Ludwig Heinrich Adolf VON STRÜMPELL

Ludwig Heinrich Adolf VON STRÜMPELL

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Ludwig Heinrich Adolf VON STRÜMPELL

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 28. Juni 1812 Schöppenstedt b. Braunschweig nach diesem Ort suchen
Tod 18. Mai 1899 Leipzig nach diesem Ort suchen
Heirat 17. April 1845 Neu-Autz nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
17. April 1845
Neu-Autz
Sophie Marie Charlotte BIELENSTEIN

Notizen zu dieser Person

Im Jahr 1865 wurde Ludwig von Strümpell in Anerkennung seiner Verdienste um die Förderung des baltischen deutschen Schulwesens durch die russische Regierung zum Hofrat und später zum Staatsrat ernannt und 1870 durch diese in den Adelsstand erhoben. Ludwig Strümpell (1812-1899) (Adolf Heinrich Ludwig von Strümpell) 1. Biographische Daten 28.06.1812 in Schöppenstedt (Braunschweig) als Sohn eines Färbermeisters geboren Privatunterricht und Besuch der Stadtschule 1826-1829 Besuch des Gymnasiums Catharineum in Braunschweig 1829-1831 Besuch des Collegium Carolinum in Braunschweig, damals einer kleinen Universität ähnlich; beeinflusst von Griepenkerl widmet er sich der Philosophie und Pädagogik Herbarts 1830 erste Bekanntschaft mit Herbart 1831-1833 philosophische, pädagogische, philologische, mathematische und naturwissenschaftliche Studien an der Universität Königsberg; Mitglied des Herbartschen pädagogischen Seminars 1833 Promotion bei Herbart zum Thema De methodo philosophica Studien in Wolfenbüttel, Bonn und Leipzig; in Leipzig Besuch von Drobischs Vorlesungen über mathematische Psychologie ständiger Briefkontakt mit Herbart 1835-1844 Hauslehrer der Söhne des Grafen von Medem in Kurland 1843 Habilitation an der Universität Dorpat (im heutigen Estland, Tartu) De summi boni natione, qualum proposuit Schleiermacherus dissertatio 1844-1871 als Privatdozent an der Universität in Dorpat Vorlesungen über Philosophie, Psychologie und Pädagogik und Gründung eines pädagogischen Seminars. 1845 Ernennung zum außerordentlichen Professor der theoretischen und praktischen Philosophie und der Pädagogik 1849 Ernennung zum ordentlichen Professor 1865 Anerkennung seiner Verdienste um die Förderung des baltischen deutschen Schulwesens seitens der russischen Regierung durch die Ernennung zum Hofrat und später zum wirklichen Staatsrat, 1870 wurde er von der russischen Regierung geadelt 1871 Entlassung aus dem Universitätsdienst in Dorpat aufgrund seines Gesuches 1871-1899 Professor an der Universität Leipzig, Vorlesungen u.a. über Geschichte der Philosophie, Logik, Psychologie, Ethik, Rechts- und Religionsphilosophie, allgemeine und psychologische Pädagogik und pädagogische Pathologie Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höhere Schulamts 1872 Ablehnung eines Rufes an die Universität Wien 1872-1889 Leitung eines wissenschaftlichen Praktikums für studierende Pädagogen an der Universität Leipzig, viele Teilnehmer waren bereits als Volkschullehrer tätig 18.05.1899 nach kurzer Krankheit in Leipzig gestorben Strümpell war verheiratet und hatte zwei Kinder, Emilie (geb. 1846) und Adolf (1853-1925). 2. Pädagogisches Werk Während seines Aufenthaltes in Dorpat lag Strümpells Arbeitsschwerpunkt auf dem Gebiet der Schulorganisation. Als Mitglied der obersten Schulbehörde der russischen Ostseeprovinzen und Vorsitzender der obersten Schulbehörde für das gesamte Schulwesen Kurlands, Livlands und Estlands war er an der Reorganisation des gesamten Schulwesens der Deutschen im Baltikum im Sinne der deutschen Bildungsidee beteiligt. Er beteiligte sich an der Gründung oder Erweiterung von Gymnasien, Kreisschulen, Stadt- und Fortbildungsschulen und eines Lehrerseminars, an dem er auch selbst unterrichtete. In dieser Funktion unternahm er auch Reisen nach Deutschland, in die Schweiz und nach Frankreich, um das dortige Schulwesen zu studieren und diese Erfahrungen in die Reform des baltischen Schulwesens einzubringen. An der Universität Dorpat gründete er ein Pädagogisches Seminar, an dem neben Lehrkräften aus Deutschland auch er selbst unterrichtete. Seine pädagogischen Vorlesungen, deren Hauptgegenstand Psychologische Pädagogik war, wurden durch ein wissenschaftlich-pädagogisches Praktikum ergänzt. Mit der Gründung des wissenschaftlichen Praktikums an der Universität Leipzig verfolgte er das Ziel einer fundierten wissenschaftlichen pädagogischen Ausbildung der Studierenden. Den Mitgliedern stellte er Aufgaben zu deren Bearbeitung zur Wahl. In den Übungen des Praktikums wurden die Ergebnisse, die die Studierenden in Form von Abhandlungen erbringen mussten, diskutiert und beurteilt. Besonders willkommen waren Volksschullehrer, welche die eher theoretisch ausgerichtete Arbeit durch ihre Beiträge, die auf praktischen Erfahrungen ruhen, ergänzen konnten. 2.1 Publizistische Tätigkeit Hauptwerke - Erläuterungen zu Herbarts Philosophie, mit Rücksicht auf die Berichte, Entwürfe und Missverständnisse seiner Gegner. Göttingen 1834. - Die Hauptpuncte der Herbartschen Metaphysik kritisch beleuchtet. Braunschweig 1840 [Kritik der Herbartschen Metaphysik (1840)] - Die Pädagogik der Philosophen Kant, Fichte und Herbart. Braunschweig 1843. - Die Vorschule der Ethik. Ein Lehrbuch. Mitau 1844. - Die Verschiedenheit der Kindernaturen. Ein Vortrag; zum Besten des Dorpater Hülfsvereins. Dorpat 1844. - Der Begriff vom Individuum. 1845. - Entwurf der Logik. Ein Leitfaden für Vorlesungen. Mitau 1846. - Die Universität und das Universitätsstudium. Leipzig 1848. - Die Geschichte der griechischen Philosophie. Leipzig 1854-61. - Lehrpläne für Knabenelementarschulen des Dorpater Lehrbezirks mit den nötigen Erläuterungen und Ergänzungen, entworfen unter Mitwirkung erfahrener Schulmänner (1869). - Erziehungsfragen. Gemeinverständlich erörtert. Leipzig 1869. - Psychologische Pädagogik. Leipzig 1880. - Grundriß der Logik oder die Lehre vom wissenschaftlichen Denken. Leipzig 1881. - Grundriß der Psychologie oder Lehre von der Entwicklung des Seelenlebens im Menschen. Leipzig 1884. - Die Einleitung in die Philosophie vom Standpunkte der Geschichte der Philosophie. Leipzig 1886. - Der Unterschied der Wahrheiten und der Irrthümer. Leipzig 1887. - Gedanken über Religion und religiöse Probleme. Eine Darstellung und Erweiterung Herbartscher Ansprüche. Leipzig 1888. - Die Pädagogische Pathologie oder die Lehre von den Fehlern der Kinder. Versuch einer Grundlegung für gebildete Ältern, Studirende der Pädagogik, Lehrer, sowie für Schulbehörden und Kinderärzte. Leipzig 1890. Herausgaben - Pädagogische Abhandlungen von Mitgliedern des wissenschaftlich-pädagogischen Practicums an der Universität Leipzig. Leipzig, Siegesmund/ Matthes 1874-1887, 1894-1896. 2.2 Vereinsmitgliedschaften - Begründer des Allgemeinen pädagogischen Vereins von Dorpat 4 Literatur Loos, Joseph (Hrsg.): Encyklopädisches Handbuch der Erziehungskunde. Band 2. Wien 1908, S. 825-827. Spitzner, Alfred: Strümpell. In: Rein, Wilhelm (Hrsg.): Encyklopädisches Handbuch der Pädagogik. Band 9. Langensalza 1909, S. 13-24. Weiterführende Literatur Das litterarische Leipzig. Illustriertes Handbuch der Schriftsteller- und Gelehrtenwelt, der Presse und des Verlagsbuchhandels in Leipzig, 1897. Fick,W.: Professor Ludwig von Strümpell. In: Evangelisches Schulblatt. 43(1899). Killy, Walter/ Vierhaus, Rudolf: Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 9. München 1998. Rombach, Heinrich (Hrsg.): Lexikon der Pädagogik in vier Bänden, 3. Auflage, Freiburg 1962. Seyfert, Carl: Die Fortbildung der Pädagogik Herbarts durch Strümpell. Dissertation. Jena 1923.

Datenbank

Titel Bordels Bordehl Bordelius
Beschreibung Nachkommen von Heinrich Bordels Roermond
Hochgeladen 2021-03-18 09:57:42.0
Einsender user's avatar Joan Fridrich von Bordelius
E-Mail bordland@t-online.de
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