Pippin I. der Ältere VON LANDEN

Pippin I. der Ältere VON LANDEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Pippin I. der Ältere VON LANDEN

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 580
Tod 639

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Itta

Notizen zu dieser Person

Pippin I. (der Ältere) von Landen ----------------------------------------- um 580 † 639
Sohn des fränkischen Edlen Karlmann
Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 2167 ******************** Pippin I. der Ältere, fränkischer Hausmeier ------------------------ † 639/40
oo Itta (Iduberga)
Spitzenahn der PIPPINIDEN , verfügte über ausgedehnten Familienbesitz zwischen dem Kohlenwald und der mittleren Maas (östliches Belgien), begegnet erstmals 613 als Repräsentant der austrasischen Großen, als er zusammen mit Arnulf von Metz dem neustrischen König Chlothar II. die Herrschaftsübernahme auch in Austrasien und Burgund ermöglichte. 623 erhob Chlothar II. seinen Sohn Dagobert I. zum Unter-König in einem Teil Austrasiens und bestimmte Arnulf und Pippin zu dessen engsten Beratern; spätestens seit 624/25 fungierte Pippin der Ältere im Amt des Hausmeiers. Als Arnulfwohl 629 sich aus der Politik zurückzog, wurde Bischof Kunibert von Köln sein Nachfolger. Der Tod Chlothars II. Ende 629 beendete die Eigenständigkeit Austrasiens. Pippins Einfluß schwand; als Dagobert 633/34 das austrasische Unter-Königtum für seinen minderjährigen Sohn Sigibert III. erneuerte, gab er ihm neben Kunibert nicht Pippin, sondern den Dux Adalgisel als faktischen Regenten zur Seite. Nach einer neuen Übersetzung der besonders dunklen Fredegarstelle IV, 61 scheint Pippin der Ältere zwischen 631 und 633/34 politisch entmachtet worden zu sein und sein Hausmeieramt an Adalgisel verloren zu haben; Fredegar wollte wohl "in seiner Parteinahme für Pippin den Amtsverlust kaschieren" (Wunder, 50). Erst nach Dagoberts Tod 638/39 erlangte Pippin erneut die austrasische Hausmeierwürde, starb aber wenig später. Der moderne Beiname 'von Landen' (ar. Leuven) geht auf brabantische Quellen des 13. Jh. zurück.
Literatur: ----------- H. Bonnell, Die Anfänge des karol. Hauses, 1866 - E. Hlawitschka, Zur landschaftl. Herkunft der Karolinger, RhVjbll 27, 1962, 1-17 - Ders., Die Vorfahren Karls d. Gr. (Karl d.Gr., I, 1965), 51-58 - M. Werner, Der Lütticher Raum in frühkarol. Zeit, 1980, 342-354 - H. Wunder, Zur Entmachtung des austrasischen Hausmeiers P. (Fschr. H. Zimmermann, 1991), 39-54 - R. Schieffer, Die Karolinger, 1992, 12-19 -

Hlawitschka Eduard: Seite 73 ***************** "Die Vorfahren Karls des Großen"
2. Pippin der Ältere, Hausmeier in Auster ------------------------- † 640
Quellen bei BM² 2i-2q.

Pippin, Repräsentant der austrasischen Adelsopposition, und Bischof Arnulf von Metz hatten 613 maßgeblichen Anteil am Sturz Brunhildes. 623 zum Hausmeier von Austrasien ernannt, leitete er die Politik Dagoberts I., der weitestgehend von ihnen abhängig war.
Pippin war der Ahnherr der PIPPINIDEN.
Schieffer Rudolf: ************** "Die Karolinger"
Auch der Hausmeier Pippin vermochte seinen bestimmenden Einfluß nicht auf Dauer zu behaupten. Nachdem ihm zunächst an Arnulfs Statt der Bischof Kunibert von Köln als geistlicher Ratgeber König Dagoberts zur Seite getreten war, entfiel 629 durch den Tod Chlothars II. überhaupt das austrischen Sonderkönigtum, auf das sich Pippin gestützt hatte. Dagobert I., der das Erbe des Vaters im Gesamtreich antrat und nach Neustrien ging, ließ den Hausmeier ebenfalls dorthin kommen und wies ihm zeitweise einen Aufenthalt in Orleans an; es ist bezeugt, dass dabei wachsende "Eifersucht der Austrier", also wohl anti-pippinidischer Kreise unter den Großen, mit im Spiel war, doch bleibt ungewiß, inwieweit der König selbst die Entfernung Pippins aus der Heimat als "politische Kaltstellung" (M. Werner) betrieben hat. Immerhin ist augenscheinlich, dass in den 630-er Jahren die großen Entscheidungen ohne Pippins Beteiligung fielen, als es darum ging, vornehmlich mit Blick auf militärische Gefahren rechts des Rheins die austrische Unterherrschaft zu erneuern, diesmal für Dagoberts minderjährigen Sohn Sigibert (III.), und als faktischen Regenten neben Bischof Kunibert den Herzog (dux) Adalgisel aus einer weiteren, gewiß vornehmen Familie Austriens zu bestellen, schließlich, nach der Geburt eines zweiten Königs-Sohnes namens Chlodwig (II.), auch über Dagoberts Tod hinaus ein Nebeneinander von austrischer und neustrischer Monarchie ins Auge zu fassen. Allerdings fällt auf, dass während all dieser Jahre kein neuer Hausmeier für Austrien in den Quellen auftaucht, also Pippins Anspruch auf eine führende politische Rolle zumindest theoretisch gewahrt blieb. Auch die Verheiratung seiner Tochter Begga mit Arnulfs Sohn Ansegisel, die in jene Zeit fallen muß und die beiden Familien der ARNULFINGER und der PIPPINIDEN dauerhaft miteinander verband, spricht gegen die Vorstellung, der Hausmeier könnte den Kampf um die Macht bereits verloren gegeben haben. Seine Stunde schlug erneut, als König Dagobert Anfang 638 oder 639 mit rund 30 Jahren starb, lange bevor seine beiden Söhne zu regierungsfähigem Alter herangewachsen waren. Anschaulich wird in der Fredegar-Chronik geschildert, wie Pippin sogleich den Umschwung zu seinen Gunsten in Auster herbeiführte: "... mit Kunibert beschloß er, wie es einst gewesen, so für immer das Band der gegenseitigen Freundschaft fest zu bewahren und dazu die Freundschaft aller gemeinsamen Anhänger unter den Austriern auf ewig an sich zu binden, indem er ihnen klug und freundschaftlich entgegentrat und sie milde regierte. Durch Gesandte wurde der gebührende Anteil Sigiberts an den Schätzen des Dagobert von der Königin Nanthild und dem König Chlodwig (von Neuster) abverlangt und zur Übergabe ein Gerichtstag anberaumt". Man sieht, dass Pippins politisches Gewicht wesentlich von der Unterstützung durch eine Vielzahl maßgeblicher Standesgenossen in Auster getragen war und nun eingesetzt wurde, um im Namen des etwa 10-jährigen Königs Sigibert die Belange der Austrier gegenüber dem neustrischen Hof seines vielleicht 5-jährigen Bruders Chlodwig zu reklamieren. Die Könige kamen dabei gar nicht selbst zu Wort, sie erschienen eher in der Rolle eines Aushängeschilds oder Faustpfands, dessen sich die rivalisierenden Großen im Machtkampf bedienten, und dies sollte fortan auch so bleiben, denn nach Dagoberts I. Tod ist kein MEROWINGER mehr auf längere Frist zu eigenständiger Regierung gelangt. Der Hausmeier Pippin der Ältere hat freilich die Früchte der so angebahnten Entwicklung nicht mehr ernten können, denn er starb bald nach seinem letzten Triumph, wohl im Jahre 639 und angeblich von allen Austriern betrauert "wegen seiner Liebe zur Gerechtigkeit und Güte".
oo Itta (Iduberga) = Ida 592 † 652 Kloster Nivelles
Kinder:
Grimoald † 662
Begga † 693
oo Ansegisel, Sohn Arnulfs von Metz †
Gertrud Äbtissin von Nivelles 626 † 17.3.659
Literatur: ----------- Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984, Seite 22 - Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899 - Dahn Felix: Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte Europas. Verlag Hans Kaiser Klagenfurt 1977, Seite 428,438,441,444,447,451,479 - Deutsche Geschichte Band 1 Von den Anfängen bis zur Ausbildung des Feudalismus Mitte des 11. Jahrhunderts. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1982, Seite 260,261,263,264 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 76 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988, Seite 117,120, 128,131,143,163,181-183 - Herm, Gerhard: Karl der Große. ECON Verlag GmbH, Düsseldorf, Wien, New York 1987, Seite 33,42,66 - Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986, Seite 68,74,78, 81,89,109,124,127 - Kalckhoff Andreas: Karl der Große. Profile eines Herrschers. R. Piper GmbH & Co. KG, München 1987, Seite 33-34 - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion - Nack Emil: Germanien. Ländern und Völker der Germanen. Gondrom Verlag GmbH & Co. KG, Bindlach 1977, Seite 214,249, 251,253,258,269 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 30-35 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 12,14-20,22,26,29 - Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982, Seite 74, 122,165,272,317 - Wies Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger. Bechtle Verlag Esslingen 1986, Seite 28 -
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Quelle: wikipedia
Pippin der Ältere
Pippin der Ältere oder Pippin von Landen (* um 580, † 640) war ab 615/625 fränkischer Hausmeier in Austrien unter drei Merowinger -Königen. Er gilt als Stammvater des späteren Herrschergeschlechts der Karolinger bzw. der Pippiniden

Leben
Über Pippins Vorfahren ist so gut wie nichts bekannt. Gelegentlich wird Karlmann (von Landen-Austrasien) als Vater genannt.
Sein Weg zur Macht begann im Jahr 613 , als er zusammen mit Bischof Arnulf von Metz und anderen austrasischen Adligen in einen inneren Machtkampf der Merowinger eingriff, indem er den neustrischen König Chlothar II. gegen die in Austrasien und Burgund herrschende Witwe Königs Sigiberts I. , Brunichild , zu Hilfe rief. Nach ihrem Sturz herrschte Chlothar im ganzen Frankenreich , musste aber im Edictum Chlotharii die Machtpositionen des austrasischem Adels anerkennen.
Ein weiteres Zugeständnis war im Jahr 623 die Ernennung von Chlothars 15jähriger Sohn Dagobert I. zum Unterkönig in Austrasien. Dadurch erhielt das Teilreich, das von Pippin und Arnulf mit ihren Klienten dominiert wurde, eine gewisse Eigenständigkeit innerhalb des Merowingerreiches. Pippin erhielt gleichzeitig eine wichtige Beraterposition und übernahm spätestens 625 auch formal den Titel eines Hausmeiers , des wichtigsten Amtsträgers im Königreich.
Da Chlothar II. jedoch 629 starb und sein Sohn Dagobert I. nach Neustrien zog, um die Herrschaft im Gesamtreich zu übernehmen, konnte Pippin diese einflussreiche Position nicht auf Dauer behaupten, obwohl er den Titel eines austrasischen Hausmeiers behielt. Das Bündnis mit Arnulf stärkte Pippin, indem er um 635 seine Tochter Begga mit Arnulfs Sohn Ansegisel verheiratete.
Erst als auch Dagobert I. oder 639 starb, ohne Söhne im regierungsfähigen Alter zu hinterlassen, konnte Pippin mit Unterstützung des austrasischen Adels seinen Führungsansprüche wieder geltend machen.
Pippin der Ältere starb allerdings selbst bereits im Jahr 640 .
Im darauffolgenden Kampf um das Hausmeieramt setzte sich sein Sohn Grimoald der Ältere durch.
Pippin war mit Itta oder Iduberga verheiratet (* 592 , † 652 ) die im Jahr 640 das Kloster Andenne stiftete. Das Paar hatte drei Kinder:
Begga (*620, † 692/693/695), die um 635 den Arnulfinger Ansegisel heiratete und damit die Macht der Pippiniden mit der der Arnulfinger verband,
Grimoald der Ältere oder I. (*616, † 656/657 oder um 662 hingerichtet in Paris) war Nachfolger Pippins als Hausmeier.
Gertrude/Geretrudis (*626, † 17. März ), die um 644 Äbtissin des von ihrer Mutter kurz zuvor gestifteten Klosters Nivelles wurde. Sie ist Patronin von Landen

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Hochgeladen 2023-10-30 12:31:02.0
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