Jochim ROHWEDDER

Jochim ROHWEDDER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Jochim ROHWEDDER
Beruf Ornithologe und Oberlehrer

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Taufe 26. September 1841 Hohenwestedt, Kreis Rendsburg, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen [1]
Geburt 2. September 1841 Wapelfeld, Kirchspiel Hohenwestedt, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen
Bestattung 2. Januar 1906 Husum, Kreis Nordfriesland, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen [2]
Tod 29. Dezember 1905 Husum, Kreis Nordfriesland, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Web content link:https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_RohwederWikipedia über Joachim Rohweder

Ostholsteiner Anzeiger 4. August 2011:

Joachim Rohweder: Ein Ornithologe in unruhigen Zeiten

Der Fischadler  ist in Schleswig-Holstein nur noch als Zugvogel zu sehen, früher hat er im Land zwischen den Meeren gebrütet.
 
Der Fischadler ist in Schleswig-Holstein nur noch alsZugvogel zu sehen, früher hat er im Land zwischen den Meeren gebrütet.

Vor fast 140 Jahren erschien ausder Feder des bedeutendsten Hobbyornithologen seiner Zeit, Joachim Rohweder, ein Büchlein über die "Vögel Schleswig-Holsteins".

 

von Holger Jürgensen
04. August 2011, 12:47 Uhr

EUTIN

 1841 in der Nähe von Hohenweststedt geboren, erlebte er als Siebenjähriger die Schleswig-Holsteinische Erhebung von 1848 und als 26-jähriger nach dem Deutsch-Dänischen Krieg (1864) unser Heimatland Schleswig-Holstein als eine preußische Provinz. Es folgte dann noch zu seinen Lebzeiten der Deutsch-Französische Kieg 1870/71. Rohweder starb 64-jährig im Jahre 1905.

In seinen Bemerkungen zur heimatlichen Vogelkunde finden wir bereits zu dieser Zeit seinen hohen Einsatz für den Schutz der Vogelwelt, wenn er sozusagen schriftlich "ausruft": Ohne Kenntnis der Vögel kein Vogelschutz! Und wir möchten ergänzen: Vögel sind als beliebte Lebewesen wichtige Indikatoren für eine intakte Natur. Rohweder beruft sich auf die damalige Unkenntnis und den herrschenden Aberglauben in breiten Teilen der Bevölkerung. "Solange Kolkrabe und Rabenkrähe miteinander verwechselt werden, Kuckuck und Sperber für identisch gehalten werden, solange Elster (?) und Storch für unantastbar und wenigstens halbwegs heilige (nützliche?) Vögel gehalten werden, müssen sich alle Bestrebungen (...) zum Schutze der Vögel als unzulänglich erweisen."

Heute fassen wir diese Erfahrungen zusammen: Wir können und werden nur das schützen, was wir (mit der uns anvertrauten Jugend) auch kennengelernt haben. Darin hat die Feldornithologie ihre große Bedeutung.

In der Rubrik "Vorkommen und Verbreitung" der Vögel in Schleswig-Holstein macht Rohweder zum Teil interessante Bemerkungen. So schreibt er über den Mönchsgeier, dass sich dieser Vogel "merkwürdigerweise einige Male bis zu uns verflogen hat. In Eiderstedt zierte vor einigen Jahren sein Kadaver einen Stallgiebel". Zum Vorkommen des Fischadlers, der hier auch Flussadler genannt wird, bemerkt Rohweder, dass er "nicht zahlreich, ... so doch in Holstein horstend vorkommt". Der Schlangenadler, auch eine bei uns ausgestorbene Vogelart, sei "überall nur sparsam, aber bei Schleswig, Flensburg und Apenrade horstend angetroffen worden". Sogar der Schreiadler war seinerzeit vereinzelt Brutvogel auf der Geest des Mittelrückens.

Rohweder verhielt sich trotz seines Einsatzes für den Schutz aller Vögel nicht viel anders als seine Zeitgenossen. Er war leidenschaftlicher Jäger und berichtet, dass er 1872 einen Schreiadler-Terzel schoss. Er gesteht weiter, dass er aus einem Horst dieses Greifvogels "durch ein von unten gebohrtes Loch das frisch gelegte Ei herausholte, worauf natürlich der Bau verlassen wurde...". Es wird schon durch solche Schilderungen die Annahme bestärkt, dass Vogelkundler wesentlich dazu beigetragen haben, dass Großvögel wie Schwarzstorch, Schrei- und Schlangenadler nach 1900 als Brutvögel Schleswig-Holsteins ausgestorben sind.

Um weiter aus dem "Vorkommen und Verbreitung" zu berichten, erwähnt Rohweder zum Steinadler, dass dieser Greif "ein ziemlicher häufiger Wintervogel" sei, der "fast jedes Jahr beobachtet und geschossen" werde. Der Eisvogel komme"freilich sehr zerstreut, aber im Ganzen doch nicht selten (...) in östlichen Gegenden als Brutvogel und auf dem Strich" vor. Über das Vorkommen der Feldlerche, eines unserer aktuellen Sorgenkinder, heißt es, dass der Vogel "sehr gemein in den freien Mar schen der Westküste (...) auf den sterilen Landstrichen des Mittelrückens ebenso zahlreich wie auf den von Wäldernund Knicks umschlossenen Kornfeldern des Ostens" vorkomme. Ebenfalls die Grauammer, die hier auch als Gerstenammer bezeichnet wird, sei damals häufig vorgekommen und "schwärmt im Winter aufStoppelfeldern scharenweise umher".

Insgesamt kann wohl festgehalten werden, dass Rohweders Arbeit "Die Vögel Schleswig-Holstein" bereits viele kenntnisreiche Beobachtungen enthält, auf die nachfolgende Generationen aufbauen konnten. Dank eines Sonderheftes der "Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft für Schleswig-Holstein und Hamburg" stehen dieAufzeichnungen des seit langem im Original vergriffenen Textes den vogelkundlich Interessierten wieder zur Verfügung.

– Quelle: https://www.shz.de/1564281 ©2021

Quellenangaben

1 Kirchenkreisarchiv Rendsburg-Eckernförde
Angaben zur Veröffentlichung: Archion
2 Kirchenkreisarchiv Nordfriesland
Angaben zur Veröffentlichung: Archion

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Titel Hauschildt
Beschreibung Export der nicht mehr lebenden Personen aus den Familiendaten von Holger Hauschildt http://www.myheritage.de/site-198407571/holger-hauschildt
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