Heinrich dux Austriacorum

Heinrich dux Austriacorum

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Heinrich dux Austriacorum

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 830
Bestattung St. Medard zu Soissons nach diesem Ort suchen
Tod 8. August 886 Paris nach diesem Ort suchen

Eltern

Poppo I.

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Heinrich I. Markgraf in Friesland -------------- 830-20.8.886 gefallen Paris
Begraben: St. Medard zu Soissons
Sohn des Grafen Poppo I. im Saalgau
Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 324 ************************* Heinrich, ostfränkischer Adeliger ----------- + 886
Vater: ------- Poppo I.
Aus dem Geschlecht der POPPONEN. Bruder Poppos II.
Feindschaft der POPPONEN gegen Ludwig den Deutschen. Verwicklung in die Verschwörung gegen Ludwig den Deutschen (861 ff., 866). Bedeutender Heerführer im Kampf gegen Normannen und Wikinger (884 Verteidigung Sachsens gegen die Normannen, 885 Beendigung der Wikingerherrschaft in Friesland). 880 Führer des fränkischen Heeres gegen Hugo, Sohn Lothars II. 885 Eingreifen in den Streit um das thüringische Markherzogtum. Fiel 886 als von KARL III. eingesetzter Militärbefehlshaber Neustriens vor Paris gegen die Normannen. Beisetzung im karolingischen Hauskloster St. Medard bei Soissons.
Literatur: ----------- A. Friese, Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels, 1979.

Heinrich I. besaß im östlichen Teil Frankens mehrere Grafschaften, nämlich im westlichen Grabfeld an der Fulda und im Volkfeld bei Bamberg, und wurde 866 unter Ludwig dem Jüngeren als princeps militae genannt. Auch unter KARL III. erlangte er großen Einfluss und wurde gelegentlich dux der Austrasier genannt. Er war oberster kaiserlicher Feldherr KARLS III. Heinrich hatte auch in Sachsen eine Machtstellung, denn er verfügte hier über Vasallen. Als Ludwig der Deutsche einen von diesen sächsischen Vasallen wegen eines Vergehens 871 blenden ließ, war dies der Grund, dass die Versöhnung mit Ludwig dem Jüngeren, dessen princeps militae ja Heinrich damals war, nicht zustande kam. Das Operationsgebiet Heinrichs in den Normannenkämpfen legt es nahe, dass er diese sächsische Position in Westfalen besaß. Er könnte also sehr gut als Nachfolger von Ekbert, der nach der Vita Idae dux der Sachsen, die zwischen Rhein und Weser wohnten, gewesen war und dessen Sohn Cobbo angesehen werden. Dafür spricht auch, dass wir die Gegend um Dortmund, die vorher im Komitat Ekberts des Jüngeren und Cobbos lag, 899 im Bereich der Grafschaft eines Adalbert sehen, der entweder der gleichnamige Sohn Heinrichs ist oder aber mit dem comes Adelbreth identisch ist, der zusammen mit seinem Bruder Eggibreht jene erwähnte Schenkung in Franken machte. Graf Heinrich verteidigte 884 zusammen mit dem Würzburger Bischof Arn an der Spitze eines großen ostfränkischen Heeres Sachsen gegen die Normannen, aber dies tat er als Heerführer des gesamten O-Reiches. Er fiel 886 vor dem von den Normannen belagerten Paris, das er entsetzen wollte und wurde im Hauskloster der fränkischen Könige St. Medard zu Soissons beigesetzt, wo auch das Mutterkloster Herfords stand.
Friese Alfred: Seite 105-109 *********** "Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"
Die Familie Poppos I. ist für mehr als zwei Jahrzehnte auf ihre Grafschaft im Waldsassengau und die Besitzungen an Aisch und Obermain zurückgedrängt worden und tritt erst 866 mit dem eben erwähnten princeps militae wieder hervor. Heinrich, der den Namen seines robertinischen Großvaters trägt, hat die erbitterte Feindschaft seines Vaters gegen Ludwig den Deutschen geerbt. Wir sehen ihn gleich in eine Verschwörung verwickelt, die ganz O-Franken und einen Teil Bayerns umfasste. Die Motive der daran Beteiligten sind im einzelnen nicht geklärt und stimmen wohl kaum überein. Gemeinsam ist ihnen eine wachsende Unzufriedenheit und Kritik an den Absichten des Königs, der ihr Misstrauen geweckt hatte, seit er 858/59 ins W-Reich gegangen und gescheitert war. Dorthin hatte ihn eine Gruppe Hochadeliger um Robert IV. und Adalhard gerufen, die KARL DEN KAHLEN und die ihn beherrschenden WELFEN-Partei entmachten und eine Wiedervereinigung des Reiches in die Wege leiten wollte. Nach anfänglichen Erfolgen war Ludwig jedoch zu einem ruhmlosen Rückzug gezwungen gewesen. Seine hier gezeigte Macht- und Entschlusslosigkeit blieb auch im O-Reich nicht ohne Folgen. Karlmann und sein Schwiegervater, Graf Ernst, versuchten um 861, die Herrschaft im regnum Bayern an sich zu reißen und verbündeten sich mit den einflussreichen comites Gerold und Sigihard; am Mittelrhein und in Hessen waren es gleichzeitig die KONRADINER Udo, Berengar (comites), Waldo (abbas) und der 'edle' Werinher, die gegen den König aufstanden. In Mainfranken und Thüringen sammelte Ludwig der Jüngere, dessen Verlobung mit einer Tochter des umworbenen Adalhard der Vater wieder gelöst hatte, Gleichgesinnte um sich und schickte den POPPONEN Heinrich zu dem ständig unruhigen Rastizlav von Mähren, um ihn zum Losschlagen zu gewinnen. Diese nicht koordinierten, zwischen 861 und 866 ablaufenden Aktionen ermöglichten dem König, jeweils mit voller Kraft gegen eine andere Parteistellung vorzugehen, die Aufständischen zu unterwerfen oder zur Flucht zu zwingen. Als er sich im Mai 871 auch an Heinrichzu rächen suchte, indem er einen von dessen sächsischen Vasallen in der Pfalz Tribur blendete, flackerte die Empörung erneut auf. Nur mit großen Zugeständnissen an seine Söhne, denen er schon 865 ihr zukünftiges Erbe übertragen hatte und jetzt erneut bestätigen musste, konnte er sie noch einmal besänftigen. Seitdem war ihre Herrschaft, zumal die des klugen und wendigen Ludwigs des Jüngeren im mainländisch-thüringischen Raum, kaum mehr durch Eingriffe des Vaters beschränkt. Der BABENBERGER erreichte nun in kürzester Frist den Einfluss wieder, den schon Poppo I. unter LUDWIG DEM FROMMEN besessen hatte. Heinrich, den man mit Recht einen der "ausgezeichnetesten Männer des sinkenden Frankenreiches" genannt hat, dessen Leistungen als Heerführer in den Normannen- und Wikingerkämpfen die zeitgenössischen Quellen hervorheben, führte 880 auch das ostfränkische Aufgebot im Kampf um das lothringische Königtum gegen den elsässischen KAROLINGER Hugo, den Sohn Lothars II. Im gleichen Jahr erlitt Brun von Sachsen eine vernichtende Niederlage gegen dänische Wikinger und fiel. Die Nachfolge trat de facto nicht dessen Bruder Otto an, sondern Heinrich. Er verteidigte 884 zusammen mit Bischof Arn von Würzburg Sachsen gegen einen starken Normanneneinfall und setzte im folgenden Jahr auch der Wikingerherrschaft in Friesland ein Ende. 885 griff er als Graf im Grabfeld in den Streit um das thüringische Amtsherzogtum zugunsten seines Bruders Poppo II. gegen dessen Rivalen Egino ein. Von KARL III. zum Militärbefehlshaber Neustriens bestellt - die Chronisten nennen Heinrich jetzt marchio Francorum, dux Austrasiorum - fiel er 886 gegen die Normannen vor Paris und wurde im alten Hauskloster der merowingischen Könige St. Medard zu Soissons beigesetzt. Die Grabinschrift Heinrici magni Francorum germinis alti sagt von ihm: "... Saxonibus, Francis, Fresonibus ille triarchos praefuit, hinc trino stemmate fretus ovet". Seine jungen Söhne, die später so berühmten BABENBERGER, finden wir seit 888 als Grafen in der Buchonia, im Iff-, Badanach- und Volkfeldgau, wo sie sich die Burgen Theres und Bamberg einrichten und auch wohl schon Grafenrechte im bayerischen Nordgau wahrnehmen. Heinrichs sächsische Beziehungen sind besonders wichtig, aber auch umstritten. Sie sind wahrscheinlich schon ein Erbe seines Vaters Poppo, der nicht nur ein Vertrauter des in Sachsen einflussreichen HATTONEN Banzleib war, sondern auch mit Liudolf, dem sächsischen Grafen im thüringischen Eichsfeld in nachbarlichem Einvernehmen stand. Wir haben Grund zu der Annahme, dass die als besonders vornehme Fränkin bezeugte Gemahlin Liudolfs, Oda (praenobilis Oda edita Francorum clara de stirpe potentum), eine nahe Verwandte Poppos war und den ROBERTINER-Namen Odo/Otto in das sächsische Adelshaus brachte. Die These H. Decker-Hauffs, dass durch sie Aschaffenburg oder doch wenigstens ein Anteil an diesem alten Herrschaftszentrum des Untermains liudolfingisch wurde, ist trotz seiner überspitzten weiteren Deduktionen gut begründet. Die als 'filia Billungi cuiusdam principis almi' bezeichnete Oda, deren Name im ROBERTINER-Haus als Oda/Odo/Otto und Eudes mehrfach wiederkehrt, hatte, wie S. Krüger wahrscheinlich machte, eine geistliche Schwester Haduui; sie nannte ihren Sohn Otto, und dieser seine Tochter Oda, während einer ihrer Enkel den POPPONEN-Namen Heinrich erhielt.
Mühlbacher Engelbert: Seite 405 ******************* "Deutsche Geschichte unter den Karolingern"
Von Quierzy (an der Oise) sandte er den Grafen Heinrich mit einer Schar nach Paris voran. Bei der Rekognoszierung stürzte Heinrichs Pferd in eine der von den Normannen vorgerichteten Fallgruben und schleuderte ihn zu Boden; er wurde von den hervorstürzenden Normannen erschlagen und der Waffen beraubt, nur nach hartem Kampf wurde die Leiche dem Feind entrissen. Der Kaiser war nicht minder bestürzt als das Heer: er hatte den Mann, der für ihn handelte, das Heer hatte seinen erprobten Führer verloren.
852 1. oo Judith von Friaul, Tochter des Markgrafen Eberhard 838- 863 Enkelin LUDWIGS I. DES FROMMEN
2. oo LIUDOLFINGERIN ?
R. Wenskus ist der Meinung, dass die Mutter der Herzogin Hadwig eine Nichte des Abtes Warin von Corvey (EKBERTINER) war.
Kinder:
Heinrich II. - 902
Adalhard - 902
Adalbert 854-9.9.906
Hadwig 953-24.12.903
876 oo 2. Otto der Erlauchte Herzog von Sachsen ca. 830/40-30.11.912
Adellinde 855- nach 915
oo Eticho I. Graf im Ammergau (Welfe) - um 907 gefallen
Literatur: ----------- Dümmler Ernst: Die Chronik des Abtes Regino von Prüm. Verlag der Dykschen Buchhandlung Leipzig Seite 78-83,109 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band II Seite 145,148,167,203,208,211,216,224, 234,240-243,266,269,274,519 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968 Seite 55 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 38,43 - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion Seite 405 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 183-185 - Copyright 2002 Karl-Heinz Schreiber -
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Quelle: wikipedia
Heinrich (princeps militiae)
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Heinrich I. (860 bezeugt, X 28. August 886 vor Paris ), aus der Familie der fränkischen Babenberger , war der ältere Sohn des Grafen Poppo (I.) im Saalgau .
Ebenso wie sein Vater war Heinrich ein erklärter Gegner des Königs Ludwig der Deutsche (840-876), und war in die Verschwörung gegen Ludwig verwickelt, die ab dem Jahr 861 im östlichen Franken und in Bayern so unkoordiniert für Aufruhr sorgte, dass der König seine Gegner nacheinander unterwerfen konnte.
Im Jahr 866 war er der princeps militiae des Teilkönigs Ludwig III. der Jüngere , unter Karl III. dem Dicken als dessen oberster Feldherr zeitweise marchio francorum und dux Austrasiorum.
Im Jahr 880 war Heinrich der Befehlshaber des Heeres, das gegen den elsässischen Herzog Hugo, den Sohn Lothars II. zog. Seine wichtigste Aufgabe war jedoch die Bekämpfung der Normannen. 884 stand er an er Spitze des Heeres, das in Sachsen gegen die Normannen verteidigte, im Jahr darauf beendete er die Herrschaft der Normannen in Friesland. Im gleichen Jahr griff zugunsten seines Bruders Poppo (II.) im Streit um das Amt des thüringischen Herzogs ein.
Ein Jahre später, 886, wieder im Einsatz gegen die Normannen, diesmal in Neustrien als dortiger Militärbefehlshaber Karls III., geriet er bei der Belagerung von Paris durch die Normannen, die er aufheben sollte, in einen Hinterhalt: Heinrichs Pferd stürzte bei einem Erkundungsritt, den er von Quierzy an der Oise gestartet hatte, in eine normannische Fallgrube, der Reiter zu Boden, woraufhin er von den hervorbrechenden Normannen erschlagen wurde.
Heinrich war der Vater der drei in der Babenberger Fehdeumgekommenen Brüder:
Adalbert , hingerichtet 9. Juni 906 , Graf 888
Adalhard , hingerichtet 902 , Graf 888
Heinrich, † 902/903, Graf 888
Zudem hatte er eine Tochter, Hadui(ch), † 24. Dezember 903 ; die seit etwa 869/870 mit Otto dem Erlauchten , Herzog von Sachsen , † 30. November 912 (Liudolfinger ) verheiratet war. Somit war der princeps militiae Heinrich der Großvater des deutschen Königs Heinrich I. und derjenige, der den eigentlich robertinischen Namen Heinrich in den ostfränkischen Adel einbrachte.
Heinrich wurden im Kloster St. Médard in Soissons begraben.

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