Barthold ((Barteld(t)) OLBERS (OLPERS)

Barthold ((Barteld(t)) OLBERS (OLPERS)

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Barthold ((Barteld(t)) OLBERS (OLPERS)
Beruf Schiffer/Seemann

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 25. September 1649 Oberndorf (Oste) nach diesem Ort suchen
Bestattung 18. April 1712 Oberndorf (Oste) nach diesem Ort suchen
Tod 18. April 1712 Oberndorf (Oste) nach diesem Ort suchen
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Anna Margret GASSMANN (GLASSMANN)

Notizen zu dieser Person

TOD: Sterberegister der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Georg zu Oberndorf, Jahrgang 1712, Seite 445:

 

18. April, Bartelt Olbers, ein Schiffer und Wittwer im Dorff,so in Verrückung des Verstandes Jahr und Tag gelegen, auch drin gestorben, 64 Jahr

 

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BIOGRAPHIE: Dr.-Ing. W. Olbers , D-2000 Hamburg

 

April 1983

 

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BIOGRAPHIE: Lebensgeschichte von Barthold Olbers, geb. 25. 9. 1649in Oberndorf (Oste), gest. 18. 4. 1712 in Oberndorf (Oste), nach Angaben von Dr. med. Wilhelm Olbers, Bremen, in „Nachrichten über die Familie Olbers“, Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen. Vereins zu Bremen, Band. XV, Heft 1; Bremen 1895; und Kirchenbüchern.

 

Barthold. Olbers war der jüngste Sohn von Ludolph Olbers, der 1626 Vicar inOberndorf und von 1628 bis 1657 Pastor in Oberndorf war.

 

„Ich komme jetzt zu dem jüngsten seiner Söhne, dessen Schicksale so außerordentlich sind, daß sie auch für einen eben nicht dichterischen Kopf einen ergiebigen Stoff für einen Roman abgeben könnten. Ich will die vornehmsten kurz hersetzen.

 

Sein Name war Barthold und wurde 1649 den 25. September mittags unter dem Zeichen Waage geboren. Von Jugend. auf besaß er einen großen Trieb zur Schiffahrt, und seiner Neigung wurdemehr nachgegeben, wie vielleicht, wenn sein Vater noch gelebt, den er in seinem 8. Jahre zu verlieren das Unglück hatte. Ohne sich also an der Abmahnung seiner Mutter zu kehren, begab er sich inseinem 16. Jahre, um Schiffsdienste zu nehmen, nach Hamburg, wovon er auch viele Jahre auf dortigen Schiffen, die Spanien und Levante besuchten, fuhr, in welcher Zeit er einmal das Unglück hatte,von den Algierern in die Sklaverei geschleppt zu werden.

 

Wie er dies Fahren müde ward, begab er sich nach Oberndorf zurück und legte sich selbst ein eigenesSchiff zu, worauf er Korn und andere Waren nach Hamburg verfuhr. Aber hier hatte er das Unglück. daß das Schiff, das voll beladen war und, nahe unter dem Deiche lag, des nachts, man weiß nicht, durch welchen Unfall, so plötzlich untersank, daß der darauf befindliche Schiffsknecht sich kaum retten konnte.

 

Dies Unglück brachte ihn soweit zurück, daß er wiederum Schiffsdienste zu Hamburg suchte, und. traf es in so weit glücklich, wie Steuermann einige Jahre fahren zu können. Allein auch hier verfolgte ihn sein widriges Glück; drei Mal wurde das Schiff, worauf er sich befand, von französischen Kapern zu Dünkirchen aufgebracht.

 

Nach seiner letzten Befreiung aus der französischen Gefangenschaft begab er sich wieder nach seinem Geburtsort, heiratete daselbst und legte sich ein Fährschiff nach Hamburg zu. Allein Unglück begleitete jedes Unternehmen; er verlor dieses Schiff auch in einem Sturm auf der Elbe gegen Freyburg über und rettete nebst den Passagiers kaum das Leben. Nicht lange nachher wartete schon ein neuer Unfall; das, Haus seines Nachbars. geriet in Flammen, sie ergriffen das seinige und raubten ihm alles.

 

Diese beiden kurz auf einander folgenden Schläge hatten eine solche Wirkung auf das Gehirn dieses unglücklichen Mannes, der in seinem Leben so manche Anfeindung des Schicksals erlitten hatte, daß eine düstere Melancholie es einnahm und ihm seinen Verstand endlich ganz raubte, der einzige Schlag, der ihm vom Schicksale vielleicht noch konnte versetzt werden.“

 

Im Begräbnisregister von Oberndorf heißt es: 1712,18. Aprilius “Bartelt Olbers, ein Schiffer und Witwer im Dorf, so in der Verrückung des Verstandes Jahr und tag gelegen, auch drin gestorben, 64 Jahre.“

 

Die Trauung von Berthold Olbers ist im Kirchenbuch Oberndorf, das 1681 beginnt, nicht verzeichnet. Die Ehefrau hieß Anna Margret Glaßmann, begr. 6.2.1705, 45 J. (Tochter des Joh. Christopher G.). 4 Kinder aus dieser Ehe sind ab 1689 in Oberndorf getauft. Es lebten aber auch Kinder, die ab etwa 1685 geboren sein müssen.

 

Im Stadtbuch des Weichbildts Bremer Vorde findet sich folgende Eintragung:

 

“Anno 1686 den 20 Januarius hat Bartelt Olberß von Obertorf (?) bürtich, die Bürgerschaft gewonnen, seinen eydt abgeleget, und sein veraccordirtet Bürgergelt entrichtet“.

 

Dieser Bartelt Olberß ist möglicherweise identisch mit dem umseitig beschriebenen Barthold Olbers, der vielleicht wegen des Betriebs der Frachtschiffahrt (Bremervörde und Oberndorf liegen an der schiffbaren Oste) in Bremervörde ansässig gewesen ist. Eineeinwandfreie Bestätigung dafür wird kaum möglich sein (etwa durch Eintragungen von Trauung oder Kindtaufe) da das älteste Kirchenbuch von Bremervörde erst 1689 beginnt.

 

Auszug aus Henny Wiepking “Es war einmal“ Erinnerungen an Ritzebüttel, Cuxhaven, Duhnen und Neuwerk. Dammtor-Verlag, Hamburg, Hans Christians, 1964, 88 Seiten, Seite 20.

 

Im 15. bis 17. Jahrhundert und auch noch später hausten in Nordafrika und an den anderen Küsten des Mittelmeeres Seeräuber, Banditen, diedurch falsche Feuer die Seefahrer in Hinterhalte lockten, ihre Schiffe kaperten und die Mannschaft als Leibeigene in ihre Schlupfwinkel schleppten. Sie ließen sie gegen Lösegeld wieder frei. In der Heimat sammelte man Geld und hatte durch Besteuerung der Einwohner schon immer eine Summe zum Freikaufen der Mannschaft der Kauffahrteischiffe parat. Es waren nicht nur Türken, die kaperten, auch Araber und Mauren.. Doch weil in unserer Heimat die Türken gleichsam Vertreter aller Unholde waren, nannte man die Abgabe “Türkensteuer“.

 

Korsar: Seeräuber, insbesondere die ehemals von Algier, Tunis, Tripolis und den marokkanischen Häfen auslaufenden Raubschiffe

 

(Aus Brockhaus, Kleines Konversations-Lexikon 5. Auflage, Leipzig 1914.)

TOD: Sterberegister der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Georg zu Oberndorf, Jahrgang 1712, Seite 445:

18. April, Bartelt Olbers, ein Schiffer und Wittwer im Dorff, so in Verrückung des Verstandes Jahr und Tag gelegen, auch drin gestorben, 64 Jahr

 

BIOGRAPHIE: Dr.-Ing. W. Olbers , D-2000 Hamburg

April 1983

 

BIOGRAPHIE: Lebensgeschichte von Barthold Olbers, geb. 25. 9. 1649 in Oberndorf (Oste), gest. 18. 4. 1712 in Oberndorf (Oste), nach Angaben von Dr. med. Wilhelm Olbers, Bremen, in „Nachrichten über die Familie Olbers“, Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen. Vereins zu Bremen, Band. XV, Heft 1; Bremen 1895; und Kirchenbüchern.

Barthold. Olbers war der jüngste Sohn von Ludolph Olbers, der 1626 Vicar in Oberndorf und von 1628bis 1657 Pastor in Oberndorf war.

„Ich komme jetzt zu dem jüngsten seiner Söhne, dessen Schicksale so außerordentlich sind, daß sie auch für einen eben nicht dichterischen Kopf einen ergiebigen Stoff für einen Roman abgeben könnten. Ich will die vornehmsten kurz hersetzen.

Sein Name war Barthold und wurde 1649 den 25. September mittags unter dem Zeichen Waage geboren. Von Jugend. auf besaß er einen großen Trieb zur Schiffahrt, und seiner Neigung wurde mehr nachgegeben, wie vielleicht, wenn sein Vater noch gelebt, den er in seinem 8. Jahre zu verlieren das Unglück hatte.Ohne sich also an der Abmahnung seiner Mutter zu kehren, begab er sich in seinem 16. Jahre, um Schiffsdienste zu nehmen, nach Hamburg, wovon er auch viele Jahre auf dortigen Schiffen, die Spanien undLevante besuchten, fuhr, in welcher Zeit er einmal das Unglück hatte, von den Algierern in die Sklaverei geschleppt zu werden.

Wie er dies Fahren müde ward, begab er sich nach Oberndorf zurück und legte sich selbst ein eigenes Schiff zu, worauf er Korn und andere Waren nach Hamburg verfuhr. Aber hier hatte er das Unglück. daß das Schiff, das voll beladen war und, nahe unter dem Deichelag, des nachts, man weiß nicht, durch welchen Unfall, so plötzlich untersank, daß der darauf befindliche Schiffsknecht sich kaum retten konnte.

Dies Unglück brachte ihn so weit zurück, da�� er wiederum Schiffsdienste zu Hamburg suchte, und. traf es in so weit glücklich, wie Steuermann einige Jahre fahren zu können. Allein auch hier verfolgte ihn sein widriges Glück; drei Mal wurde das Schiff, worauf er sich befand, von französischen Kapern zu Dünkirchen aufgebracht.

Nach seiner letzten Befreiung aus der französischen Gefangenschaft begab er sich wieder nach seinem Geburtsort, heiratete daselbst und legte sich ein Fährschiff nach Hamburg zu. Allein Unglück begleitete jedes Unternehmen; er verlor dieses Schiff auch in einem Sturm auf der Elbe gegen Freyburg über und rettete nebst den Passagiers kaum das Leben. Nicht lange nachher wartete schon ein neuer Unfall; das, Haus seines Nachbars. geriet in Flammen, sie ergriffen das seinige und raubten ihm alles.

Diese beiden kurz auf einander folgenden Schläge hatten eine solche Wirkung auf das Gehirn dieses unglücklichen Mannes, der in seinem Leben so manche Anfeindung des Schicksals erlitten hatte, daß eine düstere Melancholie es einnahm und ihm seinen Verstand endlich ganz raubte, der einzige Schlag, der ihm vom Schicksale vielleicht noch konnte versetzt werden.“

Im Begräbnisregister von Oberndorf heißt es: 1712, 18. Aprilius “Bartelt Olbers, ein Schiffer und Witwer im Dorf, so in der Verrückung des Verstandes Jahr und tag gelegen, auch drin gestorben, 64 Jahre.“

Die Trauung von Berthold Olbers ist im Kirchenbuch Oberndorf, das 1681 beginnt, nicht verzeichnet. Die Ehefrau hieß Anna Margret Glaßmann, begr. 6.2.1705, 45 J. (Tochter des Joh. Christopher G.). 4 Kinder ausdieser Ehe sind ab 1689 in Oberndorf getauft. Es lebten aber auch Kinder, die ab etwa 1685 geboren sein müssen.

Im Stadtbuch des Weichbildts Bremer Vorde findet sich folgende Eintragung:

“Anno 1686 den 20 Januarius hat Bartelt Olberß von Obertorf (?) bürtich, die Bürgerschaft gewonnen, seinen eydt abgeleget, und sein veraccordirtet Bürgergelt entrichtet“.

Dieser BarteltOlberß ist möglicherweise identisch mit dem umseitig beschriebenen Barthold Olbers, der vielleicht wegen des Betriebs der Frachtschiffahrt (Bremervörde und Oberndorf liegen an der schiffbaren Oste) in Bremervörde ansässig gewesen ist. Eine einwandfreie Bestätigung dafür wird kaum möglich sein (etwa durch Eintragungen von Trauung oder Kindtaufe) da das älteste Kirchenbuch von Bremervördeerst 1689 beginnt.

Auszug aus Henny Wiepking “Es war einmal“ Erinnerungen an Ritzebüttel, Cuxhaven, Duhnen und Neuwerk. Dammtor-Verlag, Hamburg, Hans Christians, 1964, 88 Seiten, Seite 20.

Im 15. bis 17. Jahrhundert und auch noch später hausten in Nordafrika und an den anderen Küsten des Mittelmeeres Seeräuber, Banditen, die durch falsche Feuer die Seefahrer in Hinterhalte lockten, ihre Schiffe kaperten und die Mannschaft als Leibeigene in ihre Schlupfwinkel schleppten. Sie ließen sie gegen Lösegeld wieder frei. In der Heimat sammelte man Geld und hatte durch Besteuerung der Einwohner schon immer eine Summe zum Freikaufen der Mannschaft der Kauffahrteischiffe parat. Es waren nicht nur Türken, die kaperten, auch Araber und Mauren.. Doch weil in unserer Heimat die Türken gleichsam Vertreter aller Unholde waren, nannte man die Abgabe “Türkensteuer“.

Korsar: Seeräuber, insbesondere die ehemals von Algier, Tunis, Tripolis und den marokkanischen Häfenauslaufenden Raubschiffe

(Aus Brockhaus, Kleines Konversations-Lexikon 5. Auflage, Leipzig 1914.)

Quellenangaben

1 Webseite der Familie Kruse
Autor: Alfred Kruse
 MyHeritage.com Familienstammbaum  Familienseite: Webseite der Familie Kruse Familienstammbaum: Familiendatei Kruse Stand Februar 2012
2 Webseite der Familie Kruse
Autor: Alfred Kruse
 MyHeritage.com Familienstammbaum  Familienseite: Webseite der Familie Kruse Familienstammbaum: Familiendatei Kruse Stand Februar 2012
3 Svenska Wittrock Web Site
Autor: Cecilia Wittrock Lindoff
 MyHeritage.de Familienstammbaum  Familienseite: Svenska Wittrock Web Site Familienstammbaum: Svenska Wittrock
4 Geni Welt-Stammbaum
Angaben zur Veröffentlichung: MyHeritage
 Der Geni Welt-Familien-Stammbaum ist auf www.Geni.com zu finden. Geni gehört und wird betrieben durch MyHeritage.
5 Geni Welt-Stammbaum
Angaben zur Veröffentlichung: MyHeritage
 Der Geni Welt-Familien-Stammbaum ist auf www.Geni.com zu finden. Geni gehört und wird betrieben durch MyHeritage.
6 Geni Welt-Stammbaum
Angaben zur Veröffentlichung: MyHeritage
 Der Geni Welt-Familien-Stammbaum ist auf www.Geni.com zu finden. Geni gehört und wird betrieben durch MyHeritage.
7 Geni Welt-Stammbaum
Angaben zur Veröffentlichung: MyHeritage
 Der Geni Welt-Familien-Stammbaum ist auf www.Geni.com zu finden. Geni gehört und wird betrieben durch MyHeritage.
8 Tölken Web Site
Autor: Christian Tölken
 

MyHeritage-Stammbaum

Familienseite: Tölken Web Site

Stammbaum: 195117941-10

Datenbank

Titel Familie Toelken
Beschreibung Bremer Familienverbindungen Europa und alle Welt.
Hochgeladen 2021-04-26 18:14:08.0
Einsender user's avatar Christian Tölken
E-Mail christiantoelken@web.de
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