) die Neuroni von Lugano ein Zweig der Neuroni von Riva San Vitale, hier erwähnt schon um 1290. Das Geschlecht erscheint in diversen Schreibweisen, so auch Nebuloni, Neulone, Nivoloni. Zahlreiche Namensträger standen in venetianischen Diensten, waren Geistliche oder taten sich als Baumeister und Architekten hervor, nicht zuletzt auch in Deutschland, und dies bereits im 16. Jahrhundert (Pietro Neuroni von Lugano, 1590 Staatsbaumeister des Kurfürstentums Brandenburg, arbeitete 1595 bis 1598 am Schloss Berlin, 1607 Oberarchitekt des Herzogs von Anhalt-Köthen. Prominenster Namensträger im 18. Jahrhundert war Filipo Neuroni (19.2.1690 bis 22.4. 1760), Sohn von Agostino N., einem hohen venetianischen Offizier. Dieser Filipo war ein hoher Geistlicher (Kapuziner unter dem Namen Agostino Maria) und u.a. Bischof von Como, zwischendurch aber auch ein bedeutender Diplomat (Gesandter Kaiser Karls VI. nach Portugal 1734 und Gesandter der Kaiserin Maria Theresia nach Rom 1741). Gruss Thomas
Thomas Illi, Wolfhausen
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Vorfahren des Jacob Neveroni???
Quelle: http://www.oltreconfine.de/oltralpe/Publikationen/Maler.htm

NEURONE BERNARDO, in Lugano geboren, nach 1583 gestorben. Arbeitete am Palast der Piasten und am Rathaus von Brieg. Von ihm ist bekannt, dass er 1565 ein Haus in Brieg kaufte und dass er 1576 zum ersten Architekten des Fürsten benannt wurde. Ihm wird der Bau des Ohlauertors von Breslau, zugeschrieben, das jetzt abgerissen ist. Er scheint zwischen 1577 und 1580 die Ost- und Südseite des Dessauer Schlosses errichtet zu haben, ein Werk, das er wahrscheinlich mit dem Vetter Francesco und dem Bruder Pietro vollendete. Er baute auch mit Pietro an der Elbe bei Roslau im Herzogtum von Anhalt-Köthen eine Brücke, die im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. 1580 war er Architekt des Kurfürsten von Sachsen und vermutlich arbeitete er mit am Bau des Dresdener Schlosses.

NEURONE FRANCESCO, aus Lugano, Vetter von Bernardo. Zwischen 1583 und 1604 als "Brückenbaumeister" bekannt. Baute in Dessau eine Brücke an der Elbe. Begann 1597 den Bau des Köthener Schlosses, von seinem Vetter Pietro beendet. Er arbeitete auch in Bernburg.

NEURONE PIETRO (16.17. Jahrh.), aus Lugano, Bruder von Bernardo. Arbeitete an den Schlössern von Brieg (1570), Dessau (1572), Bernburg (1575), Köthen (1600-1608), Harzgerode und Berlin. Zwischen 1590 und 1604 wurde er Erster Architekt des Fürsten von Brandenburg.

oder -----------------------------------

3.Name und Herkunft der Familie Niuron
Bevor es um das Leben und Wirken der drei Werkmeister Niuron gehen soll, sind ein paar Anmerkungen zum
Familiennamen notwendig, die das Rechercheproblem verdeutlichen und veranschaulichen, warum viele Aussagen in
der Literatur lückenhaft geblieben sind. Im oben genannten Hosäus-Aufsatz und folgerichtig auch im Thieme- Beckerwerden
verschiedene Namensformen wie beispielsweise Niurolo, Noyron, Nuyron erwähnt, die der Autor auf die
Namensform Neurone zurückführt. Diese Variationen entbehren jeglicher Grundlage. Die Namen Neurone und Neuroni
verwendeten einige der Nachkommen, die überwiegend in Venedig und in der Schweiz gelebt haben. Außerdem macht
Hosäus den Fehler, gleiche Namensformen für Bernhard, Peter und Franz anzunehmen. Für Bernhard und Peter
verwendeten die Zeitgenossen während deren Tätigkeit in Schlesien sehr verschiedene Namen, die sich weit vom
eigentlichen Wortstamm entfernt haben. Es ist somit unbekannt, wie sie sich zu dieser Zeit selbst nannten. Bernhard
Niuron findet man in den Brieger Rechnungsbüchern1 unter Meister Bernhard der Wahle oder Bernhard der Maurer.
Außerdem wird er des öfteren als Bernhard Wollich, Wolcke oder Woleck oder als Meister Bernd bezeichnet.2 Die
Vielzahl der Namensformen ist eine Ursache, warum längst nicht die gesamte Breite der Bautätigkeit dieser Familie
tradiert ist. Herrmann Kunz3 schreibt für Bernhard durchgängig Nairan, was er aus der älteren Literatur, wie
Schönwälder, entnommen haben muss. Franz und Peter hingegen nennen sich Niuronn, wobei das letzte n nicht
konsequent verwendet wurde. Peter erscheint während seiner schlesischen Jahre auch als Wollich, wobei dies verstärkt
zu Unterscheidungsproblemen zwischen Bernhard und Peter führt. Peter schrieb in der Regel die deutsche Namensform
von Pietro, Peter oder auch Petter, während Franz Niuron von sich selbst als Francesco sprach und gelegentlich auch
mit Niuorn unterschrieb.
Die ursprüngliche Namensform von Niuron hingegen war Nubiloni, dann Nuironi, später Neuroni und Neurone. Den
Namen Niuron verwendeten im 16. und frühen 17. Jahrhundert nur die in Anhalt und Berlin ansässigen
Familienmitglieder.
Um 1290 lebten die Vorfahren der Familie im Ort Riva San Vitale, unweit von Lugano, wohin sie im 14. Jahrhundert
umsiedelten. 4
Von dieser Familie ausgehend, ließ sich ein Zweig im 14. Jahrhundert in Lugano und ein anderer, von diesem
abstammender, im 15. Jahrhundert in Bellinzona nieder. Zu dieser Zeit führte die Familie ein Wappen, welches eine
weiße waagerecht schwebende Wolke auf blauem Grund über einem silbernen Stern und silbernen Halbmond zeigt. Das
Ensemble wird von einer goldenen Sonne und einem zweiten silbernen Stern überhöht. Alle diese Elemente finden sich
später auch im Wappen des Peter Niuron.1 Von den zur Familie gehörenden Personen ließen sich folgende ermitteln:
Ardizonus, der 1290 in Riva San Vitale lebte; Johannes, 1357 als Stammhalter des Zweiges von Lugano erwähnt und
außerdem Giovanni Martino von Lugano, der von 1423 b bis 1459 erwähnt wird. Der Notar Giovanni Martini ist der
Stammvater des Zweiges von Bellinzona. Schließlich lässt sich noch Gabriele von Bellinzona benennen. Er war Notar
und Steuerbeamter von Bellinzona, reiste 1478 als Abgeordneter der Stadt an den Hof des Herzogs von Mailand und
1499 an den Hof des Königs von Frankreich. Interessanter ist auch die Frage, wann und wie die Umsiedlung nach Brieg
erfolgte. Es ist bekannt, dass Peter Niuron in Lugano geboren wurde. Für sei Leben konnten gesicherte Daten
recherchiert werden. Da Peter ab 1570 in den Brieger Urkunden geführt wird und sich anhand seines Testamentes und
des folgenden dokumentierten Erbenstreites beweisen lässt, dass er im Oktober 1618 verstorben ist, ist davon
1 Die Aussagen wurden durch Anfragen im Archiv von Wroclaw ermöglicht. Wertvolle Hinweise gab auch Herr Kozerski, Direktor des Piastenmuseums Brzeg.
2 Die Diminutivform Woleck, der kleine Wahle, ist besonders aufschlussreich, da sie den Hinweis auf den jungen Bernhard Niuron liefert. Ein besonderer Ausdruck der Wertschätzung und Vertrautheit kann nicht damit gemeint sein, denn
Bernhard erfährt nicht von Beginn seiner Tätigkeit in Schlesien an die volle Anerkennung, wie die Kritik an seinem Umbau des Ohlauer Tores in Breslau zeigt.
3 Kunz, H., Brieg 1885.
4 Oldelli, P. Gian Alfonso: Dizionario storico- ragoniato degli nomini illustre del Canton Ticiano. Lugano 1807, S. 112 f.
10
auszugehen, dass der sechsundzwanzigjährige Peter als Maurer, mit Ambitionen zum leitenden Baumeister, nach Brieg
gekommen ist, um sich der dortigen Künstlerkolonie anzuschließen, u welcher auch sei Bruder Bernhard gehörte.
3.1 Das Wappen der Familie Niuron
Seit dem 15. Jahrhundert lässt sich folgendes Wappen für alle Niurons nachweisen: Eine weiße Wolke auf azurblauem
Grund teilt das Wappenschild mittig diagonal von links unten nach rechts oben in zwei Felder. In der linken oberen
Ecke überstrahlt eine goldene Sonne die Darstellung, während in der rechten oberen Ecke ein silberner Stern prangt.
Die untere Hälfte wird links durch einen silbernen Stern und rechts durch eine liegende silberne Mondsichel bestimmt.
Auffällig erscheint, dass Sonne und Mond menschliche Gesichtszüge tragen. Die Helmzier des Wappens ist nur für das
18. Jahrhundert bestimmbar. Das Kreuz, welches von zwei Heiligenfiguren gehalten wird, weist auf den Bischof Niuron
von Como hin. Sein Wappen ist zusätzlich noch von verschlungenem barockem Bandelwerk gerahmt. Es kann nicht
davon ausgegangen werden, das alle Niurons diese Helmzier im Wappen führten. Die durch die Jahrhunderte gleich
bleibenden Elemente sind die Wolke und die Gestirne.
3.2 Die italienische Künstlerkolonie in Brieg
Hierbei handelt es sich um eine seit 1546 nachweisbare Vereinigung von italienischen Architekten, Maurern und
Steinmetzen in Brieg, welcher sich nun auch die Niurons anschlossen. Es ist allerdings nicht vollständig in Erfahrung zu
bringen, wann genau welche Mitglieder der Familie Niuron von Lugano aus nach Brieg übergesiedelt sind. Peter wird
stets als in Lugano gebürtig genannt, über den Geburtsort von Franz ist nichts überliefert und Bernhard ist seit 1565 in
Brieg urkundlich nachweisbar. Aus den testamentarischen Angaben von Peter Niuron geht hervor, dass er 1570, von
Lugano nach Brieg übergesiedelt ist.2
Gegründet wurde die italienische Kolonie durch Antoni di Theodoro und Jakob Bavor d.Ä.. Der Name Bavor taucht in
verschiedenen Varianten auf. So sind unter anderem auch Baar, Bahr, Pahr und Parr zu finden. Jacob Bavor d. Ä. stand
dieser Kolonie vor und leitete mit seinem Bruder (?) Peter Bavor von 1544 bis 1549 den Bau des Brieger Schlosses. Als
Jacob Bavor d.Ä. 1576 Brieg in Richtung Mecklenburg verließ, um in Güstrow den Schlossbau zu beginnen, wurde
Bernhard Niuron sein Nachfolger und Schwiegersohn.3 Jacob Bavor d.Ä., der Baumeister des Piastenherzogs, wohnte in
der durch einen Garten vom herzoglichen Schloss getrennten Burgstraße, in der sich nach den Stammregistern die
Brieger Patrizier, Gelehrten und Künstler niederließen. Sein Haus befand sich seit 1566 neben dem seiner Tochter
Lucrezia und deren Gatten, Bernhard Niuron.4 Die Niurons standen der Familie Bavor sehr nah, denn auch Peter Niuron
heiratete ein Familienmitglied der Bavors, eine Schwester von Jacob, welche allerdings in keinem tradierten
Schriftstück namentlich genannt wird. Aus der Familie Bavor gehörte auch Georg, der einzige Sohn Jacobs, der sich in
den Urkunden nachweisen lässt, zur Kolonie. Ob er selbst ein ausübender Handwerker gewesen ist, lässt sich nicht
belegen. Lediglich für 1595 ist nachweisbar, dass er mit Bernhard Niuron, seinem Schwager, neben einem Schöppen als
Sachverständiger über den Bau einer Wand entschieden habe.5 Dass er 1582 unter den städtischen Einnahmen als
Abnehmer von mehreren tausend Ziegeln zugleich mit Bernhard Niuron aufgeführt wird, auch weiterhin
Kalklieferungen bezahlt, beweist noch nichts.1 auch Georg Bavor war sehr vermögend. Außer einem Grundstück in der
Klostergasse, Brieger Neustadt, das später in den Besitz des Maurers Hans Lugan überging, besaß er ein Haus am Ring
1 Historisch- Biographisches Lexikon der Schweiz, Bd.5, Maillard- Saint Didier, Neuenburg1929,S. 293,li Spalte.
2 LHA Sachs.- A., Abt. Dessau, Akte C 14 Nr.4. Auf 12 Seiten ist Peter Niurons Testament erhalten.
3 Zit. Durch Wernicke, 1878, S. 299. Wernicke benennt ein sogen. Weißbuch ohne Archivangabe, welches nicht überprüft werden konnte.
4 Diese Angaben sind teilweise bei Hosäus, 1880,S. 236-239 entnommen.
5 Ebenda.
11
bis 1600. Von seinem Vater hatte er die 1564 gekaufte Stadtwiese geerbt, die dreißig Jahre zu seinem Besitz gehörte.
Außerdem betrieb er in Breslau ein Weingeschäft.2 bekannte Mitglieder der italienischen Künstlerkolonie in Brieg
waren somit neben der Architekten- und Bildhauerfamilie Bavor aus Mailand und den Niurons aus Lugano, der Maurer
Hans Lucas Lugan. Er stammte ebenfalls aus Lugano, wurde dort ca. 1563 geboren und leitete von seiner Herkunft den
Namen ab. Lugan scheint von Georg II. aus Breslau abberufen worden zu sein, um 1585 unter der Oberleitung von
Bernhard Niuron den Bau des herzoglichen Schlosses in Nimptsch zu übernehmen. Die diesbezüglichen Briefe des
Herzogs an seinen Sohn Joachim Friedrich beweisen dies.3 Außerdem ist namentlich Meister Kaspar Khune, der sich
auch Cunaeus nannte, bekannt, den entweder Peter Niuron 1578 für den Dessauer Schlossbau nach Anhalt holte- oder
Khune bewirkte wahrscheinlich viel mehr die Anstellung Niurons am Dessauer Hof, wie noch zu zeigen ist. Khune war
der bedeutendste der deutschen Steinmetzen in Brieg, wurde zum Hofsteinmetzmeister ernannt und arbeitete auch als
Baumeister.4 Ein Beweis seines Könnens ist heute noch am Portal zum Schloss Oels in Olesnica zu besichtigen. Das
Schloss Oels geht in seiner Anlage auf eine gotische Burg zurück. Herzog Johann begann mit deren Umbau 1548, als
Förderer und Initiator des folgenden Ausbaus gilt allerdings Herzog Karl II., der bis 1617 im Herzogtum Oels regierte.
Dieser verpflichtete den Steinmetzmeister Kaspar Khune und den Baumeister Hans Lucas für die Arbeiten am Schloss.
Khune war dort von 1559 bis 1572 tätig. Die Flügel des Gebäudekomplexes umschließen einen unregelmäßigen
viereckigen Hof und sind mit Satteldächern gedeckt, deren hohe, dreieckige Giebel mit Voluten geschmückt sind und
durch Gesimse gegliedert werden. Die Arkaden an den Wänden zum Hof erinnern an das Schloss auf dem Krakauer
Wawel. Das große Portal mit den zwei Löwen, dem Wappen und den Sternmusterverzierungen ist ein Paradestück der
Steinmetzkunst damaliger Zeit. Hosäus 5 schreibt: “…Kaspar Khune (war) ein Deutscher, der sich jedoch den Italienern
angeschlossen hatte. Urkundlich wird er erwähnt in den Jahren 1561 bis 1572. Er war in Brieg, 1561 am Oelser Schloss,
im mährischen Prosnitz und Leitomischl tätig. Im Jahre 1572 wurde er nach Dessau berufen, wohin ihn sein
herzoglicher Bauherr auf Ersuchen des Fürsten Joachim Ernst beurlaubt hatte. Letzterer dankt in einem Schreiben vom
27.3.1572 für diese Gefälligkeit: “ 6 Weiterhin gehörte auch der Maler und Bildhauer Giovanni Maria Nosseni, geboren
1544, aus Lugano dazu, welcher später mit Bernhard Niuron am Dresdener Schlossbau arbeiten wird. Nosseni wurde
1563 zum Brieger Hofsteinmetzmeister ernannt. Er starb als kurfürstlich sächsischer Architekt 1620 in Dresden. Zu
nennen ist außerdem der Maurer Giovanni Battista di Quadro. Er stammte ebenfalls aus Lugano und wurde 1552 zum
Stadtbaumeister von Posen ernannt. Ab 1550 hatte man ihn dort mit dem Umbau des Rathauses betraut, was ihn aber
fachlich überforderte. Seine Fähigkeiten gingen nicht über ein gewisses handwerkliches Können hinaus. Im Jahre 1555
schien sein Rathausbau an einem Endpunkt angekommen zu sein, und er holte sich Hilfe aus Brieg. Die baulichen
Mängel waren offensichtlich: Die ungenügende Verbindung der Front offener Bogenhallen mit dem gotischen Körper
des Gebäudes, die ungefügen Profile der Gesimse, die hohen Mauern mit zinnenartiger Wirkung, die den
Dachabschluss zum Problem werden ließen. Hier wird noch zu fragen sein, ob nicht auch die Niurons in Posen tätig
waren. Stilistisch ließen sich ihnen der Rathausbau und die Universität zuordnen. Über di Quadro ist außerdem nur
bekannt, dass er um 1550 am bischöflichen Schloss in Kröben und 1559 an der Kapelle der katholischen Pfarrkirche in
Koscielec tätig war. Ob das Haus Breslauer Straße Nr.7 in Posen von ihm errichtet wurde, oder ob es lediglich sein
Wohnsitz gewesen ist, bleibt unklar.
Aus den Angaben wird deutlich, dass die Koloniemitglieder als frühe selbständige Unternehmer sich gegenseitig zu
1 Ebenda.
2 Ebenda.
3 Ebenda, S.302.
4 Es steht fest, dass Khune 1572 zur Erstellung eines Gutachtens für den bevorstehenden Schossbau an den Dessauer Hof geholt wurde. Somit hat er wohl erst Peter Niuron nach Dessau empfohlen. Dies ist auch die Auffassung von J.
Kothe. Kothe, Berlin 1898, Bd. V, Register.
5 Ebenda, S.238.
6 Vgl. Luchs, Zeitschr. F. Geschichte u. Altertumsk. Schlesiens, V. 19.
12
Arbeitsaufträgen und Einkommen weit über Schlesien hinaus verhalfen. Diese Tatsache des sozialen Netzwerkes unter
den Koloniemitgliedern führt allerdings auch zu Irrtümern und falschen Schlüssen. So schreibt Kaddatz1, dass Bernhard
Niuron seinem Schwiegervater Jacob Parr nach Mecklenburg gefolgt sei, um am Güstrower Schlossbau mitzuwirken,
welcher nach dem Brieger Vorbild entstand. Dafür gibt es keinen Beleg. Vielmehr war Bernhard mit Peter Parr 1576
und 1577 in Brieg am Rathausbau und allein in Breslau am Ohlauer Tor tätig, bevor er 1580 als kurfürstliche
sächsischer Hofbaumeister den Dresdener Schlossbau leitete. Kunz 2 führt an, dass am 17.10.1575 beim welschen
Maurer auf der Burggasse ein Feuer ausgebrochen sei und 14 Häuser abgebrannt wären. Kunz schweigt sich allerdings
darüber aus, ob er Niuron oder Bavor meint. Ein Besuch oder eine Mitarbeit Niurons in Güstrow ist denkbar, allerdings
kann Bernhard Niuron dort nicht niedergelassen haben, denn er wirkte am Dessauer Schlossbau mit und ist bis 1607
schließlich wieder in Brieger Urkunden nachweisbar.
Als ein Beweis, wie sehr Bernhard Niuron in der Gunst des Brieger Fürsten Joachim Friedrich, Sohn und Nachfolger
Georgs II., gestorben am 9.5.1586, stand, kann der Freiheitsbrief vom 18.9.1597 3 gewertet werden, welcher dem
Meister von ihm ausgestellt wurde: “… Von Gottes Gnaden Wir Joachim Friedrich in Schlesien zu Liegnitz und
Brieg… bekennen hiermit öffentlich und tun kund allermänniglich, dass Wir den Ehrbaren und kunstreichen unserm
Baumeister und lieben getreuen Bernhard Nairan, wegen seiner untertänigen treuen Dienste, die er Uns bisher
gehorsamlich geleistet auch hierfür desto williger tun und leisten soll und mag, diese besondere Gnade getan haben,
geben und bestätigen Ihm dieselbe auch hiermit aus Fürstlicher Macht und Gewalt als der rechte regierende
Landesfürst…” In der Urkunde heißt es weiter, dass der Meister in seinem Eckhaus,”… so am Ringe den Schuhbänken
gegenüber gelegen außerhalb des Reichskrahmes, auch einen Schottenkrahm zu halten befugt sein solle…” Neben den
Genannten befindet sich in den Akten des Brieger Archivs auch noch ein Bernhard Niuron d. J., ein Maurer, der 1596
Brieger Bürger wurde und 1608 verstarb. Bernhard d. J. war ein Sohn Bernhard Niurons aus erster Ehe. Bernhard
Niuron .Ä. hatte nur vorübergehend mit Franz Niuron in den 1580-er Jahren den Seitenflügel des Harzgeroder
Schlosses gebaut, dessen Fertigstellung sie dem Bruder Peter 1588 überließen und war kurzzeitig beim Dessauer
Schlossbau Peter zu Hilfe geeilt. Über die genaue Tätigkeit Bernhard Niuron d. J. ist nichts bekannt. Die Kinder
Bernhard Neurons . J. sind nur teilweise urkundlich bekannt, aber auch nicht weiter von Bedeutung, da sie nicht als
Handwerker, Werk- oder Baumeister tätig waren.
Zur italienischen Künstlerkolonie in Brieg gehörten außerdem die Maurer Hans Bernhard, der um 1546 in Brieg und
Oels arbeitete ; Gregor Dyparty, um 1589 in Brieg tätig und Benedetto Peinet, zwischen 1556 und 1567 in Brieg.
Seit 1547 bis in die ersten Jahre des nächsten Jahrhunderts haben sich zusammenfassend folgende Italiener,
überwiegend welsche Maurer, in Brieg aufgehalten und waren dort tätig: Theodor, Jacob, Hans und Georg Bavor,
Bernhard Niuron d. Ä. und sein Sohn Bernhard Niuron d. J., Peter Niuron, Alexander der Wahle, Martin und Melchior
della Torre, Hans Vorrah, Franz Peinet, Vater und Sohn, und Hans Lugan.4 Neben ihrer Bautätigkeit, vor allem am
Schloss und am Rathaus in Brieg, befassten sich fast alle nebenher mit kaufmännischen Geschäften. Von ihren
fürstlichen und städtischen Auftraggebern wurden sie stets mit Vergünstigungen und besonderem Schutz ausgezeichnet.
So gelangten sie zu Ansehen und Vermögen und konnten sich mehr als fünfzig Jahre in der Stadt gegen die wachsende
deutsche Konkurrenz durchsetzen.
1 Kaddatz, J., 1983, S. 33.
2 Kunz, H., Brieg 1885, S. 10.
3 Abgedruckt im Briegischen Wochenblatt, VI. Jg, 16. Stück, 1795.
4 Diese Personen lassen sich urkundlich nachweisen. In diesem Kapitel wurden aber in erster Linie Mitglieder der Brieger Künstlerkolonie besprochen, die in einem Zusammenhang zu den Niurons stehen.
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Quelle: Computergenealogie-2004-12 - Genealogy_net.htm
Blick über den Zaun
Die Schweiz
Wolf Seelentag (St. Gallen) betreut seit 1997 mit seinen Mitarbeitern die regionalen Seiten für die Familienforschung in der Schweiz: mit den Spiegel-Seiten und .
Die Website bietet auch ausgezeichnete Informationen über die Kantone und Orte in vier Sprachen. Wer in französischsprachigen Teilen der Schweiz sucht, ist auch gut bedient bei .
Die Schweizerische Gesellschaft für Familienforschung (SGFF) ist die überregionale Dachgesellschaft. Sie betreibt eine Auskunftsstelle und eine Schriftenverkaufsstelle. Die Fachbibliothek ist Teil der Schweizerischen Landesbibliothek . Fünfzehn weitere regionale oder spezialisierte genealogische Organisationen bieten ebenfalls ihre Hilfe an. Nicht alle haben eigene Websites. Adressen und Informationen über die oft grenzüberschreitenden Arbeitsgebiete werden aber genannt.
Die Landesbibliothek führt auch einen schweizerischen Gesamtkatalog für Monographien und Zeitschriften. Eine Übersicht über Bibliotheken in der Schweiz gibt es auch bei . Alle schweizerischen und liechtensteinischen Archive nennt . Wappen schweizerischer Orte, Kantone oder Distrikte bietet die Web-site .
Familien und ihre Herkunft
Wer in der Schweiz forscht, muss sich mit den Besonderheiten des Schweizer Bürgerrechts, insbesondere mit dem Begriff des "Bürgerorts" vertraut machen. Das Familiennamenbuch der Schweiz (siehe Literaturhinweis 1 am Ende des Artikels) enthält die Namen aller Familien, die 1962 in der Schweiz das Bürgerrecht hatten (ohne Einzelpersonen). Nach dem Familiennamen folgen innerhalb der alphabetisch geordneten Kantone die Namen der Heimatgemeinden (Bürgergemeinden, s. u.) in der amtlichen Schreibweise, das Jahr der Verleihung des Bürgerrechtes. Ist dieses unbekannt, so ist der Zeitabschnitt vermerkt, in dem das Bürgerrecht erworben wurde. Dabei bedeutet "a", dass es sich um ein altes Geschlecht handelt (Bürgerrecht schon vor 1800 bestehend), "b" heißt, dass das Bürgerrecht zwischen 1801 und 1900 und "c", dass es zwischen 1901 und 1962 erworben wurde. Im letzten Fall wird auch die Herkunft der Familie genannt.
Das Historisch-Biographische Lexikon der Schweiz (siehe Literaturhinweis 2 am Ende des Artikels) enthält biographische und genealogische Angaben zu großen Familien bzw. Familien mit berühmten Namensträgern (einschließlich ausgestorbener Geschlechter, die nicht mehr im Familiennamenbuch aufgeführt sind). Auf der Website kann man Kurzinformationen über diese Namen suchen.
Bürgerort und Heimatschein
Jeder Schweizer ist dreifach erfasst: Er besitzt das Schweizer Bürgerrecht, das Bürgerrecht eines Kantons und das Bürgerrecht einer Gemeinde. Diese "Heimatgemeinde", der "Bürgerort" oder "Heimatort", ist in vielen Fällen nicht die Gemeinde, in der man geboren ist oder in der man wohnt, sondern der "Ort der Väter". Deswegen lassen sich viele Familiennamen eindeutig einer bestimmten Gegend zuordnen. Viele Schweizer haben ihre Heimatgemeinde ihr Leben lang nicht gesehen. Geburt, Hochzeit, Tod werden am Wohnort, aber auch gleichzeitig in der Heimatgemeinde registriert. Die Heimatgemeinde führt die Familienregister. In der Wohngemeinde hinterlegt man für die Dauer seines Aufenthaltes seinen "Heimatschein".
Das Bürgerrecht einer Gemeinde wird durch Geburt, Heirat oder durch "Einbürgerung" erworben. Bei der Einbürgerung eines Neuzuzüglers müssen in der Regel die übrigen Bürger zustimmen und der Neubürger muss meist einen ansehnlichen Betrag bezahlen, um hier heimatberechtigt zu werden. Für die Armenfürsorge war früher die Heimatgemeinde zuständig. In den Jahrhunderten der Auswanderung aus der Schweiz haben viele Gemeinden sich ihrer Armen entledigt, indem sie ihnen die Schiffspassage nach Übersee bezahlten.
Neben den "normalen" Gemeinden mit ihren "Heimatberechtigten" gibt es auch noch so genannte "Bürgergemeinden", "Ortsgemeinden" oder "Ortsbürger". Dies sind Körperschaften von Stadtbürgern und Dorfgenossen aus früheren Zeiten. (gj)
Literatur: 1. Familiennamenbuch der Schweiz, Polygraphischer Verlag, Zürich 1989. 2. Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (7 Bände und Supplement), Neuenburg 1921-1934.

Quellenangaben

1 Zinngießerfamilien aus Italien in Westfalen und im Rheinland
Autor: Markus Walz
Angaben zur Veröffentlichung: Beiträge zur westfälischen Familienforschung, Band 56, Münster 1998

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Beschreibung
Hochgeladen 2024-05-19 16:10:13.0
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