Adalbert Atto II. VON CANOSSA

Adalbert Atto II. VON CANOSSA

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Adalbert Atto II. VON CANOSSA

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt zu einem Zeitpunkt zwischen 915 und 920
Tod 3. Februar 988

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Ildegarda

Notizen zu dieser Person

Adalbert Atto II. Graf, Herr von Canossa
-------------------- Graf von Mantua, Modena und Reggio
um 915/20-13.2.988


Sohn des Herrn Siegfried von Canossa


Thiele, Andreas: Tafel 396
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

ADALBERT ATTO II.
------------------------------
+ um 988

Graf, Herr von Canossa

Adalbert Atto II. gewann die berühmte Burg Canossa, war Vasall der Könige von Italien und Gefolgsmann ("milites") des Bischofs von Reggio. 950/51 schützte er Königin Adelheid, Witwe König Lothars von Italien, vor Berengar II., der ihn belagerte. Von Markgraf Arduin II. von Turin und OTTO DEM GROSSEN, der Adelheid heiratete, entsetzt, wurde er von OTTO sehr gefördert. Er erschien 961/62 als Graf von Mantua, Modena und Reggio und führte zuletzt sogar schon den Markgrafentitel. Er gründete das Chorherrenstift zu Canossa und blieb eine OTTONEN-Stütze.

Trillmich Werner: Seite 348
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"Kaiser Konrad II. und seine Zeit"

Adalbert (+ 988) wurde Vasall des Bischofs von Reggio, der ihm die Burg Canossa am Nordhange des Apennin zu Lehen gab. Dort suchte 951 die Königin-Witwe Adelheid Schutz vor Berengar von Ivrea. Adalberts schneller Anschluß an OTTO DEN GROSSEN brachte ihm reichen Gewinn. Er erwarb die Grafschaften Modena, Reggio, Mantua und Brescia. Nur in den Städten selbst - Mantua ausgenommen - blieben den Bischöfen weltliche Rechte erhalten. Umfangreiche Kirchenlehen erweiterten Adalberts Herrschaftsgebiet nochmals. Da er und seine Nachkommen der Geistlichkeit mit großer Rücksichtslosigkeit entgegentraten, gelang es der Familie allmählich, einen großen Teil ihrer Ländereien zu allodialisieren. Bevorzugte Residenz wurde Mantua, das die Straße von Deutschland über Verona nach Ravenna beherrscht. Die bedeutendsten Erbgüter lagen freilich in der Emilia östlich von Cremona und Piacenza.

Pauler Roland: Seite 58,74
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"Das Regnum Italiae in ottonischer Zeit"

Adalbert-Atto, der Sohn des Siegfried aus der Grafschaft Lucca, stieg unter den OTTONEN vom Vasall des Bischofs von Reggio zum Grafen von Reggio, Modena und Mantua auf. In Reggio verdrängte er wohl Giselbert, den Sohn des Grafen Raimund von Reggio, der im Mai 980 ohne Angabe eines Titels urkundete. Es steht nicht fest, ob Adalbert für einen amtierenden Grafen eingesetzt wurde, oder ob er sein Amt nach dem Tode des Grafen Ragimund erhalten hat, bevor noch dessen Sohn nachfolgen konnte. Allerdings ist Ragimund schon am 5. August 931 als Graf belegt und könnte bei OTTOS I. zweitem Italienzug schon lange verstorben gewesen sein, was für eine Absetzung seines Sohnes sprechen würde; letzmals ist Ragimund im Mai 944 als Leiter eines placitum erwähnt. Gleich welche der angebotenen Möglichkeiten tatsächlich eingetreten ist, hat Adalbert sein Amt zumindest gegen die Erbfolge erhalten, wurde von OTTO DEM GROSSEN zugunsten Adalberts ein Eingriff in das Verwaltungsgefüge Oberitaliens nachweislich vorgenommen. Der Grund für die Bevorzugung des CANOSSANERS dürfte darin zu suchen sein, daß dieser Adelheid in seiner Burg Canossa vor dem Zugriff Berengars II. bewahrt hatte.
In Modena löste Adalbert möglicherweise das Geschlecht der SUPPONIDEN ab, doch weiß man aufgrund der schlechten Quellenbasis nicht, unter welchen Umständen dieser Wechsel vollzogen wurde; vielleicht blieb die Grafschaft nach Suppos IV. Tod vakant und wurde, ohne die Erbfolge zu unterbrechen, Adalbert übertragen.
Gänzlich unklar sind die Umstände, die zu Adalberts Übernahme der Grafschaft Mantua führten, da wir keine Nachrichten über einen eventuellen Vorgänger haben. Da Adalbert aber erstmals am 23. Mai oder 22. Juni 980 Graf von Mantua genannt wurde, könnte er das Amt nach dem Aussterben des ortsansässigen Grafengeschlechtes erhalten haben. Die Grafschaften Reggio und Modena wurden im Gegensatz zu Mantua schon zwischen dem 25. August 961 und dem 20. Januar 962 - dem Tag der ersten Nennung als comes Regensis sive Motinensis - übertragen. Die Erweiterung seines Einfluß- und Verwaltungsbereiches hatte er wohl einerseits der Kaiserin Adelheid zu verdanken, die ja noch unter OTTO II. größten Einfluß auf die Italienpolitik hatte, andererseits aber auch seiner beständigen Treue gegenüber den deutschen Herrschern.
Bischof Wilielmus von Mantua ist uns nur durch einen Gütertausch bekannt, den er am 10. Oktober 962 mit Adalbert-Atto, dem Grafen von Modena, Reggio und Mantua vornahm. Diese Urkunde wurde am 12. Oktober 962 in einem placitum in Vicolongo, im Gebiet von Reggio, und einem zweiten placitum vom 6. Dezember 964 in Pavia bestätigt.





oo Ildegarda (Hildegard) SUPPONIDIN
-11.2.982





Kinder:

Prangarde
-

oo Manfred I. Markgraf von Turin
- um 1000

Theodald
-8.5.1015

Gottfried Bischof von Brescia (970-981)
- um 998 Bischof von Luni (981-988)

Rudolf
-21.7.973



Literatur:
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Bresslau Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. Verlag von Duncker&Humblot Leipzig 1879 Band I Seite 431-436 - Brunhofer, Ursula: Arduin von Ivrea. Untersuchungen zum letzten italienischen Königtum des Mittelalters. Arethousa Verlag Augsburg 1999 Seite 18,24,25,30,33, 51,58,82,211,223,238,239,250,362 - Goez, Elke: Beatrix von Canossa und Tuszien. Eine Untersuchung zur Geschichte des 11. Jahrhunderts, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 9, 34,54,56,78,88,103,114,120,133,135 - Golinello, Paolo: Mathilde und der Gang nach Canossa, Artemis und Winkler Düsseldorf 1998, Seite 17,20,24,28-36,38,42-46,51-54,75,79,260 - Hlawitschka, Eduard: Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962), in: Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band VIII Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1960 Seite 74,91,95,107-109,136 - Pauler Roland: Das Regnum Italiae in ottonischer Zeit. Max Niemeyer Verlag Tübingen 1982 Seite 58,74,112 - SCHWABEN UND ITALIEN IM HOCHMITTELALTER. Vorträge und Forschungen Band LII Jan Thorbecke Verlag Stuttgart 2001 Seite 156 A.33,160 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 396 -

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