Notizen zu dieser Person
Raoul I. de Coucy (* nach 1142; † November 1191 vor Akkon) war ein Herr (Sire) von Coucy, Marle, Vervins, Pinon, Crépy, Crécy und La Fère.
Leben
Raoul war ein Sohn von Enguerrand II. († vor 1147) und dessen Ehefrau, Agnes de Beaugency. Er unterstützte 1181 König Philipp II. von Frankreich bei dessen Auseinandersetzung mit Graf Philipp I. von Flandern. Er nahm mit seinem Onkel, Robert deBoves, am dritten Kreuzzug teil, wo beide bei der Belagerung von Akkon starben. Bestattet wurde Raoul im Kloster Foigny.
In erster Ehe (um 1164) war Raoul verheiratet mit Agnes von Hennegau, Tochter von Graf Balduin IV. von Hennegau. Mit ihr hatte er drei Kinder:
Yolande (* um 1164; † 18. März 1222), ∞ mit Graf Robert II. von Dreux
Isabella (*/† ?), 1. ∞ mit Graf Raoul I. von Roucy; 2. ∞ mit Graf Heinrich III. von Grandpré
Ada
Seine zweite Frau war Alix von Dreux († um 1217), Tochter von Graf Robert I. von Dreux. Ihre Kinder waren:
Enguerrand III. der Große († um 1242), Sire von Coucy und Marle
Thomas († 1252/53), Sire von Vervins
Robert († um 1234), Sire von Pinon
Raoul
Agnes († 1214 oder später), ∞ mit Gilles de Beaumetz
Siehe auch Haus Boves
Legende
Raoul wird oft als der Châtelain de Coucy identifiziert, der als Trouvère berühmt wurde. Besonders wird mit ihm dabei jene Legende verbunden, laut der er im Sterben liegend seinem Knappen aufgetragen habe, sein Herz in einer silbernen Kapsel zuseiner Geliebten Gabrielle zu bringen. Deren Ehemann missfiel dies und er zwang sie das Herz zu essen, worauf sie sich freiwillig zu Tode hungerte.
Pierre Laurent de Belloy verarbeitete diesen Stoff 1770 in der Tragödie Gabrielle de Vergy, nach der Gaetano Donizetti 1826 eine Oper komponierte.
Wahrscheinlicher aber war der tatsächliche Châtelain de Coucy ein Neffe von Raoul.