Elias STEEB

Elias STEEB

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Elias STEEB
Beruf Pfarrer in Weiler, Hornberg und Bodelshausen (1653-1699) und Gastwirt in Tübingen
Religionszugehörigkeit lutherisch

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1631 Bodelshausen nach diesem Ort suchen
Taufe 31. Januar 1631 Bodelshausen nach diesem Ort suchen
Tod 26. November 1699 Bodelshausen nach diesem Ort suchen
Heirat 11. Mai 1652 Tübingen nach diesem Ort suchen
Heirat etwa 1690 Tübingen ? nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
11. Mai 1652
Tübingen
Maria Cleophea FISCHER
Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1690
Tübingen ?
Anna Margaretha LIPP

Notizen zu dieser Person

beruflicher Werdegang [1]:
Immatrikulation an der Universität Tübingen 17. Juni 1647
Baccalaureus artium am 7. August 1648
Stipendiat am Tübinger Stift ab 1648
Magister artium am 13. Februar 1650
Pfarrer in Weiler bei St. Georgen 1651
Pfarrer in Hornberg 1652
Pfarrer in Bodelshausen 1653 bis zum Tod

Pfarrer Mag. Elias Steeb wurde 1631 in Bodelshausen geboren und studierte in Tübingen Theologie. Seine ersten Pfarrstellen trat er in Weiler und Hornberg bei Villingen an. ln Hornberg lernte er seine erste Frau Maria Cleophe Fischer kennen, mit der er 1653 nach Bodelshausen kam, um dort die Pfarrstelle zu besetzen. Vermutlich gab es zu dieser Zert noch immer kein Pfarrhaus, da dieses im dreißigjährigen Krieg zerstört und am Ende gar abgebrochen wurde (siehe Blätter zur Bodelshäuser Geschichte 2, S. 87). Auffallend ist, dass Mag. Elias Steeb sehr wohlhabend und lebenslustig war. Zu Beginn wird in den Kirchenvisitationen berichtet, dass er sein Amt löblich und vorbildlich führe. Das Eheregister und das Sterberegister wurden von ihm 1654 angelegt. lm Taufbuch ist oft der Name seiner Ehefrau als Patin eingetragen. Später jedoch fallen seine Beurteilungen zunehmend kritischer aus. So wird berichtet: „‚Er versieht alle partes officii vergnüglich, an Qualitätes stehet er unter den Mittleren, laßt sich bei den exerciti disputatorii gar selten finden, öfters aber in weltlichen Händeln’. Letzteres wurde ihm aber später schwer angekreidet. 1663 wird berichtet: ‚Gar schlechte Studia nehmen mit den Jahren keine besseren Stück, sein weinsüchtiges Leben, welches er einige Zeit geführet und der Wandel in ein höchst verdächtiges Wirthshauß, worauf er in der Trunckenheit bloß vor der Charwochen gegangen, und ohn einig sich gebender Hülff in einen Pful gefallen, hatten großes Ärgernis bei der Gemeinde erweckt. Dörffte auch wol vor denen benachbarten Pontificies Ampts unser Ministerium verlästert werden. Weilen er aber den mehrsten Teil des Dorffs zu Gevattern hat. Alß ist ihm vom Specialis zugerathen worden Sepi ad interim solches zu condonieren. ‚Bei der Verhandlung wegen seines Lebenswandels wurde vorgebracht, daß er sich oftmals so betrunken, daß das Pferd vor ihm nach Hause gekommen und er oft die ganze Nacht gesucht worden sei. Eines Montags gesellte er sich zu den Soldaten, ließ Wein auftragen, warf den Soldaten, welche unkeusche Lieder auf Blatlen gespielt Geld hin, und hat sich derweil erlustigt und bezecht. Anschließend spielte er mit den Soldaten ‚gerad oder ungerad’ wer den Wein bezahlen solle. Als er gegen Abend voller Hitz und Brunst heimgehen wollte, konnte er sich nicht mehr helfen, fiel im Dorf über einen Markstein, schließlich in den Wust (Schmutz) so daß er von den Vorübergehenden als ein Scheusal besichtigt werden können. Der Pfarrer war ein wohlhabender Mann und war mit den meisten Leuten im Flecken venwandt. Bei seinem Tod hinterließ er ein Vermögen von über 11000 Gulden. Unter diesen Umständen ist es verständlich, daß nachdem Pfarrer Elias Sfeeb dem Spezialis Besserung gelobte, man diese ganze Sache auf sich beruhen ließ. ln den letzten Jahren vor seinem Tod war er oft krank, in diesen Jahren fehlen in den Kirchenbüchern viele Einträge, welche man nur mit Hilfe der lnventuren und Teilungen berichtigen und ergänzen kann.“ [2]

Heirat (I. Ehe, 1652):
„D. 11 Maij. M. Elias Steeb, Pfarrer zue Weÿler Hornbergers Ampts, Johann Steeben ehlicher Sohn zue Tübingen, und Maria Cleophe, Jacob Fischers gewesnen Burgermaisters zue Hornberg nachgelassne Tochter.“

Kinder aus I. Ehe:
1. Agnes Maria Steeb, * 5. April 1653 in Hornberg, [] 4. Dezember 1688 in der Kirche zu Jebenhausen, oo I. 14. Juni 1670 in Tübingen mit Johann Jakob Aichelin (Sohn des Tübinger Handelsmanns Samuel Aichelin und seiner Ehefrau Euphrosine geb. Schweikhardt), * 29. Oktober 1642 in Tübingen, Dekan in Löchgau (ernannt 1670) und Pfarrer in Breitenholz von 1672 bis zum Tod, † 5. September 1676 in Breitenholz, oo II. 26. November 1678 in Magstadt mit Johann Friedrich Hartmann (Sohn des Andreas Hartmann, Pfarrer in Friolzheim, Warmbronn und Magstadt, und seiner Ehefrau Anna Rosina geb. Starck), ~ 5. September 1653 in Warmbronn, Pfarrer in Adelshofen (1679) und in Jebenhausen von 1681 bis zum Tod, [] 17. Mai 1713 in Jebenhausen
2. Anna Barbara Steeb, * 19. Juli 1654 in Bodelshausen, † 26. Juni 1735 in Stuttgart, oo 26. November 1675 in Bodelshausen (lt. Quelle [1], jedoch kein Eintrag im Eheregister von Bodelshausen) mit dem Witwer Andreas Hartmann (ein Bruder des obengenannten Pfarrers Johann Friedrich Hartmann), * 25. März 1643 Friolzheim, Pfarrer in Aistaig (1673) und in Öschingen von 1685 bis zum Tod, † 28. November 1708 Öschingen
3. Johannes Steeb, * 22. Februar 1656 in Bodelshausen, vieljähriger Regimentsquartiermeister in Tübingen, † 10. Mai 1709 in Tübingen, oo 11. Januar 1681 in Sulz am Neckar mit Anna Regina Schönwalter (Tochter des Ludwig Schönwalter, Salzfaktor in Sulz am Neckar, und seiner Ehefrau Katharina), ~ 21. April 1656 in Sulz am Neckar
4. Jakob Steeb, * 6. Januar 1658 in Bodelshausen, Scribent (Schreiner) und Floßinspektor in Marbach am Neckar, † vor Juni 1700, oo 22. August 1682 in Urach mit Maria Agnes Dietrich (Tochter des Georg Albrecht Dietrich, Papierer in Urach, und seiner Ehefrau Justina Katharina), ~ 6. September 1663 in Urach, † 7. November 1704 in Urach als Ehefrau des Uracher Papierers Jakob Boch
5. Maria Cleophea Steeb , * 18. November 1659 in Bodelshausen, † 24. Mai 1726 in Göppingen, oo vor Dezember 1680 mit Gottfried Lutz (Sohn des Göppinger Wundarztes Hans Christoph Lutz und seiner Ehefrau Anna Maria geb. Schönhut), ~ 11. März 1654 in Göppingen, kaiserl. Reichspostmeister in Göppingen, † 29. März 1717 in Göppingen
6. Anna Waldburga Steeb, * 22. Februar 1662 in Bodelshausen, † 23. März 1728 in Köngen, oo 5. August 1682 in Stuttgart mit Daniel Pfisterer (Sohn des Stuttgarter Hofküsters Daniel Pfisterer und seiner Ehefrau Anna Ursula), * 13. Dezember 1651 in Stuttgart, Pfarrer in Hirschlanden (1682), Botnang (1688) und Köngen von 1699 bis zum Tod, † 16. März 1728 in Köngen
7. Anna Dorothea Steeb, * 20. November 1664 in Bodelshausen, oo I. 10. August 1686 in Stuttgart mit Johann Philipp Ottmann (Sohn des Gail Ottmann, Bürgermeister in Durlach), * November 1644 (err.), Apotheker in Backnang und Stuttgart, † 24. März 1691 in Stuttgart, oo II. 30. August 1692 in Heslach mit Georg Burkhard Knebel (Vater: Georg Burkhard Knebel, Diakon in Urach und Tübingen, Abt in Maulbronn; Mutter: Susanna Margaretha Knebel geb. Jäger), * 5. Juli 1666 in Urach, vieljähriger Stadtschreiber und Senator in Böblingen , † 30. August 1712 in Böblingen
8. Maria Salome Steeb, * 7. Januar 1667 in Bodelshausen, ledig, war sechs Jahre lang Haushälterin bei dem verwitweten Bürgermeister Fischer in Botnang, zog, nachdem sie erkrankte, zu ihrer Schwester, der Pfarrersfrau Anna Waldburga, wo sie schließlich verstarb, † 3. August 1692 in Botnang
9. Elias Gottfried Steeb, * 25. November 1668 in Bodelshausen, Gastgeber im Goldenen Lamm und herrschaftlicher Schäfereiverwalter in Tübingen, † 1. Juli 1731 in Tübingen, oo I. um 1693/1694 mit Anna Rosina Wagner, * um 1674 (err.; Ort nicht bekannt), † 9. September 1700 in Tübingen, oo II. 13. September 1701 mit Maria Susanna Pöppel (Tochter des Tübinger Plugwirts und Ratsverwandten Bernhard Pöppel und seiner Ehefrau Sabina, ~ 17. Mai 1678 in Tübingen, † 16. Mai 1756 in Tübingen
10. Anna Maria Steeb, * 3. Oktober 1670 in Bodelshausen, oo vor Dezember 1694 mit Georg Wilhelm Sturm, Barbierer in Bodelshausen
11. Rosina Margaretha Steeb, * 4. März 1677 in Bodelshausen, oo I. 27. Oktoberr 1695 in Bodelshausen mit dem Witwer Johann Andreas Landenberger (Sohn des Andreas Landenberger, Stadtschreiber in Ebingen, und seiner Ehefrau Magdalena geb. Steck; zuvor verheiratet Agatha Rosina geb. N.N.), ~ 17. September 1662 in Balingen, „Geistl. Verwalter“ in Balingen, drei dokumentierte Kinder in Balingen, oo II. 15. Mai 1703 in Öschingen mit Georg Christoph Riecker (Sohn des Bonifaz Riecker, Vogt und geistlicher Verwalter in Beilstein, und seiner Ehefrau Maria Margaretha geb. Zilliger), * 18. Februar 1675 in Beilstein, Pfarrer in St. Georgen, Bempflingen und Steinenbronn, † 4. Februar 1748 in Steinenbronn

Laut Ortsfamilienbuch Bodelshausen (Quelle [2]) hat Elias Steeb um 1690 herum in Tübingen seine zweite Ehefrau Anna Margaretha Lipp geheiratet. In den Tübinger Kirchenbüchern ist dergleichen aber nicht eingetragen.

Tod (1699):
„1.6.9.9. den 26 9br. ist Herr M. Elias Steeb, 47 Jähriger pfarrer dahier in dem 69 Jahr seines alters gestorben, und hernach beerdiget worden.“

Quellenangaben

1 [1] Württembergische Kirchengeschichte online, Pfarrerbuch Herzogtum Württemberg: Steeb, Elias, Ordungsnummer 8070 https://www.wkgo.de/wkgosrc/pfarrbuch/cms/index/8048 [2] Hermann Griebel: Ortsfamilienbuch von Bodelshausen 1570 - 1910, 2. korr. Auflage, Plaidt 2014, S. 17f., Fam. Nr. 3290 und 3290/1, Seite 373f. Hermann Griebel gibt als Basis seiner Ausführungen zu Elias Steeb unter anderem folgende Quelle an: Blätter zur Bodelshäuser Geschichte 2, Seite 87 u. 88 [3] Evangelische Kirchengemeinde Bodelshausen, Taufregister 1570-1800, 31. Januar 1631, Eintrag Elias Steeb [4] Evangelische Kirchengemeinde Tübingen, Trauungsregister Jahrgänge 1615-1671, Eintrag M. Elias Steeb und Maria Cleophe Fischer [5] Evangelische Kirchengemeinden Bodelshausen, Tübingen, Jebenhausen, Botnang, Breitenholz, Magstadt, Warmbronn, Stuttgart, Öschingen, Sulz am Neckar, Urach, Göppingen, Köngen, Balingen, Steinenbronn und Beilstein, diverse Kirchenbucheinträge bezüglich der Kinder von Elias Steeb und Maria Cleophea Fischer [6] Evangelische Kirchengemeinde Bodelshausen, Totenregister 1653-1786, 26. November 1699, Eintrag Elias Steeb [7] Dorothee Ade und Beate Schmid: Wo weder Sonne noch Mond hinscheint. Der Brauch der Nachgeburtsbestattung [8] Stadtarchiv Tübingen: Tübinger Familienbuch von Reinhold Rau, 1965 Familien Steeb, Stäb, Staib, Bl. 19, Eintrag Elias Steeb (2 Familien), und Bl. 18, Familien des Sohnes Elias Gottfried

Datenbank

Titel Roters-Neu
Beschreibung
Die vorliegende genealogische Datensammlung enthält die Lebensdaten und Beschreibungen meiner Vorfahren einschließlich ihrer Kinder und Geschwister, soweit mir diese bisher bekannt sind. Da meine Recherchen noch nicht abgeschlossen sind, wird diese Datensammlung von Zeit zu Zeit aktualisiert.

Sie gliedert sich sowohl geographisch als auch konfessionell in drei Teilbereiche:

a) Die Vorfahren meines Vaters lebten größtenteils in der bäuerlich geprägten Grafschaft Bentheim, insbesondere in den zu den Parochien Nordhorn und Uelsen gehörenden Ortschaften, sowie teilweise auch in angrenzenden Gemeinden der niederländischen Provinz Overijssel. Sie gehörten nahezu ausnahmslos der reformierten Kirche an. Im Unterschied zu den Kirchenbüchern der niederländischen Gemeinden, liegen diejenigen der Grafschafter Kirchengemeinden noch nicht in digitalisierter Form vor, so dass hier einstweilen ersatzweise auf die jeweiligen Online-Ortsfamilienbücher als Quellenbasis zurückgegeriffen werden musste.

b) Die Vorfahren meines Großvaters mütterlicherseits hielten sich über die Jahrhunderte hinweg größtenteils in dem vom Katholizismus geprägten Rottenburg am Neckar und dem zu Rottenburg gehörenden Teilort Ehingen auf. Als Quellbasis konnten hier vor allem die leider nicht vollständig erhaltenen Kirchenbücher der katholischen Pfarreien St. Martin (Rottenburg) und St. Moriz (Ehingen) herangezogen werden.

c) Die Vorfahren meiner Großmutter mütterlicherseits lebten vorwiegend in den Dörfern und Städten der vom Tübinger Umland über die Filderebene bis in den Esslinger Raum sich ersteckenden Neckarregion und im vom Weinbau geprägten Remstal. Als alteingesessene Württemberger bildeten sie die evangelisch-lutherische ‚Fraktion’ innerhalb meiner Vorfahrenschaft. Da die Kirchenbücher der württembergischen Gemeinden weitgehend digitalisiert und online einsehbar sind, stellt dieser Bereich den am weitesten vorangeschrittenen und umfangreichsten Teil dieser Datensammlung dar, wenngleich es auch hier noch vieles nachzuarbeiten und zu verbessern gilt.

Korrekturhinweise und Ergänzungsvorschläge sind daher jederzeit willkommen, wie ich auch gerne bereit bin, Anfragen im Rahmen meiner Möglichkeiten zu beantworten.

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Hochgeladen 2024-06-03 20:30:21.0
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