Franz ALBY

Franz ALBY

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Franz ALBY

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1710 Schwäbische Alb nach diesem Ort suchen
Tod etwa 1770 Recklinghausen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

4. April 2008, 04:00 Uhr
Von Hans Markus Thomsen
Was sagt der Name?
Albiez, der Flickschuster
Albiez gehört zu den Familiennamen, die den Forscher auf falsche Fährten locken. Der Name ist vor allem im südwestlichen Baden-Württemberg zu Hause. Etwa 1200 heißen Albiez. Dort, im Dreiländereck von Deutschland, der Schweiz und Frankreich mag man verführt werden, ihn Französisch auszusprechen - und landet vollends in der Sackgasse. Um ihn zu entschlüsseln, hilft nicht raten und knobeln, man muss Kärrnerarbeit leisten und den Namen zurückverfolgen.
Lassen wir uns von dem Germanisten Alfred Götze (1876-1946) an die Hand nehmen. Der fand in einer Urkunde aus dem Jahr 1634 einen Jacob Albütz, 1572 einen Hans Altbütz und im Züricher Ratsbuch von 1375/79 einen Kuonz Altbüezer. Französisch ade, schauen wir lieber ins mittelhochdeutsche Wörterbuch. Da finden wir: altbüezer = der Schuhflicker. Ein früher viel mehr als heute verbreiteter Beruf, ein Handwerker, der alte Schuhe "büßt", das heißt: bessert, heil macht, wiederherstellt.
Wir kennen Buße als religiös-sittlichen Vorgang der Besserung und Läuterung, aber auch als strafrechtliche Genugtuung, als Geldbuße zum Beispiel, die ja den Zweck verfolgt, dass der Täter es beim nächsten Mal besser macht. Büßen wurde früher aber nicht nur als "sich bessern", sondern ganz praktisch als "ausbessern" verstanden. Die Berufsbezeichnung Altbüßer gibt es als Familiennamen im Neuhochdeutschen leider nicht mehr - von seiner Bedeutung kündete die Altbüßergasse in Breslau -, auch den in zeitgenössischen Urkunden bezeugten Hosenbüßer nicht. Aber den niederdeutschen Altbüßer gibt es als Olböter etwa 115 Mal, ebenso den Kettelböter (Kesselflicker).
Auch die Vorfahren der etwa 260, die einfach Büßer heißen, liefen nicht in Sack und Asche, sondern besserten und reparierten - was auch immer. Sie waren "Wieder(heil)macher", wie sie in der Literatur auch genannt wurden.
Von ganz anderem Kaliber waren die Waldbüßer (etwa 300 Namensträger). Die flickten natürlich nicht den Wald, sondern waren für "Waldfrevel" bestraft worden. Weil sie unerlaubt Holz schlugen, und das wohl als überzeugte antifeudalistische Wiederholungstäter à la Robin Hood. So heißt es sogar in Meyers Konversationslexikon von 1890 verständnisvoll: "Der Forstdiebstahl wird milder bestraft, mit Rücksicht darauf, dass nach der auf der geschichtlichen Entwickelung des Waldeigentums beruhenden Volksanschauung die Strafwürdigkeit eine geringere ist."
Ganz anders ist der Lückenbüßer ein Neckname für den Maurer und - seit dem 19. Jahrhundert - bei Zeitungsmachern ein Text, der eine wie auch immer entstandene Lücke auf der Seite füllen muss.

Quellenangaben

1 Chronik der Familie Hilberg und andere Recklinghäuser Familien, S. 215
Autor: Edmund Schröder
Angaben zur Veröffentlichung: unveröffentlichtes Manuskript 1990

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